Herbst - Ali Smith

  • Titel: Herbst
    Autor:
    Ali Smith

    erschienen: 21. Oktober 2019

    Seiten: 272 Seiten

    Verlag: Luchterhand Literaturverlag

    Sprache: Deutsch

    Originalsprache: Englisch

    Übersetzung: Silvia Morawetz


    Kurzbeschreibung:

    Im Herbst 2016 ist Daniel ein Jahrhundert alt. Elisabeth, Anfang 30, kennt ihn von früher, der Nachbar hat sie als Kind mit der Kunst bekannt gemacht. Jetzt besucht sie ihn im Altersheim, liest ihm Bücher vor und fragt sich, was die Zukunft bringen mag. Denn England hat einen historischen Sommer hinter sich, die Nation ist gespalten, Angst macht sich breit. Der erste Roman aus Ali Smiths Jahreszeitenquartett erzählt von einer Welt, die immer abgeschotteter und exklusiver wird, über das Wesen von Reichtum und Wert, über die Bedeutung der Ernte. Und er erzählt vom Altern, von der Zeit und von der Liebe. Von uns.


    Über den Autor:

    Ali Smith wurde 1962 in Inverness in Schottland geboren und lebt in Cambridge. Sie hat mehrere Romane und Erzählbände veröffentlicht und zahlreiche Preise erhalten. Sie ist Mitglied der Royal Society of Literature und wurde 2015 zum Commander of the Order of the British Empire ernannt. Ihr Roman “Beides sein” wurde 2014 ausgezeichnet mit dem Costa Novel Award, dem Saltire Society Literary Book of the Year Award, dem Goldsmiths Prize und 2015 mit dem Baileys Women’s Prize for Fiction. Mit „Herbst“ kam die Autorin 2017 zum vierten Mal auf die Shortlist des Man Booker Prize sowie auf Platz 6 der SWR-Bestenliste.


    Meine Meinung:

    Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen. Vor allem die Traumpassagen haben mich sehr angesprochen, das Verwischen der Zeitebenen hat mich für das Buch und die Schreibkunst der Autorin eingenommen.

    Sehr gelungen fand ich das Smith den Sterbeprozess des hochbetagten Daniels aus der Sicht der Hauptfigur Elisabeths schildert, einer jungen Frau. Dies gelingt ihr sehr einfühlsam.

    Die Autorin spielt mit der Wahrnehmung der Erinnerungen. Dabei wechselt sie häufig die Perspektive, der Leser lernt die Figuren intensiv kennen.

    Elisabeth zieht als Kind in Daniels Nachbarschaft. Der ältere, aber äußerst lebensbejahende Herr bringt ihr die Welt der Literatur und Kunst näher, unternimmt mit dem Mädchen ausgedehnte Spaziergänge und weitet dabei ihren Blick für die Welt. Am Ende von Daniels Leben bringt Elisabeth die Welt zurück an dessen Krankenbett, indem sie ihm Bücher vorliest. Die Beziehung der beiden Protagonisten zueinander hat mich am meisten berührt.

    Leider hat das Buch auch ein paar Längen. Insgesamt hat es mir aber gut gefallen.


    ASIN/ISBN: 3630875785

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin