Die dunklen Winkel des Herzens - Francoise Sagan

  • Gebundene Ausgabe: 192 Seiten

    Verlag: Ullstein


    Kurzbeschreibung:

    65 Jahre nach ihrem weltberühmten Debüt Bonjour tristesse fand sich im Nachlass von Françoise Sagan ein bisher unveröffentlichter Roman der französischen Autorin.

    Als Ludovic Cresson einen schweren Autounfall wider Erwarten überlebt und auf das Landgut der Familie zurückkehrt, hängt der Haussegen schief: Seine Frau Marie-Laure macht keinen Hehl daraus, dass sie gut ohne ihn zurechtgekommen wäre. Die Ankunft ihrer Mutter Fanny sorgt für weitere Unruhe: Ludovic verliebt sich in die attraktive Pariserin, auf die allerdings auch sein herrischer Vater Henri ein Auge geworfen hat.

    Ein zeitloser, unvollendet gebliebener Roman, der kühl und nonchalant von unverstandener Liebe, Eifersucht und menschlichen Abgründen erzählt.


    Über die Autorin:

    Françoise Sagan wurde 1935 geboren. Mit achtzehn Jahren schrieb sie in wenigen Wochen ihren ersten Roman: Bonjour tristesse wurde 1954 mit dem Grand Prix des Critiques ausgezeichnet. Neben Romanen verfaßte sie Theaterstücke und Drehbücher. Françoise Sagan starb am 24. September 2004 in Honfleur.


    Mein Eindruck:

    Francoise Sagan wurde mit ihrem Debüt Bonjour Tristesse im Jahr 1954 weltberühmt. Ihr letztes Buch blieb Fragment. Ihr Sohn hat es letztes Jahr veröffentlicht.

    Es ist ein ungewöhnliches Buch, das um eine reiche Familie und ihren gestörten Beziehungen zueinander handelt. Im Mittelpunkt Ludovic, der nach einem Unfall in der Familie zum Außenseiter geworden ist. Obwohl Ludovic Hauptfigur ist, wird nicht aus seiner Sicht erzählt. Stattdessen wechseln die Perspektiven zwischen den anderen Familienmitglieder. Diese Erzählweise empfinde ich als geschickt.


    Sagans bekannte Stärken kommen bei den Dialogen zum tragen. Diese Figuren sind nicht immer nett zueinander.

    Ein Wandel für Ludovic kommt erst, als seine Schwiegermutter Fanny auftaucht.

    Fanny habe ich als positive Figur empfunden. Sie ist großzügig und freundlich und urteilt als einzige nicht negativ über die anderen.


    Der Roman bleibt Fragment, aber das ist nicht schlimm. Sagan hat Einblick in eine Familie gegeben, da benötigt das Buch ansonsten nicht unbedingt einen abgeschlossenen Plot.

    Der Roman hat sicher nicht die Bedeutung wie Sagans Hauptwerke, aber das durfte man ja auch nicht erwarten und mir hat das Buch Spaß gemacht.


    ASIN/ISBN: 3550200919

  • Ich habe das Buch nun gelesen und bin etwas enttäuscht.


    Auf die Geschichte selbst hatte ich mich gefreut, denn die Idee versprach einige spitzige Dialoge und Wendungen. Doch bei der Ausführung merkt man doch, dass es ein unvollendetes Manuskript ist. Die Geschichte wirkt nicht rund, es gibt immer wieder Brüche in der Erzählung. Vielleicht hätte ich darauf vorbereitet sein müssen.


    Die Personen sind ambivalent, wie meistens bei der Autorin. Ich wurde mit keiner von ihnen wirklich warm, aber bei Sagan gibt es selten eindeutig gute oder böse Menschen - sie beschreibt distanziert, und trotzdem bekommt man ein Gefühl von der Seele der Figuren. Das ist eindeutig eine Stärke der Autorin und trotz der bruchstückhaften Geschichte kommt dies durch.


    "Bonjour Tristesse" und "Lieben Sie Brahms" bleiben meine Lieblingsbücher von dieser Autorin. Daran kann dieses Buch nicht rütteln.