Taschenbuch: 112 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch (29. Juni 2020)
OT: Non ora, non qui
Aus
dem Italienischen übersetzt von Annette Künzler.
Kurzbeschreibung:
Beim Betrachten alter Fotos, die sein Vater gemacht hatte, bevor er erblindete, erinnert sich ein Mann an seine Kindheit im Neapel der Nachkriegszeit. Seine Eltern waren arm und das Leben auf den Straßen war geprägt von der Not, die der Krieg hinterlassen hatte. In einem intimen Zwiegespräch mit seiner verstorbenen Mutter lässt Erri De Luca diese frühen Jahre seines Lebens wieder auferstehen und mit ihnen die Poesie, die noch in der schwersten Kindheit steckt.
Über den Autor:
Erri De Luca, geboren 1950 in Neapel, zog mit 19 nach Rom und arbeitete dort als Maurer, LKW-Fahrer und Lagerarbeiter. Im Selbststudium brachte er sich mehrere Sprachen bei, darunter auch Althebräisch, um die Bibel übersetzen zu können. Erst mit 40 begann er zu schreiben und hat seither mehr als 30 Romane, Essays und Übersetzungen veröffentlicht und gehört zu den meistgelesenen, auflagenstärksten Autoren Italiens. Seine Bücher wurden in Italien, Frankreich und Israel zu Bestsellern, und sind außerdem in Ländern wie Spanien, Portugal, Holland, den USA, Brasilien, Polen und Litauen erschienen. Erri De Luca wurde 2010 mit dem Petrarca-Preis ausgezeichnet und 2013 mit dem Prix Européen de Littérature.
Mein Eindruck:
Erri de Lucas Methode, seinen Erzähler anhand von Fotos Erinnerungen an die Kindheit aufkommen zu lassen, funktioniert.
Der Erzähler nutzt die Fotos seines Vaters und hält einen inneren Dialog mit seiner Mutter.
Er erzählt von seinem Aufwachsen als schüchterner Junge, der stottert und in äußerlicher Armut, den die Nachkriegsjahre in Neapel sind karg.
Mich beeindruckt aber die innere Haltung des Jungen und die seiner Eltern, die in der Erziehung ihrer Kinder auf Werte setzen.
Erstaunlich, was der Autor in nur 112 Seiten alles erzählen kann.
Wieder ist Erri de Lucas stilistisch hoher Ton prägend, der auch einen großen Wiedererkennungswert hat.
ASIN/ISBN: 3548291015 |