Die Faszination Buch

  • Gerade lese ich mal wieder einen älteren Roman von Jeffrey Deaver aus seiner Lincoln Rhyme-Reihe, freue mich an der fantastischen Schreibe dieses Könners und stoße - ganz unerwartet - auf eine wundervolle Passage, die ich früher offenbar überlesen habe. Mitten in diesem harten Kriminalroman aus Downtown Manhattan finden sich zwei Seiten, auf denen Deaver anrührend die tiefe Bedeutung beschreibt, die gute Bücher (hier exemplarisch das großartige "To Kill A Mockingbird") von Kindheit an für eine der Hauptpersonen, ein dunkelhäutiges Mädchen, entwickeln.

    Ich hab euch das mal angefügt. Lest es gern und sagt selbst: Kann man die Faszination Buch noch dichter aufzeigen?

    (Angehängte Kopie aus: "Das Teufelsspiel" v. Jeffrey Deaver, Blanvalet 2007, S. 256 u. 257)

  • In einem Thriller kommt so eine Passage als Break bestimmt gut.

    Aber ehrlich gesagt, ja, ich habe schon einige Bücher gelesen, die die Faszination Buch noch besser darstellen. Meistens Bücher aus dem Bücher-über-Bücher-Thread.

    In deinem vorgestellten Absatz wird natürlich sehr gut dargestellt, wie wichtig Bücher als Rückzugsort gerade für Kinder mit eher unglücklicher Kindheit sind (davon kann ich mich selber leider auch nicht ausschließen).

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Kann ich mir gut vorstellen, Bücher als Rückzugsort. Habe ich als Kind viel gemacht :-) Vorgelesen wurde bei uns nicht viel. Die Schatzinsel von Robert Louis Stevenson wurde uns vorgelesen, beim Lagerfeuer. Jeffrey Deaver habe ich vor längerer Zeit ein paar Bücher gelesen. Und wer die Nachtigall stört liegt noch auf dem Stapel der "die Bücher muss/will ich unbedingt noch lesen".


    Danke fürs Einstellen :-)

  • Gerade lese ich mal wieder einen älteren Roman von Jeffrey Deaver aus seiner Lincoln Rhyme-Reihe, freue mich an der fantastischen Schreibe dieses Könners und stoße - ganz unerwartet - auf eine wundervolle Passage, die ich früher offenbar überlesen habe. Mitten in diesem harten Kriminalroman aus Downtown Manhattan finden sich zwei Seiten, auf denen Deaver anrührend die tiefe Bedeutung beschreibt, die gute Bücher (hier exemplarisch das großartige "To Kill A Mockingbird") von Kindheit an für eine der Hauptpersonen, ein dunkelhäutiges Mädchen, entwickeln.

    Ich hab euch das mal angefügt. Lest es gern und sagt selbst: Kann man die Faszination Buch noch dichter aufzeigen?

    (Angehängte Kopie aus: "Das Teufelsspiel" v. Jeffrey Deaver, Blanvalet 2007, S. 256 u. 257)


    Hach, schön! In guten oder besonderen Büchern kommt es ja immer wieder mal zu solchen Beschreibungen über das Lesen und was es mit einem macht und was Bücher, die einem in einer schlimmen Zeit geholfen haben, im Laufe des Lebens auch weiterhin bedeuten. Ich mag die Stellen nicht gegeneinander aufwiegen. Sie sind immer dann besonders schön, wenn sie so auftauchen, wie jetzt in dem Buch, dass du gerade liest, Dieter.

    "There is beauty in imperfections. They made you who you are. An inseparable piece of everything…" Arcane

  • Wer kennt das nicht, dass man Passagen in einem Buch findet, die man sich auf der Zunge zergehen lässt, sie immer und immer wieder liest, einfach weil sie so schön sind. Ich kann mich nicht erinnern, dass mir als Kind vorgelesen wurde, dafür war keine Zeit vermutlich, aber ich habe meinen Kindern viel vorgelesen. Bücher können trösten, so wie in dem vorgestellten Abschnitt, auf jeden Fall, und sie können Lebenshilfe sein, wenn man es zulässt.

  • Dieter Neumann : Danke, dass du diesen besonderen Lesemoment mit uns teilst! :-]


    Meine Faszination für Bücher hat mir mein Papa geschenkt - es ist etwas das immer bleiben wird, auch wenn er selber nicht mehr da ist. Die Liebe zum geschriebenen Wort hat uns zusätzlich miteinander verbunden. Ich kann noch heute nicht ohne Lesestoff aus dem Haus gehen - egal wie kurz ich unterwegs bin.


    So ein "Im-Falle-eines-Feuers-Mitnehm-Stapel" brauch ich auch! :)

  • Ich würde im Falle eines Feuers meine Ebook-Reader (ja, ich habe 2) mitnehmen, das würde mich über Wasser halten, bis ich wieder Zeit zum Büchershoppen habe.

  • Und ich dachte, das wäre Standard bei den Hardcore-Büchereulen ... :lache :knuddel

    Könnte man wirklich meinen.... :chen Ich hatte aber vor allem an meine Meerschweinchen gedacht, die ich dann retten würde. :zwinker

    Ich würde im Falle eines Feuers meine Ebook-Reader (ja, ich habe 2) mitnehmen, das würde mich über Wasser halten, bis ich wieder Zeit zum Büchershoppen habe.

    Ja, das auf jeden Fall! Damit wäre schon einiges gerettet. Aber es gibt so einige Schätze im Regal, die ein großer Verlust wären. Ich befürchte nur, dass ich gar nicht alles schleppen könnte, was ich mir so vornehme. :lache

    Tja, ich kann nur hoffen, dass ich genug Zeit habe - ich habe ein Regalfach mit solchen Lieblingsbüchern. Die kann ich nicht auf ein Mal schleppen.
    Und meinen Mann und den Ordner mit Papieren muss ich auch mitnehmen.

    Ja, natürlich, der Mann! :nerv:saint::lache Aber ich befürchte, dass er mich dann samt Meeris, meinem Reader und meinen Lieblingsbücher retten muss, weil ich mich kaum noch rühren kann. :rofl


    Edit: bittet mich, mich zu entschuldigen, da jetzt wohl zu sehr Off-Topic gegangen bin.

  • Bücher haben mich schon immer fasziniert. Und ich finde es immer wieder mehr als interessant wenn beispielsweise in Autobiographien geschildert wird, wie die Verfasser zum Lesen gekommen sind. Auch in anderen Büchern finde ich einen solchen Break faszinierend.


    Büchermässig bin ich vom Elternhaus mehr als vorbelastet. Meine Eltern hatten eine Unmenge von Büchern. Und es verging wohl kaum ein Tag ohne das mein Vater ohne ein neues Buch von der Arbeit kam.


    Es wurde bei uns sehr viel gelesen aber auch vorgelesen. Mein Vater war ein wirklich toller Vorleser.


    Und heute lese ich die Bücher, die ihn fasziniert haben, immer wieder gern. Beispielsweise von Anton Roothaert die Roman über den Tierarzt Dr. Vlimmen. Oder auch Dumas "Graf von Monte Christo" habe ich mehrfach gelesen.


    Aber nicht nur büchermässig hatte ich wunderbare Eltern. Ich gehe mal davon aus, das sie jetzt wahrscheinich die Himmelsbibliothek pausenlos besuchen.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zum Lesen gekommen bin ich eher zufällig. Aus lauter Langweile, weil wir den Nachmittag im Bett verbringen mußten, stand ich vor dem Bücherregal und fischte ein Abenteuerbuch heraus und danach war es um mich geschehen. Ich war 6 oder 7 Jahre alt. Zum nächsten Geburtstag gab es stapelweise gebrauchte Bücher und die Sammelleidenschaft ging los. Und nachdem ich festgestellt habe, dass man die Realität wunderbar ausblenden kann, habe ich davon reichlich gebrauch gemacht :-)

  • Mir geht es momentan mit Büchern meiner Großmutter so wie Voltaire mit Büchern seines Vaters. Es gibt ein paar Bücher, die ich mit ihr in Verbindung bringe, wie z.B. die Bücher von Alice Herdan-Zuckmayer. Die habe ich als erstes Mal auf ihre EMpfehlung hin gelesen und als ich sie letztens wieder in der Hand hatte, war wieder das Gefühl da in ihrem Wohnzimmer zu sitzen und in den Bücheregalen zu stöbern.


    Von ihr habe ich gelernt, dass man Bücher niemals in die Sonne legt und auch nicht aufgeklappt auf die Buchseiten.....

  • Bei mir zu Hause gab es nicht viele Bücher, aber ich war Stammgast in unserer Dorfbücherei. Die war für damalige Verhältnisse groß und gut ausgestattet.

    Zudem gab es eine sehr nette Bibliothekarin, die mir gute Leseempfehlungen gegeben hat, nachdem sie gemerkt hat, wie viel ich gelesen habe.

    Ich erinnere mich noch sehr deutlich an die damals beliebten Jahrbücher - meist habe ich die für die Jungs gelesen, weil die voll waren mit Geschichten von Weltreisenden, Forschern und Wissenschaftlern.

  • Für mich sind es auch immer besondere Momente, wenn in Romanen der Autor bzw. seine Figuren erzählen, wie die Literatur und bestimmte Bücher sie prägte.


    Es besteht aber auch die Gefahr des übermäßigen Namedroppings.

    Als Leser spürt man das aber, was stimmig ist und was nicht.

  • Ich könnte glatt neidisch werden auf eure Kindheiten ;)

    Vorgelesen wurde bei uns eigentlich nicht.


    Meine Mutter und Oma haben zwar gelesen, aber mit einem unberechenbaren Vater und jeder Menge Alkohol und Zigaretten zu Hause brauchte ich ziemlich früh die Realitätsflucht. Ich habe mich in der Schule sehr angestrengt, schnell lesen zu lernen, und in der zweiten Klasse Die unendliche Geschichte verschlungen. Mit 12 habe ich die Welt der Kinder- und Jugendbücher hinter mir gelassen, was ich heutzutage eigentlich schade und zu früh finde. Wäre ich ein bisschen klüger gewesen, hätte ich einen Beruf mit Büchern gewählt. Vielleicht habe ich deswegen jetzt einen so hohen SUB.

    Kompensation, Kompensation und... ja, Kompensation.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“