Jean-Paul Sartre - Geschlossene Gesellschaft

  • S. 56 - Ende


    Alle drei erkennen, dass sie untrennbar verbunden sind. Als Estelle Ines mit dem Papiermesse töten will, wird ihnen diese Absurdität bewusst und fangen an zu lachen. Sicher kein angenehmes Lachen. Ich vermute eher hysterisch.

    Zitat

    Ines: ... Und wir sind für immer zusammen. (sie lacht)

    Estelle (lacht schallend): Für immer, mein Gott, ist das komisch! Für immer!

    ...

    Garcin: Also machen wir weiter.

    Gruslig!

  • Ich frage mich, ob es ein gemeinsames Kriterium gibt, wann für die drei ihr Kontakt zur Erde endet. Bei Garcin war es, als Gomez über ihn sprach, was er nicht verstehen konnte, bei Ines, als ihr Zimmer weitervermietet wurde und sich dort ein Mann und eine Frau treffen.

    Solange man nicht vergessen ist, lebt man weiter in den Erinnerungen, sagt man doch. Wenn keiner mehr an sie denkt, sie ersetzt werden und an Bedeutung verlieren, schwinden sie mehr, mehr und irgendwann endgültig, so habe ich es verstanden.

    Sicher kein angenehmes Lachen. Ich vermute eher hysterisch.

    Ein irres Lachen, sich dessen, dass es kein Entrinnen gibt, bewusst. Ja, das ist

    Gruslig!

    Genau!

    Ich danke dir, made , dass du mich darauf gebracht hast, es nach so vielen Jahren noch mal zu lesen.:knuddel1

  • Hab gerade nachgesehen, zumindest Garcin hat schuhe an. Und ich hätte so eine schöne Erklärung gehabt, warum sie alle drei barfuß sind...

    Ich stelle mir das sehr schwer vor, sich so eine 3-Konstellation auszudenken. Ich hab das mal versucht, ich komme aber zu keinem Ergebnis. Wahrscheinlich fehlt mir einfach die Fantasie dazu. :lache

    Deshalb sind wir beide Leser, und Sartre hat das Stück geschrieben :grin