Knut Hamsun - Auf überwachsenden Pfaden

  • Titel: Auf überwachsenen Pfaden

    Autor: Knut Hamsun

    Übersetzt aus dem Norwegischen von: Alken Bruns

    Verlag: Ullstein

    Erschienen als TB: September 2019

    Seitenzahl: 208

    ISBN-10: 3548290493

    ISBN-13: 978-3548290492

    Preis: 10.00 EUR


    Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Knut Hamsun als Unterstützer der nationalsozialistischen Besetzer angeklagt. In diesem Buch setzt er sich mit seiner Rolle während dieser Zeit auseinander. Wobei man konstatieren muss, dass Hamsun nicht allzu selbstkritisch mit sich ins Gericht gegangen ist.

    Er steht zu seiner Vergangenheit, sieht aber nicht wo seine Schuld liegen sollte.

    Hamsun streitet nichts ab sieht sich aber auch als Opfer einer „norwegischen Rachegesellschaft“. Wobei auch für das Handeln der norwegischen Justiz zum einen Verständnis hat, wobei man aber auch an gewissen rechtsstaatlichen Kriterien durchaus seine Zweifel haben kann.


    Auch für die norwegische Justiz sollte gelten: Recht – nicht Rache.

    So wurde Hamsun schikaniert und sein Prozess immer wieder verzögert. Auch seine Einweisung in eine psychiatrische Anstalt hatte mehr den Anschein einer Schikane.


    Ein wirklich lesenswertes Buch, natürlich sehr subjektiv eingefärbt. 7 Eulenpunkte


    ASIN/ISBN: 3548290493

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Auf überwachsenden Pfaden hat Hamsun 1949 geschrieben. Ich habe das Buch vor vielen Jahren gelesen und empfand es faszinierend, denn es beschreibt detailliert die Abläufe in Norwegen im Umgang mit Kollaborateuren nach dem Krieg. Da Hamsun als Anhänger Hitlerdeutschlands Betroffener war, störte es mich nicht, dass er teilweise subjektiv bleibt. Umso bemerkenswerter, dass er überwiegend doch objektiv seine Erlebnisse schilderte. Reue hingegen zeigt er eigentlich nicht. Bei einem späteren Wiederlesen machte mich das schon betroffen. Ein Mitleid mit Hamsun kann ich deswegen nicht empfinden und vermutlich ist das auch keine Intention des Buches.


    Ich denke, dass viele Elemente dieses Buches in den sehr gelungenen Film „Hamsun“ mit Max von Sydow eingeflossen sind.


    Es ist eine gute Sache, dass Ullstein einige Hamsun-Romane neu veröffentlicht, denn bei allen politischen Irrpfaden war er doch ein bedeutender Autor.