Lesen in Corona Zeiten

  • Mein Leseverhalten hat sich auch nicht verändert. Wie viele hatte ich die ersten 2 oder 3 Wochen auch massive Schwierigkeiten beim Lesen abzuschalten. Das hat sich dann Gott sei Dank wieder gelegt. Und genieße jetzt die Ruhe beim Lesen und keine Termine zu haben. Zumal wir einen "Systemrelevanten" Betrieb haben und da ist seit dem viel los gewesen.

    Halte dir jeden Tag dreißig Minuten für deine Sorgen frei - und in dieser Zeit mache ein Nickerchen.

  • Ich hab immer weniger Lust auf Fernsehen, ich lese daher oft Abends noch, wenn der Rest vor der Glotze sitzt. Mittlerweile mach ich es mir dafür auch im Bett gemütlich. Tagsüber verdaddele ich meine Zeit irgendwie auch gerne. Irgendwie geht im moment auch mehr Zeit für die Eule, den Blog und andere Internetaktivitäten druaf....

    Auf Fernsehen habe ich schon seit Jahren keine Lust mehr. Wir gucken höchstens mal Netflix und sonntags den Tatort. Ansonsten lese ich lieber.

  • Mein Leseverhalten hat sich leider verändert.


    Für mich hat sich durch Corona eigentlich gar nichts geändert. Da ich in einem systemrelevanten Betrieb arbeite und kein Homeoffice machen kann, hatte ich weiterhin einen geregelten Tagesablauf. Da ich auch nach Feierabend oder am Wochenende nicht viel aktiv bin, bis auf Spaziergänge, Sauna, essen gehen mit Freunden, hat sich auch hier nicht viel geändert.


    Leider hat mich aber das Thema Corona sehr beschäftigt und ich habe wirklich fast zwei Monate Schwierigkeiten gehabt, mich aufs Lesen zu konzentrieren. Ich habe seit März daher die Hälfte weniger gelesen als sonst. Inzwischen geht es wieder und ich bin fast wieder im alten Lesetrott.

    :lesend Mary Kay Andrews - Winterfunkeln

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    Hörbuch: Andreas Föhr - Totholz

    SuB: 324

  • Schöner Thread :). Bei mir war es im März/April durchaus so, dass ich mehr gelesen habe (statt ca. drei Bücher um die fünf Bücher). Und was noch besser ist: ich hab auch einmal SUB-Bücher gelesen! Das habe ich schon ewig nicht mehr geschafft, da kommt "in normalen Zeiten" zuviel Input von außen.


    Anfangs habe ich ganz bewusst zu Büchern gegriffen, die in einem anderen Umfeld spielen z. B. im Weltraum. Danach ist mir aber ganz massiv aufgefallen, dass in nahezu jedem Buch zufällig! von mind. einer Epedemie/Pandemie die Rede war: Spanische Grippe, Masern und immer wieder Tuberkulose ... Anfangs fand ich es schon fast gruselig - andererseits ist mir bewusst geworden, dass meine Wahrnehmung dahingehend wohl einfach anders geworden. Daraufhin fand ich den Gedanken, dass auch schon früher Menschen in einer ähnlichen Situation waren und diese überstanden haben, ganz beruhigend.


    Rouge hat ja schon Bücher angesprochen, die sie "entschleunigt" haben. Mir ging es vor allem bei dem Buch J. L. Carr, Ein Monat auf dem Land so.


    ASIN/ISBN: 3832164316


    Darin kommt der Protagonist nach dem 1. Weltkrieg aus beruflichen Gründen in ein englisches Dorf und "wohnt" dort im Glockenturm der Kirche. Natürlich ohne sanitäre Anlagen oder Kochmöglichkeit. Er nimmt das aber sehr gelassen und als ganz selbstverständlich hin und ich dachte mir öfters: worüber beschweren wir uns nochmal? Das Buch hat mich nicht nur entschleunigt, sondern mir auch gezeigt, wie viel Luxus wir eigentlich im Alltag genießen dürfen.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Ich hab in der Zeit die Onleihe entdeckt z.B. „Alte Sorten“ oder „one of us is lying“ und die Mediathek. Gelesen habe ich etwa soviel wie sonst auch, die zusätzliche freie Zeit ist auch für Nachrichten oder im Int

  • Mehr Zeit zum lesen hatte ich nicht. Ich war zwar Lockdown bedingt zu Hause, mit zwei jüngeren Kindern. Mit der großen Tochter habe ich dann zusammen was für die (Grund-)Schule (4. Klasse) gemacht. Ihr da geholfen, wo sie Schwierigkeiten hatte. Und die Kleine brauchte auch etwas Beschäftigung. Mit ihren 4 Jahren hat sie gar nicht verstanden, was plötzlich los war. Dann waren wir spazieren, haben gebastelt, etc. Zeit zum Lesen blieb dann, so wie jetzt auch, am Abend.


    Und mich hat es mehr zu Büchern hingezogen, die am Meer spielen. Bevorzugt an Nordsee. Normalerweise hätten wir die Nordsee-Saison längst eingeleitet und wären schon ein paar mal da gewesen. So bin ich halt durch meine Bücher an die Nordsee gekommen.

    Mir ist irgendwie nach "heile Welt" Büchern.

    Es geht uns mit den Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber wenige erwählen wir zu unseren Freunden, unseren vertrauten Lebensgefährten.
    Ludwig Feuerbach (1804-1872)

  • Meine Lesevorlieben haben sich nicht verändert. Warum auch, die mag und brauche ich. ;-) Die Lesemenge allerdings schon.

    Ich arbeite coronabedingt derzeit nicht mehr (zumindest bis nach den Sommerferien), also hatte/habe ich wieder viel mehr Zeit zum Lesen.

    Ich habe viel vom SUB gelesen und weniger gekauft als sonst. Das ist derzeit auch noch so. Und es hat sich wieder bestätigt, dass Lesen, Bücher und Geschichten das sind, was mich in Krisenzeiten erdet und meiner Seele gut tut. Für alle anderen Hobbies hatte und habe ich immer noch keinen Nerv. Lesen geht immer.


    Lese-rina , "Ein Leben auf dem Land" habe ich Anfang Mai auch gelesen.

  • Danke für den Buch-Tipp! Das klingt so als wäre es ein Buch nach meinem Geschmack!:)

    Ich glaube auch, dass dir das Buch gefallen wird! :-)

    Von dem Autor subt noch ein weiteres Buch bei mir, das ich wahrscheinlich in den Sommerferien lesen werde.

    ASIN/ISBN: 3832183930


    LG, Bella


    Edit: Dabei fällt mir ein, dass ich in den Sommerferien gerne auch ruhigere Bücher lese oder Bücher, auf die man sich wirklich einlassen muss. Das fällt mir in der Hektik des Alltags oft schwer.

  • Edit: Dabei fällt mir ein, dass ich in den Sommerferien gerne auch ruhigere Bücher lese oder Bücher, auf die man sich wirklich einlassen muss. Das fällt mir in der Hektik des Alltags oft schwer.

    Für manche Bücher braucht man einfach einen freien Kopf - ohne Alltagsstress! Ich finde mittlerweile , man wird manchen Büchern nicht gerecht, wenn man sie "so nebenbei" liest (während das bei anderen problemlos geht).


    Ich finde den Thread auch total interessant: jeder reagiert auf diese Ausnahmesituation auch lesetechnisch ganz anders: die eine braucht was "anstrengendes", um vom Coronaalltag wegzukommen; die andere was "leichtes" und bei einigen ging es lesetechnisch gar nicht.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Ich bin ja auch mal gespannt, ob sich die Krise auch im Buchmarkt bei den Themen niederschlagen wird. Sei es als Roman, der in dieser Zeit spielt oder als Ratgeber, Sachbuch usw.


    EInes hatte ich mir mal in der Bücherei geliehen, das fand ich ganz spannend vom Thema her, allerdings bin ich nicht wirklich warm geworden und hab es dann auch nicht zu Ende gelesen.

    ASIN/ISBN: 3451388790

  • streifi


    Ich habe schon die ersten Sachbücher zum Thema gesehen. Das schlägt sich ganz sicher nieder. Garantiert auch in allen anderen Genres, denn das ist ja schon mal ein anderes Setting mit den ganzen Ausgangsregeln etc.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Mein Leseverhalten hat sich leider verändert.


    Leider hat mich aber das Thema Corona sehr beschäftigt und ich habe wirklich fast zwei Monate Schwierigkeiten gehabt, mich aufs Lesen zu konzentrieren. Ich habe seit März daher die Hälfte weniger gelesen als sonst. Inzwischen geht es wieder und ich bin fast wieder im alten Lesetrott.


    Ein klein wenig ähnlich ging, bzw. geht es mir auch.

    Den ersten Monat habe ich weniger gelesen, mochte einfach nicht, da mich das Thema auch zu sehr beschäftigt hat.

    Dazu kam, daß ich zwei Monate nicht arbeiten konnte - auch so gut, wie nur im Haus war - theoretisch zwar viel Zeit hatte, praktisch anfangs aber gar nicht in der Lage war, diese auch zu nutzen.


    Durch irgendeine Diskussion, einen Anlaß - ich weiß es gar nicht mehr - kam ich dann auf die Idee, meiner Leseunlust zu versuchen mit alten Wohlfühlbüchern zu begegnen.

    Daraufhin kramte ich in den alten Büchern und holte mir das erste Victoria Holt Buch hervor, begann es und es klappte.

    Ich war schnell in der alten "Wohlfühlwelt".

    Wohl nicht so sehr der Inhalt, eher die alten Erinnerung an die tolle Lesezeit mit meiner früheren Lieblingsautorin hat einiges bewirkt, mich in dieses Gefühl hineinbegeben zu können.


    Ich glaube, hätte ich die Autorin heute entdeckt, wär das nix für mich - eigentlich mag ich seit Jahren lieber Thriller, Krimis, historisches und Sachbücher aus bestimmten Zeiten.


    Aber - andere Zeiten - andere Bücher

    Genau diese Bücher brauchte es, mich durch diese Zeit zu begleiten - und tut es auch noch. Denn einmal angefangen, konnte ich nicht aufhören und bin immer noch dabei, meine alten Schätze hervorzuholen und durchzulesen.

    Wie gut, daß ich da noch ein paar habe....:grin

  • In der Bücherei und der Onleihe sind mir bei den Neuzugängen schon diverse Sachbücher zum Thema "Corona" begegnet und ich hab ja schon gestaunt, wie schnell sowas aus dem Boden gestampft wird! :gruebel

    Die ersten Romane zum Thema werden wir wahrscheinlich Ende des Jahres bekommen - wahrscheinlich wird der Buchmarkt dann mit Corona-Krimis und Lockdown-Romanzen geflutet werden... :chen


    LG, Bella

  • Die ersten Romane zum Thema werden wir wahrscheinlich Ende des Jahres bekommen - wahrscheinlich wird der Buchmarkt dann mit Corona-Krimis und Lockdown-Romanzen geflutet werden... :chen


    LG, Bella

    Genau, z. B. die Geschichte dieses langjährigen Paares, das sich immer mit Klappstuhl und Thermoskanne an der Grenze getroffen hat, lässt sich doch prima in einem Roman verwursten.

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor

  • Es gibt doch sogar schon Krimis zum Thema.


    ASIN/ISBN: B08669VX7Z

    Ja, ich war gestern in Speyer bei Osiander und da gab es einen ganzen Tisch zu Corona. Sachbücher, Romane allgemein über Epidemien und auch ganz neue Bücher (Sachbücher und Romane) zu Corona.


    Mein Leseverhalten hat sich nicht verändert, und ich habe leider auch nicht mehr Zeit zum Lesen.