Lesen in Corona Zeiten

    Wie schaut es aus, hat sich bei euch der Buchgeschmack durch den Lock Down verändert? Einige hatten ja im Corona Thread geschrieben, dass es ihnen manchmal komisch vorkommt, dass sich Leute in Büchern umarmen, oder große Menschenansammlungen vorkommen.


    Gibt es Bücher, die euch die Zeit des daheim bleibens erleichtert haben?

    Bei mir war es der Marsianer, der mir gezeigt hat, dass es auch noch wesentlich schlimmer kommen könnte mit dem nicht rausgehen können und dem allein sein. Im Vergleich zu Mark Watney ging es uns ja wirklich super ;-)

    ASIN/ISBN: 3453316916


    Die die Bobiversum Trilogie von Dennis E. Taylor fand ich da auch sehr interessant, im Prinzip ist Bob ja auch erstmal alleine im All unterwegs und auch seine Klone unterscheiden sich ja nicht so wahnsinnig von ihm.

    ASIN/ISBN: 3453319206



    Habt ihr neue Genres für euch entdeckt? Oder habt ihr vielleicht Sachbücher gelesen, die sich mit dem Thema Epedemien beschäftigen?

    Elbereth schrieb:

    Neue Genres nicht gerade, aber ich habe entdeckt, dass ich wieder Zeit zum Lesen habe :wow

    So geht es mir auch. Ich möchte das auch gerne mit in die Zeit nach Corona mitnehmen. Jetzt merke ich erst mal wie sehr mir das Lesen gefehlt hat.


    Es ist noch nicht so lange her, da habe ich in jeder freien Sekunde gelesen und hatte auch immer ein Buch dabei. Vor Corona hab ich oft gedacht, dass 15 Minuten lesen sich nicht lohnen. Und nein Buch war meist zu Hause. Vor dem Schlafen hab ich nicht mehr gelesen, weil ich wusste, ich schaffe nur ein paar Seiten.

    Gerade in der Hochphase von Corona hatte ich deutlich weniger Zeit zum Lesen, weil ich mehr arbeiten musste als sonst. Das hat mich auch ganz schön gestresst und belastet.


    Ich habe in dieser Zeit vor allem am liebsten Bücher gelesen, die mich "geerdet" und "entschleunigt " haben. Zum Beispiel "Alte Sorten" war so ein Buch, das ich wirklich genossen habe, vor allem, weil wir dazu noch so eine schöne Leserunde hatten:

    ASIN/ISBN: 3832183817


    Und auch "Das Evangelium der Aale" war so ein Buch, das perfekt für mich in diese Zeit gepasst hat. Es handelt ja von der Suche des Ursprungs der Aale und hat mich wunderbar entschleunigt und abgelenkt.

    ASIN/ISBN: 3446265848



    Was ich gar nicht gut lesen konnte in dieser Zeit waren Krimis. Irgendwie mochte ich nichts über Morde und schlimme Verbrechen lesen, während man ständig die neuesten Todeszahlen in den Medien präsentiert bekommen hat.

    Annabas schrieb:

    Da ich die ganze Zeit über normal gearbeitet habe (teilweise Homeoffice, aber die Zeit ist ja trotzdem belegt), hat sich bei mir im Bezug aufs Lesen gar nichts geändert.

    Ich habe auch normal gearbeitet, die ganze Zeit im Büro, aber die Verabredungen fielen weg.

    Eine Zeitlang hat mir die rechte innere Ruhe gefehlt zum Lesen, da habe ich dann eher Hörbücher gehört.

    Mein Lesegeschmack hat sich nicht so sehr verändert, Bücher über Seuchen, Katastrophen etc. hab ich noch nie sonderlich gern gelesen und jetzt habe ich sie erst recht gemieden. Wenn die Realität schon so sch*** ist, brauche das nicht auch noch in meinem Büchern, dann lese ich lieber Wohlfühlromane.


    Mittlerweile bin ich wieder bei meiner üblichen Mischung aus Krimis, Liebesromanen und dazwischen auch mal Bücher, die gemeinhin unter "Belletristik" fallen.


    LG, Bella

    Ich hätte gerne mehr Lesezeit gehabt durch Corona, aber die Zeit, die ich mehr hatte, ging plötzlich fürs Zeichnen drauf. Dafür lese ich - bedingt durch regelmäßige Arztbesuche - viel mehr auf dem Kindle als vorher. Aber egal, ich bin froh, daß ich ein wenig mehr Zeit für meine Hobbies finden konnte... und über das Zeichnen kann ich mich ja auch hier austauschen! :-)

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

    Ich hab immer weniger Lust auf Fernsehen, ich lese daher oft Abends noch, wenn der Rest vor der Glotze sitzt. Mittlerweile mach ich es mir dafür auch im Bett gemütlich. Tagsüber verdaddele ich meine Zeit irgendwie auch gerne. Irgendwie geht im moment auch mehr Zeit für die Eule, den Blog und andere Internetaktivitäten druaf....

    streifi schrieb:

    Ich hab immer weniger Lust auf Fernsehen, ich lese daher oft Abends noch, wenn der Rest vor der Glotze sitzt. Mittlerweile mach ich es mir dafür auch im Bett gemütlich. Tagsüber verdaddele ich meine Zeit irgendwie auch gerne. Irgendwie geht im moment auch mehr Zeit für die Eule, den Blog und andere Internetaktivitäten druaf....

    Wenn der Fernseher läuft, muss ich in einen anderen Raum zum lesen. Ich hatte nie Probleme mich zu konzentrieren, wenn der Fernseher läuft. Seit Corona geht das gar nicht mehr.


    Dieses Zeit verdaddeln im Netz nervt mich total. Ich muss das unbedingt abstellen.

    Knoermel schrieb:

    Dieses Zeit verdaddeln im Netz nervt mich total.

    Same here. Dabei hab ich nicht mal das Gefühl, sinnlos die Zeit zu verdaddeln, weil es einfach so viele interessante und lesenswerte Sachen gibt - mit Social Media befasse ich mich ja schon gar nicht mehr (bei FB war ich ewig nicht mehr und bei Instagram schau ich höchstens mal, wenn ich irgendwo Wartezeiten überbrücken muss). Das Schlimme ist, dass die Zeit immer rumgeht wie nix, wenn man sich mal festliest bzw. sich von einem Link zum anderen klickt, weil es immer wieder was Interessantes gibt, wo man unbedingt nochmal gucken möchte... :help


    Was ich aber unbedingt wieder reduzieren muss, ist das Stöbern in Online-Shops. Nicht dass ich jetzt so viel kaufen würde, meistens schaffe ich es noch rechtzeitig, mich auf meine Finger zu setzen, aber das kostet echt Zeit - soviel Zeit würde ich mit echten Einkaufsbummeln auch nicht verbringen... 8)


    Meinen Fernsehkonsum habe ich auch ziemlich reduziert, es kommt ja auch kaum noch was, was mich wirklich interessiert, und Streaming ist nicht meins. Da gewinne ich echt Lesezeit, v.a. abends - zur Not verkrümel ich mich auch ins Bett, wenn im Wohnzimmer irgendwelche Filme/Serien geguckt werden, die mich nicht interessieren.


    LG, Bella

    Mein Lesegeschmack hat sich gar nicht verändert. Zu Beginn der Krise bin ich allerdings kaum zum Lesen gekommen, weil ich "nachrichtensüchtig" war und wirklich stündlich Spiegel online aktualisiert habe, mir absolut JEDE Fernsehsendung zum Thema angetan habe... Ich bin zu gar nichts anderem mehr gekommen. Das hab ich zum Glück mittlerweile eingestellt, sodass ich wieder genauso viel lese wie vor Corona.


    Was mich aktuell in meiner Buchauswahl aber beeinflusst ist der tragische Tod George Floyds.

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor

    Die einzige Auswirkung, die Corona auf mein Leseverhalten hatte, war in der Anfangsphase eine fürchterlich nervige Unfähigkeit, mich zu konzentrieren ... Dementsprechend langsam und zäh ging das Lesen vonstatten. Zum Glück hatte sich das dann wieder gelegt.


    Die Buchauswahl hat sich durch die Krise nicht geändert. Ich lese ja hauptsächlich Fantasy, das ist von der Realität so weit weg (;)), das geht für mich immer.

    Mein Leseverhalten hat sich nicht geändert. Ich war anfangs 7 Wochen zu Hause (Quarantäne und Home office). Tagsüber hatte ich wegen Home office nicht mehr Zeit, aber die ganzen Abendtermine fielen weg. Es war auch etwas eigenartig, weil wir alle drei zu Hause waren. Mein Mann hat Kurzarbeit (noch bis Ende Juni), mein Sohn ist seit Anfang März zu Hause. Wir haben in der Zeit oft miteinander Filme gesehen oder Netflix-Serien. Wir haben auch viel Wii gespielt oder Kniffel, Uno...


    Ich bin insgesamt ruhiger geworden in der Zeit, weil ich nicht viel Stress hatte und dadurch hab ich mehr gelesen als die letzten Jahre und ich konnte es auch viel mehr genießen.

    Liebe Grüße
    Sabine


    Ich :lesend"Talberg 1935" von Max Korn

    Ich höre "Mein Leben in deinem" von Jojo Moyes

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