Sex and the School 2

  • Sex and the School


    Seien wir mal ehrlich: Im Grunde gehen wir alle doch jeden Tag gerne zur Schule. Okay, da gibt es unausstehliche Exemplare von Monsterlehrern; Klassenzimmer als Folterkammern; dunkle, mysteriöse Gänge; und Unterdrückung durch die pädagogische Institution. Gut, gebe ich ja alles zu. Und doch brauchen wir alle die Schule, als eine Art Mikrokosmos und Lebensraum. Hier findet das wahre Leben statt. Realistischer als jede Daily-soap, spannender als das Dr.Sommer Team und emotional fesselnder als jede Talk Show.
    Mit schweren Schulbüchern unter dem Arm streife ich Tag für Tag durch die Gänge des Gymnasiums. Ich beobachte meine Mitschüler und ihr Paarungsverhalten genau. Die überwiegende Mehrzahl hat zwar Partner außerhalb der Schule, aber dem suchenden Auge bieten sich auch hier genug Paare. Mir fällt auf, dass es meist die gleichen Mädels sind, die einen Freund haben. Warum ist das so? Versprühen sie ein bestimmtes Aroma; ist es das Resultat jahrelangen Trainings oder sind sie einfach schon mit einem wackelnden Hintern geboren? Mit ihren schicken Klamotten erscheinen sie mir überaus selbstbewusst, wie sie überall Küsschen geben, „Hiiiiiiiiiiii!!!!“ rufen, und Umarmungen verteilen. Oder ist das alles bloß Fassade?
    Aber wo ist mein Traumprinz? Der Junge, der mir die Bücher vom Arm abnimmt, mich auf dem Hof küsst und lachend durch die Luft wirbelt. Da würden sie alle staunen, die oberflächlichen Möchtegern-Selbstbewussten.
    Und wer sollte dieser Märchenprinz sein? Vielleicht könnte mal jemand am Vertretungsplan Suchanzeigen aufhängen für Partner oder Partnerinnen. Ich kenne ja ein paar Kandidaten, wie Mr. Fahrradunfall. Einer von den Schüchternen, die sich nicht mehr melden. Und dann gibt es da noch einen, der mich durch seine lustig-witzige Art sehr beeindruckt. Würde er mich glücklich machen, oder wäre ich bei ihm nur Eine unter Vielen?
    Warum haben manche nur immer Glück mit Jungs und andere nicht? Lastet auf uns etwa ein Fluch? Was ist das besondere an solchen, die es geschafft haben? Oder sind sie einfacher und unkomplizierter, und damit gleichzeitig begehrenswerter?
    Aber vielleicht wird meine Geduld und die Wartezeit ja auch extra belohnt. Und schon morgen zur Hofpause wirbelt mich mein Prinz durch die Luft.
    Zumindest rede ich mir das ein.


    Eine ewig Suchende

  • Fabienne
    Vielleicht liegt es aber auch daran, daß der Text bei mir als Erwachsener so ankommt. Ich könnte mir schon vorstellen, daß er bei der eigentlichen Zielgruppe, jugendliche Schüler, sehr positiv aufgenommen wird. Immerhin ist das Empfinden solcher Gefühle ja sehr mit der "Schulwelt" verbunden.


    Ich bin gespannt auf die nächsten Artikel.


    Gruss,


    Doc