Das ungeschminkte Leben – Maryse Conde


  • Luchterhand, 2020

    Gebundene Ausgabe, 304 Seiten

    Originaltitel: La Vie sans fards

    Aus dem Französischen von Beate Thill.


    Kurzbeschreibung:

    »Ich blickte hinauf zum sternenübersäten Himmel und wünschte mir leidenschaftlich ein neues Leben.« Maryse Condé wird als jüngstes von acht Kindern auf der französischen Karibikinsel Guadeloupe geboren und gilt heute als »Weltbürgerin und Grande Dame der frankophonen Literatur« (BR 2). In ihrer Autobiographie lässt sie ihre frühen Lebensjahre wiederaufleben. Die Zeit als junge Studentin im Paris der 1950er-Jahre, als alleinerziehende, mittellose Mutter, die wagemutig nach Westafrika geht und als Lehrerin miterlebt, wie der Kontinent von politischen Auseinandersetzungen erschüttert wird. Mit entwaffnender Offenheit schildert Maryse Condé ein Leben fernab der üblichen Pfade und zeichnet das Bild einer unerschrockenen Frau, die die gesellschaftlichen und politischen Widersprüche ihrer Zeit erkannte und sich »nie scheute, gegen den Strom zu schwimmen« (Neue Zürcher Zeitung).


    Über die Autorin:

    Maryse Condé, 1937 in Pointe-à-Pitre auf Guadeloupe geboren, gilt als eine der großen Erzählstimmen unserer Zeit. Mit 16 Jahren ging sie zum Studium nach Paris und lebte später mehrere Jahre in Westafrika. Maryse Condé unterrichtete u.a. an der Sorbonne und war Professorin für französische Sprache und Literatur an der Columbia University in New York. Bekannt wurde Maryse Condé durch die Familiensaga »Segu«, in der sie die Geschichte der westafrikanischen Familie Traoré erzählt. Sie wurde u.a. mit dem Prix de l'Académie Française, dem Prix Marguerite Yourcenar sowie dem Alternativen Literaturnobelpreis ausgezeichnet. 2020 wurde ihr in Frankreich der nationale Verdienstorden verliehen.


    Über die Übersetzerin:

    Beate Thill übersetzt französischsprachige Literatur aus der Karibik und Afrika, u.a. J.M.G. Le Clézio und Patrick Chamoiseau. Für ihre Übersetzertätigkeit wurde sie mehrmals ausgezeichnet, zuletzt mit dem „Internationalen Literaturpreis – Haus der Kulturen der Welt“.


    Mein Eindruck:

    Maryse Conde ist eine bedeutende Schriftstellerin aus Goudaloupe. Sie schrieb Romane, Kinderbücher, Essays und Theater.


    An dieser Autobiografie beeindruckt mich, dass sie vollkommen uneitel geschrieben ist und den Buchtitel wirklich erfüllt.

    Es überraschte mich, dass die Königin der karibischen Literatur so lange in Afrika gelebt hat. In Elfenbeinküste, Guinea, Ghana. Natürlich ist auch Afrika häufig Schauplatz ihrer Romane, z.B. Mali in Segu.

    Um ihre Bücher geht es aber nicht. Die werden zwar manchmal beiläufig erwähnt, aber im Mittelpunkt steht wirklich ihr Leben in verschiedenen Ländern, zusammen mit ihren 4 Kindern, die sie von 3 Männern hat und einer recht unglücklich verlaufenden Ehe mit dem Schauspieler Mamadou Condé sowie ihre kulturelle Entwicklung hin zur Schriftstellerin.

    An ihrem Leben spiegelt sich auch die Gesellschaft und Politik der Zeit. Themen wie Rassismus. Feminismus und Gesellschaftskritik fließen ein.


    Die Originalausgabe der Autobiografie erschien schon 2012. Ein Glück, dass die Autorin in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit bekam. So ist es doch noch zu einer Übersetzung gekommen.


    ASIN/ISBN: 3630876331

  • Titel: Das ungeschminkte Leben. Autobiographie

    Autorin: Maryse Conde

    Übersetzt aus dem Französischen von: Beate Thill

    Verlag: Luchterhand

    Erschienen: Mai 2020

    Seitenzahl: 304

    ISBN-10: 3630876331

    Preis: 22.00 EUR


    Die beeindruckende Biographie einer außergewöhnlichen Frau.

    Die Autorin wurde 1937 auf Guadeloupe geboren. Als sie 16 Jahre alt war ging sie zum Studium nach Paris. Sie lebte dann mehrere Jahre in Westafrika. Maryse Conde unterrichtete mehrere Jahre an der Sorbonne und war Professorin für französische Sprache und Literatur.


    Mit diesem Buch nimmt die Autorin die Leserinnen und Leser mit auf eine Reise, die für die alles andere als einfach war. Sie schreibt schonungslos und offen und stellt sich selbst nicht auf einen Sockel. Sie steht zu ihren Irrtümern und Lebensentscheidungen.


    Sie war alleinerziehende Mutter von vier Kindern. Neben großen Erfolgen musste sie auch mehrere schmerzhafte Niederlagen einstecken – aber immer stand sie wieder auf und ließ sich auf ihrem Weg von niemand abbringen.


    Als Leser erfährt man auch vieles über das Leben in Westafrika, über die teilweise verworrenen politischen Verhältnisse – über Korruption und Vetternwirtschaft. Und wer dagegen aufstand, der musste das sehr häufig mit dem Leben bezahlen.


    Die Autorin wird dem Leser gerade dadurch sympathisch, dass sie sich so gnadenlos ehrlich als Antiheldin schildert. Ihr nüchterner Schreibstil erlaubt auch kein formales Schönfärben.“ Das schreibt Tobias Wenzel vom NDR/Kultur und beschreibt es damit sehr passend und zutreffend.


    Eine sehr lesenswerte Autobiographie über eine beeindruckende Frau und große Schriftstellerin.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Das Buch würde mich auch interessieren, es passt hervorragend zu meinem Lesegeschmack.