Kurzbeschreibung (Quelle: Verlagsseite)
Über die wilde Schönheit der Scilly-Inseln legen sich dunkle Schatten – der dritte Fall für den charismatischen Ermittler Ben Kitto
Detective Inspector Ben Kitto hätte seinen 35. Geburtstag lieber mit seinen Freunden im Pub statt im Dienst verbracht. Doch an diesem Abend findet das traditionelle Feuerwerk zur Bonfire Night auf der Insel St. Agnes vor Cornwall statt, das Ben überwachen soll.
Unerwartet nehmen die Feierlichkeiten ein jähes Ende. In der Asche einer Feuerstelle werden menschliche Überreste gefunden. Ben Kitto stoppt sofort den Schiffsverkehr zu den Nachbarinseln und stellt die achtzig Bewohner von St. Agnes unter Hausarrest.
Denn der Täter befindet sich noch immer auf der Insel. Und seine Botschaft ist eindeutig: Alle Eindringlinge sind dem Tod geweiht ...
Autorin (Quelle: Verlagsseite)
Kate Penrose kennt die Scilly-Inseln vor der Küste Cornwalls wie ihre Westentasche. Seit Kindertagen verbringt sie fast jeden Sommer dort und ist jedes Mal aufs Neue fasziniert von dem atemberaubenden Naturparadies. Die Idee für eine Krimiserie mit diesem einzigartigen Schauplatz kam ihr spontan bei einem Restaurantbesuch, und aus ein paar hastig hingekritzelten Stichworten auf der Speisekarte wurde einige Monate später der erste Insel-Krimi. Kate Penrose, die auch unter dem Namen Kate Rhodes schreibt, lebt mit ihrem Mann, dem Autor David Pescod, in Cambridge am Ufer des River Cam.
Allgemeines
Dritter Band der Reihe um Ben Kitto
Titel der Originalausgabe: „Burnt Island“, ins Deutsche übersetzt von Birgit Schmitz
Erschienen am 27.05. 2020 im FISCHER Taschenbuch Verlag mit 416 Seiten
Gliederung: Prolog - Roman in drei Teilen mit insgesamt 65 Kapiteln – Autorennachwort - Danksagungen
Ich-Erzählung von Ben Kitto, eingeschobene Kapitel in der dritten Person aus der Perspektive des Außenseiters Jimmy Curwen
Handlungsort und -zeit: Scilly-Insel St. Agnes, ein November in der Gegenwart
Inhalt
Nach den Nachbarinseln Bryher und Tresco steht im dritten Band der Reihe die kleine Insel St. Agnes (3,66 km² Fläche, ca. 80. Einwohner) im Mittelpunkt des Geschehens.
Dort wird die verbrannte Leiche des Astronomen Alex Rogan, der kürzlich eine Inselbewohnerin geheiratet hat, gefunden. Neben der Leiche entdeckt man eine Nachricht in der eigentlich ausgestorbenen kornischen Sprache, die „Eindringlinge“ mit dem Tod bedroht. Als kurz darauf die ebenfalls neu zugezogene Bildhauerin Naomi Vine angegriffen und entführt wird, scheint es klar zu sein, dass jemand auf der Insel den Zuzug von Fremden und die Abkehr von Traditionen auf jeden Fall verhindern will. Im Prinzip ist jeder alteingesessene Inselbewohner verdächtig, doch ganz oben auf der Verdächtigenliste von Ben Kitto steht der „Vogelmann“ Jimmy Curwen, ein seit seiner Kindheit traumatisierter Außenseiter, der nicht spricht und sich am liebsten der Pflege verletzter Vögel widmet.
Beurteilung
Erneut muss Ben Kitto unter den Bewohnern einer kleinen, isolierten Insel einen äußerst grausamen Mörder suchen. Das Motiv für die unfassbaren Taten scheint ein extremer Hass gegen neu zugezogene Menschen zu sein, aber es gibt auch andere Ermittlungsansätze, die auf mögliche Affären und Eifersucht hindeuten. Ben Kitto, ein sehr sympathischer Ermittler, scheint aus seinen vorherigen Fällen jedoch nicht viel gelernt zu haben, denn er zeigt wieder einen ziemlichen Tunnelblick und hält – wie nicht wenige Einwohner von St. Agnes - den sogenannten Vogelmann Jimmy Curwen für schuldig. Dass dieser Analphabet ist, scheint ihm in keinem nennenswerten Widerspruch zu der Tatsache, dass der Mörder schriftliche Nachrichten hinterlässt und verschickt, zu stehen. Im Laufe der Ermittlungen machen sich jedoch auch weitere Inselbewohner verdächtig, sodass der Leser diverse Theorien ent- und verwerfen kann. Dabei ist die Auflösung des Falls nicht zu früh absehbar.
Der Erzählstil ist anschaulich, vermittelt ein lebendiges Bild der kleinen Scilly-Insel und ist nach einem eher ruhigen Einstieg auch von einer gewissen Spannung geprägt, was unter anderem auch auf Kittos mutiges, aber auch leichtsinniges Verhalten (Alleingang ohne Verständigung des Kollegen) zurückzuführen ist. Das Verhalten Kittos lässt hier erneut einiges an Glaubwürdigkeit vermissen.
Sehr interessant ist die Thematik der eigentlich seit 1777 ausgestorbenen kornischen Sprache, die von einigen Menschen „wiederbelebt“ werden soll, es gibt jedoch nur ca. 300 Menschen, die sie fließend beherrschen und ungefähr 3000 Sprecher mit rudimentären Kenntnissen.
Der Roman kann problemlos ohne Kenntnis der beiden vorherigen Bände gelesen werden.
Fazit
Spannende Krimi-Unterhaltung, mit schönen Natureindrücken garniert!
8 Punkte