Suchtklinik *** ab Mai 2020 ***

Soso, dann möchte ich doch mal ganz genau wissen, was da genau Fachliteratur ist...

Eindeutig

Ich habe Bücher geshoppt. Dann sind halt 3 mehr auf dem SUB. Die machen jetzt auch nix mehr

breumel schrieb:

Seit ich Nachlass ausräumen muss kann ich nur denken "Tu's nicht!"

War das alles so schlecht?

Ich kann ja nicht für breumel sprechen, aber die Häuser und Wohnungen, die ich bisher ausräumen musste, waren ziemlich furchtbar.

Das lag sicher vor allem daran, dass es um Menschen ging, die da 50 Jahre und mehr gewohnt haben. Es ist unglaublich, was sich da ansammelt.

Selbst wenn viele Dinge zur Zeit der Anschaffung durchaus einen Wert hatten - nach so vielen Jahren muss man häufig alles auf den Müll schmeißen, bis auf die paar Dinge, die einen emotionalen Wert haben.

Sicher ist das bei Familien mit richtigen Erbstücken anders. In meiner gab es so etwas allerdings nicht.

Pelican schrieb:

War das alles so schlecht?

Die guten für die Büchertauschzelle habe ich noch stehen gelassen. Aber die alten Bertelsmann Bücher, mehr als zehn Jahre alte Reiseführer, Kunstbildbände mit teilweise schwarz-weiß Fotos, alte Fachbücher und Klassiker haben wir großteils entsorgt. Ich habe teilweise mit der Momox App geprüft und die nehmen die Bücher auch nicht mehr. Vieles schlägt man heutzutage im Internet nach, und meine Mutter hat in den 60ern zeitweilig bei Bertelsmann gearbeitet und hat da reichlich zum Sonderpreis eingekauft. Mein Bücherregal quillt auch über, ich bin froh über meine eBooks weil ich sonst jedes Jahr einen Meter mehr an Büchern hätte. Die brauchen nicht nur Platz, die sind auch noch schwer... Der letzte Umzug war hart genug was Bücherkisten angeht. Ich werfe wirklich ungern Bücher weg, aber manchmal muss es sein.

Breumel

Meine Mom hat auch eine Wohnzimmerwand voll mit alten Büchern, z.t. auch Bertelsmann... Sie liest ja viel und auch sehr aktuelle Sachen, kann sich aber von den alten Schinken irgendwie nicht trennen. Wir haben es vor einigen Jahren geschafft, die Readers Digest Bände mit den gekürzten Romanen endlich zu entsorgen...

Mariion Stimmt, das sind auch so Bücher die keiner mehr haben will. Bei dem Gewicht von Büchern hat man bei der Entsorgung oft gleich mehrere Fahrten, um das Auto nicht zu überladen. Und die Kisten kann man nicht voll machen, weil sie sonst keiner mehr tragen kann oder sie durchbrechen. Das ist leider der Nachteil an unserer Sucht...

Ich finde es sehr schade, dass es in meinem Elternhaus nur wenige Bücher gab (außer Bergen von Fachliteratur, Bildbänden über die Alpen und einem vollständigen Brockhaus). Besonders interessant fände ich zeitgenössische Werke aus früheren Zeiten zu entdecken. Im Moment wird so viel auf den Markt geworfen über die 50er und 60er-Jahre aus heutiger Sicht, viel interessanter fände ich aber, einen zeitgenössischen Roman aus der damaligen Sicht zu lesen.

In den 50er und 60 jahren waren viel Romane von Simmel, Konsalik oder die Angelique Reihe verbreitet. Klassiker hatte man im Haus, aber gelesen wurden sie nicht unbedingt. Auch Romane wie "Angst vorm Fliegen" oder "Das Mädchen Orchidee" fanden sich in vielen moderneren Haushalten. Die kriegst du bei Haushaltsauflösungen mit Handkuss hinterhergeworfen. Aus unserer Büchertauschzelle werden die aussortiert und entsorgt.

Breumel

Ich schrieb von zeitgenössischen Werken aus den 50ern und 60ern. Da fällt das, was Du aufzählst, nicht darunter.

Pelican schrieb:

Breumel

Ich schrieb von zeitgenössischen Werken aus den 50ern und 60ern. Da fällt das, was Du aufzählst, nicht darunter.

Ja eben. Was sind für dich zeitgenössische Werke aus der Zeit? Bücher über die Zeit wurden meist deutlich später verfasst.

Wolfgang Borchert, Heinrich Böll, Alfred Andersch, Wolf-Dietrich Scnurre, Ingeborg Bachmann, Günter Grass, Max Frisch, Martin Walser fallen mir da z. B. ein. Aber es gibt sicher weniger bekannte Autoren, die auch interessant wären, und die heute gar nicht mehr aufgelegt werden. Manche werden ja auch wiederentdeckt, wie z. B. Ernst Lothar.

Borchert war doch früher. Den haben wir komplett in der Schule gelesen, aber ich würde ihn nicht unbedingt als zeitgenössisch bezeichnen.

Von Grass und Böll hatten meine Eltern auch Bücher im Haus, zu "Katz und Maus" habe ich eine Hausarbeit geschrieben. Lesen wollte ich die Autoren nicht mehr, aber da sind die Geschmäcker eben verschieden.

Ich lese solche Bücher heute nochmal mit einem anderen Blick als in meiner Jugend.
Und sicherlich gab es eben auch noch andere gute, aber nicht ganz so bekannte Autoren, die noch andere Sichten auf die Zeit ermöglichen.

Ich bin rückfällig geworden

Heute hab ich jemandem 6 Bücher abgekauft. Sie waren neu und sehr billig, was sollte ich sonst machen?

Ist man nicht erst ab 10 Büchern wirklich rückfällig geworden?

Ich war gestern in der Stadt und hab die ganze Zeit eigentlich nur im Auftrag anderer geshoppt - da gab's zur Belohnung dann wenigstens was für meine Zweit-Sucht. Jetzt kann ich bei den Snail-Mail-Eulen in die zweite Runde starten.

LG, Bella

Queeny schrieb:

Ist man nicht erst ab 10 Büchern wirklich rückfällig geworden?

Ja du hast recht, wenn man es mit meinen früheren Suchtkäufen vergleicht, ist das praktisch nichts.

Dann dürfte ich theoretisch also noch 3 Bücher kaufen Rein theoretisch natürlich