Wir schreiben das Jahr 1959, und wieder setzt sich Judy Cooper, in den Straßen von New York mittlerweile besser als Black Stiletto bekannt, für Recht und Gesetz ein. Dieses Mal hat sie es auf einen gefährlichen Gangster abgesehen – den Heroin-König von Harlem – nachdem sie herausfand, dass dieser ihren Kampfsporttrainer erpresst und kurzerhand dessen minderjährige Tochter entführt hat. Gleichzeitig hat die Black Stiletto aber mit ganz eigenen Problemen zu kämpfen. Ein windiger Filmemacher droht, ihre geheime Identität zu lüften, ein enger Freund ihres Ziehvaters und Mentors scheint ein Handlanger der Ganoven aus Harlem zu sein, und darüber hinaus hat sie ihr Herz verloren; dummerweise an einen FBI-Agenten, der den Befehl hat, sie den Behörden zu überstellen.Und auch in der Gegenwart sieht sich Judys Sohn, Martin Talbot, ganz ähnlichen Wirrungen gegenüber. Offenbar ist er nicht der Einzige, der über eine Kopie jenes 8mm-Films verfügt, der am Ende zeigt, wie sich die Black Stiletto demaskiert … und zu seiner Mutter wird. Die Kopie befindet sich im Besitz des Sohnes des Mannes, der in den Sechzigerjahren diesen Film drehte, und nun die Gelegenheit nutzen will, Profit aus dieser Sache zu schlagen. Doch Martin bekommt unverhoffte Hilfe, und wieder scheinen Vergangenheit und Gegenwart auf ein alles entscheidendes Finale hinzusteuern.
Die Superheldensaga um Judy Cooper, aka BLACK STILETTO, geht in die zweite Runde. Diesmal hat sie es wieder mit der italienischen Mafia zu tun und auch die neuen Gangsterbanden aus Harlem machen ihr und ihrem Umkreis das Leben schwer. Auch ihr Sohn Martin bekommt es in der Jetztzeit erneut mit einem Erbe seiner Mutter aus alten Tagen zu tun.
Soweit ist also nichts wirklich neu, und trotzdem entwickelt sich die Geschichte um die Verfechterin von Recht und Gesetz kontinuierlich weiter.
Martin liest das komplette Tagebuch seiner Mutter, aus dem Jahr 1959 durch und verspürt auch selbst den Druck, welchen seine Mutter damals in Bezug auf die Geheimhaltung ihrer Identität aushalten musste.
In der dritten Erzählebene geht es um den FBI Agenten John Richardson, welcher mit Judy Cooper ein Verhältnis beginnt, obwohl er weiß, dass sie die BLACK STILETTO ist, und von Polizei sowie den Bundesbehörden gesucht wird.
Es ist also viel los, in Licht und Schatten. Die Charaktere sind mittlerweile so bei mir angekommen, dass sie einem ans Herz wachsen, wie die Protagonisten eines guten Golden oder Silver Age Marvel Comics.
Auch empfand ich wieder das, was sich nach den Einsätzen der BLACK STILETTO abgespielt haben soll, als sie sich bereits vom Superheldendasein zurückgezogen hatte, als eine Hommage an Betty Page. Die wirklich große Bekanntheit des Pin-Up-Girls aus dieser Zeit, kam ja auch erst, nachdem sie allem den Rücken gekehrt und sich zur Ruhe gesetzt hatte.
Die Übersetzung erschein mir subjektiv doch recht hakelig und teilweise in wenig unzusammenhängend. Ich möchte das hier auch nur an der Schreibweise der Straßennamen festmachen, welche teilweise von Kapitel zu Kapitel variieren.
BLACK STILETTO bedient sich keiner Stereotypen, denn Judy Cooper ist alles andere als nur eine Heldin der damaligen Zeit. Sie steht zwar gegen die Bösewichte New Yorks auf, aber sie macht keinerlei Unterschiede zwischen Hautfarben oder ähnlichem, welches ja teilweise bei gerade in den Comics der damaligen Zeit – also den Fünfzigern – Gang und Gebe gewesen ist. Judy unterscheidet in brauchbarer Schwarz/Weiß-Manier nur zwischen Gut und Böse, ansonsten sind für sie alle Menschen gleich.
Der Luzifer Verlag hat im vorigen Jahr bereits das dritte Abenteuer der BLACK STILETTO, Star and Stripes, als Taschenbuch aufgelegt. Laut Goodreads existieren insgesamt fünf Roman um die Abenteuer der sympathischen Superheldin. Somit wäre als die Halbzeit geschafft und ich hoffe das die Macher von Luzifer sich die anderen beiden Abenteuer auch noch auf ihre To-Do-Liste packen um zumindest mir eine Freude zu machen – scherzhaft gesprochen.