Riley Sager
Verschließ jede Tür
dtv, 2020
ISBN 9783423219334
Kartoniert, 10.95 €
Der Autor
Riley Sager ist ein Pseudonym. Der Autor, in Pennsylvania geboren, ist Schriftsteller, Redakteur und Grafikdesigner und lebt in Princeton, New Jersey.
(Quelle: dtv)
Meine Meinung
Die 25jährige Jules steht vor den Trümmern ihres Lebens, als sie auf eine unauffällige Annonce stößt: für drei Monate wird eine Wohnungssitterin gesucht, die Bezahlung ist mit 1.000 Dollar die Woche mehr als üppig. Eigentlich ist das Angebot zu gut um wahr zu sein, aber weil es nun einmal es genau zum richtigen Augenblick kommt, zögert Jules nicht lange. Sie ist komplett abgebrannt, ohne Job und wohnt seit einigen Wochen bei ihrer besten Freundin Chloe auf der Couch, wahrlich kein Zustand für die Ewigkeit! Außerdem befindet sich die Wohnung ausgerechnet im exklusiven Bartholomew, einem Prachtbau von 1919 im neugotischen Stil und Schauplatz von Jules‘ Lieblingsroman „Traumherz“. Lediglich die Regeln, die an das Angebot geknüpft sind, bereiten ihr leichtes Kopfzerbrechen: Keinerlei Besuch, keinen Kontakt zu den Bewohnern des Bartholomew und keine Nacht außerhalb der Wohnung. Obwohl Chloe ihr dringend davon abrät, nimmt Jules das Angebot an und zieht in Wohnung 12A. Zunächst scheint alles wunderbar zu sein, doch dann verschwindet plötzlich eine andere Wohnungssitterin, mit der sich Jules gerade erst angefreundet hatte. Jules beginnt, in der Geschichte des Bartholomew zu forschen und stößt auf beunruhigende Ereignisse. Doch es dauert einige Zeit, bis ihr klar wird, in welcher Gefahr sie schwebt ...
Ein großartiger Thriller mit einer guten Prise Gruselatmosphäre! Die Geschichte wird aus zwei Zeitebenen erzählt, es beginnt damit, dass Jules offenbar schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert wird und sich mühsam an die Geschehnisse der letzten Stunden zu erinnern versucht, dann springt die Handlung 6 Tage an den Anfang der Handlung zurück: Jules kommt im Bartholomew an, besichtigt die Wohnung und wird als Wohnungssitterin engagiert. Der Wechsel zwischen den Zeitebenen sorgt ordentlich für Spannung, weil man sich anfangs gar nicht so recht vorstellen kann, was denn da für schreckliche Gefahren im Bartholomew lauern sollten. Denn nüchtern betrachtet ist eigentlich alles in Ordnung. Kein Grund zur Panik ... oder?
Der Autor versteht es wirklich meisterhaft, eine unterschwellige Andeutung von drohender Gefahr zu erzeugen einfach nur durch kleine, nebensächliche Ungereimtheiten, die Jules und den Leser stutzen lassen, aber dann verschwendet man doch erst mal keinen Gedanken mehr daran. Bis sich diese Kleinigkeiten häufen und sich immer mehr herausstellt, dass es eben nicht nur alte Spukgeschichten sind, die den Ruf des Bartholomew begründen, sondern das dort etwas sehr reales und sehr böses lauert ... Wiederholt entwickelt sich die Handlung ganz anders, als es der Leser zunächst erwartet, was vor allem gegen Ende für einige Überraschung, zumindest bei mir, gesorgt hat. Obwohl die Grundidee der Geschichte nicht völlig neu ist, ist sie hier so gut verpackt, dass das überhaupt nicht stört. Im Gegenteil!
Fazit: Finger weg, wenn du keine Zeit zum Lesen hast, denn wenn du „Verschließ jede Tür“ erst einmal angefangen hast, wirst du bis zum Ende weiterlesen wollen - ohne Pause! Spannender Thriller ohne Splattereinlagen mit klassischer Gruselatmosphäre, unbedingt lesen!
10 von 10 Eulenpunkten
ASIN/ISBN: 3423219335 |