Die Autorin (Quelle: Amazon):
Ilona Einwohlt, 1968 in Pinneberg geboren, wollte eigentlich Ernährungswissenschaftlerin werden. Doch dann las sie in der Chemievorlesung »Das andere Geschlecht« von Simone de Beauvoir und widmete sich fortan der Literatur. Längst ist aus der Germanistik- und Hispanistikstudentin eine erfolgreiche Kinder- und Jugendbuchautorin geworden, die sich gerne Themen mitten aus dem Leben widmet. Ilona Einwohlt lebt mit ihrer Familie in Darmstadt. »Mohnschwestern« ist ihr Belletristikdebüt.
Inhalt (Quelle: Amazon):
Im Sommer 1943 verliebt sich die zwanzigjährige Lotte zum ersten Mal - in den rätselhaften Wilhelm. Warum bloß will er ihre Liebe geheimhalten? Nur im Verborgenen treffen die beiden sich, meist in einem abgelegenen Kellerraum. Er scheint im Widerstand zu sein, aber trägt häufig Uniform.
Bei einer ihrer nächtlichen Verabredungen beginnt plötzlich ein Bombenangriff, weit schlimmer, als die Stadt ihn je erlebt hat. Während ihrer dramatischen Flucht verliert Lotte Wilhelm aus den Augen und überlebt die Brandnacht nur knapp, weil sie sich in einen Brunnen retten kann. Das Einzige, was ihr bleibt, ist das kleine Bild von Mohnblumen, das Wilhelm ihr geschenkt hat. Wird sie ihn je wiedersehen?
Im Jahr 2018 entdeckt Hazel bei der älteren Frau Mathilda ein Bild, das sie magisch fesselt. Welche Bedeutung haben die Blumen darauf, die sie so in ihren Bann ziehen, und wie kommt es, dass Mathilda so viel über Hazels Leben zu wissen scheint?
Meine Meinung:
Ich habe mich nicht nur aufgrund des Inhalts für das Buch entschieden, sondern auch, weil ich die Verknüpfung der beiden Frauen Lotte und Hazel interessant fand. Leider hat das Buch überhaupt nicht dem entsprochen, was ich gerne gelesen hätte.
Das Buch wird in zwei Zeitebenen erzählt, einmal zur Zeit des ersten Weltkriegs und dann zur aktuellen Zeit. Die Geschichte von Lotte fand ich noch recht interessant, denn sie erzählt davon, wie Lotte und ihre Familie die Kriegszeit überstehen und vor allem erzählt sie von Lotte und Wilhelm. Ich habe ja erwartet, dass den Leser hier eine glühende Liebesgeschichte erwartet. Was ich bekommen habe war eine oberflächlich erzählte Geschichte über zwei Menschen, die sich verliebt haben und zusammen gegen die Regierung kämpfen. Und nicht mal der Kampf des Widerstandes war mitreißend erzählt. Lediglich die Bechreibung wie es den Juden zu der Zeit ergeht hat mich berührt.
Hazels Geschichte ist noch seltsamer. Sie war mir nicht mal besonders sympathisch und die Abschnitte waren mir ebenfalls viel zu oberflächlich geschrieben. Wie die beiden Frauen am Ende miteinander verknüpft sind, wird auch nur nebenbei erzählt.
Apropos nebenbei: Ich habe gefühlt fünfhundertmal "wie nebenbei erledigte er/sie dies oder das" gelesen. Irgendwann hat es mich so genervt, weil die meisten Handlungen tatsächlich nebenbei geschehen sind. Generell fand ich die Ausdrucksweise ziemlich seltsam. Ich habe es mir dadurch erklärt, dass die Autorin bisher nur Kinder- und Jugendromane geschrieben hat. Wäre dieses Buch als Kinder- oder Jugendroman erschienen, hätte ich nicht viel daran auszusetzen gehabt, denn dem Genre wird der Erzählstil gerecht.
Der einzige Grund aus dem ich das Buch beendet habe war der, das ich wissen wollte, ob Lotte WIlhelm noch mal wieder sieht. Die Handlung beginnt nämlich mit der Szene im Brunnen, die im Klappentext beschrieben ist und von da an wird die Vergangenheit bis zu diesem Zeitpunkt erzählt. Meine Frage wurde nur kurz am Ende abgehandelt und war für mich irgendwie unbefriedigend.
Allerdings finde ich den Mut von einigen Personen im Buch bewundernswert. Im Vorwort sagt die Autorin, dass das Buch sich aus vielen wahren Geschehnissen zusammen setzt und das habe ich ihr auch abgenommen. Meiner Meinung nach hätte sie den Focus eher auf diese Akte der Nächstenliebe setzen sollen als auf die Liebesgeschichte und die Verknüpfung der Frauen. Ich denke nämlich, dass es auch genug Leser gibt, die ohne Liebesstory so ein Buch lesen würden.
Ich kann leider nur eine Leseempfehlung geben, wenn man sehr viel Langeweile hat und sonst nichts anderes zum Lesen zu Hause hat.