Inhalt
Als Jugendliche wurde Nadja für ein grausames Verbrechnen verurteilt. Nach der Haft wird sie in ein neues Leben entlassen und bekommt eine zweite Chance. Doch dann geschieht ein Mord und Nadja wird darin verwickelt. Schon bald muss Nadja einen Weg finden um den Mord ungeschehen zu machen und die Leiche verschwinden zu lassen.
Schon bald findet Nadja sich in einem abgelegenen Waldhaus wieder und wird Teil eines abstrusen Spiels. Nadja ist das perfekte Opfer und eine perfekte Mörderin… Ein Roman über die Frage nach Schuld, Vergeltung und ob ein einmal verurteilter Täter wieder frei sein kann…
Meine Meinung
Romy Hausmanns zweiter Roman kann mit der Frage nach Schuld eindeutig überzeugen. Er ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle hat jedoch auch seine Schwächen.
Der Roman hat einen etwas langsamen Einstieg ins Geschehen und schnell ist der Leser verwirrt. Es werden abwechselnd drei Handlungsstränge eingeführt, die für eine sehr lange Zeit keinen Zusammenhang zu haben scheinen. Leider passiert es hierbei öfter, dass man sich die Frage stellt, wo man sich gerade überhaupt befindet. Dies wird etwa nach der Hälfte des Buches jedoch etwas leichter und man bekommt nach und nach die einzelnen Fäden zusammengesponnen. Ab diesem Moment gewinnt der Thriller an Fahrt und wird zum Lesevergnügen!
Die Geschichte findet Platz in der Gegenwart und der Vergangenheit. Es werden hierbei zwei Erzählmethoden gewählt. Die Gegenwart wird ausschließlich von Nadja in der Ich-Form erzählt. Hierdurch bekommt der Leser einen guten Einblick in die Gedanken und Gefühle der Protagonistin. Man kann mit ihr mitfühlen und kann schnell nachvollziehen, weshalb Nadja das ein oder andere Verhalten an den Tag legt. Hausmann hat schon in ihrem Roman „Liebes Kind“ kerne in die Psyche der Protagonisten blicken lassen und schafft es damit immer wieder alle Charaktere sehr nahbar zu machen. So auch mit Nadja.
Bei Nadja wird schnell deutlich, dass sie unter massiven psychischen Störungen leidet und immer wieder mit diesen konfrontiert wird. Hierbei wird dem Leser sehr klar verdeutlicht, was gerade in ihrem Kopf passiert und kann nachvollziehen, wie sich z.B. eine Panikattacke für die Protagonistin anfühlen muss. Der Roman findet in Nadja eindeutig den stärksten Charakter der Geschichte.
Der zweite Handlungsstrang, in der Vergangenheit, wird immer aus der Sicht einer anderen Person erzählt. Dieser Handlungsstrang ist von Beginn an etwas verwirrend. Denn die Geschehnisse haben zunächst nichts mit der eigentlichen Geschichte zu tun. Nur sehr langsam wird deutlich, wie die beiden Stränge zusammenhängen. Dazu kommt, dass für diesen Erzählstrang nicht die Ich-Perspektive gewählt wurde und man immer wieder zwischen zwei verschiedenen Erzählformen hin und her wechselt.
Der dritte Handlungsstrang ist in der Briefform geschrieben und man versteht auch hier für eine sehr lange Zeit erstmal nicht, was diese Briefe zu bedeuten haben.
Insgesamt wird die Geschichte in „Marta schläft“ sehr langsam erzählt und der Leser wird immer wieder vor ungelöste Fragen gestellt. Dadurch schafft die Autorin es zwar, dass man wissen möchte, was passiert ist, jedoch bekommt das Buch dadurch auch einige längen.
Überzeugen konnte das Buch eindeutig durch die Geschichte und der Frage nach Schuld. Hierbei wird der Leser immer wieder damit konfrontiert sich zu überlegen, ob Schuld irgendwann beglichen ist. Man ertappt sich auch immer wieder dabei, sich zu fragen, ob ein Täter für immer ein Täter bleiben wird. Die Schuldfrage wird dabei von verschiedenen Seiten beleuchtet. Dadurch kann sich jeder Leser ein eigenen Bild von der Situation machen und zu einem eigenen Entschluss kommen.
Fazit
Insgesamt ist „Marta schläft“ ein gelungenes Buch mit einigen Schwächen. Hausmann schafft es aber auch hier die Psyche der Protagonisten deutlich darzustellen. Es ist immer nachvollziehbar, weshalb ein Charakter so handelt wie er es eben in dieser Geschichte tut.
„Marta schläft“ ist für alle Fans von „Liebes Kind“ ein muss und bietet viele schöne Lesestunden.
ASIN/ISBN: B07ZRT2PKJ |
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