Taschenbuch: 208 Seiten
Verlag: Atlantik; April 2020
Kurzbeschreibung:
Steve und Nancy Hogan fahren auf dem Highway von New York nach Maine, wo sie ihre Kinder aus dem Feriencamp abholen wollen. Die Stimmung ist gereizt: Nancy wirft ihrem Mann seine Trunksucht vor, die dieser vehement bestreitet – nur um sich bei jedem Halt einen Drink zu genehmigen. Über ihren Streit ignorieren die beiden die wiederholten Radiomeldungen über einen aus dem Gefängnis ausgebrochenen, bewaffneten Schwerverbrecher. Schließlich platzt Nancy der Kragen, und sie beschließt, allein mit dem Bus weiterzufahren. Als Steve nach dem nächsten Trinkstopp zu seinem Auto zurückkehrt, sitzt darin der entflohene Häftling.
Über den Autor:
Georges
Simenon, geboren am 13. Februar 1903 im belgischen Lüttich,
gestorben am 4. September 1989 in Lausanne, gilt als der
»meistgelesene, meistübersetzte, meistverfilmte, in einem Wort: der
erfolgreichste Schriftsteller des 20. Jahrhunderts« (Die
Zeit). Seine
erstaunliche literarische Produktivität (75 Maigret-Romane, 117
weitere Romane und mehr als 150 Erzählungen), viele Ortswechsel und
unzählige Frauen bestimmten sein Leben. Rastlos bereiste er die
Welt, immer auf der Suche nach dem, »was bei allen Menschen gleich
ist«. Das macht seine Bücher bis heute so zeitlos.
Mein Eindruck:
Schlusslichter ist schon ein ungewöhnlicher Roman, erst recht für Georges Simenon.
Zum ersten ist der Roman sehr amerikanisch und ist in Maine angesiedelt.
Okay, Simenon ist weit rumgekommen und eines seiner Talente war, die Umgebung in sich aufzusaugen und in seinen Büchern adäquat wiederzugeben. Das gilt insbesondere für die gesellschaftlichen Zustände, die er beschreibt.
Dann muss man noch sagen, dass der Roman mehr Thriller als Krimi ist, aber in erster Linie doch Gesellschaftsportrait.
Ein lange verheiratetes Ehepaar treten eine Autofahrt an, um das gemeinsame Kind aus einem Ferienlager abzuholen. Doch zwischen ihnen schwellt ein Streit und Steve hält immer öfter in Kneipen. Schließlich trennen sie sich und der vom Alkohol betäubte Steve ist in Sorge, denn es geschieht ein Verbrechen.
Der Thrillerplot an sich hat mich von der Logik wenig überzeugt. Die sich daraus ergebenen Konsequenzen aber schon und insgesamt fand ich den Roman spannend. Aber das Buch ist eigenwillig. Darum mochte ich es besonders!
ASIN/ISBN: 3455007953 |