Die Apokalypse schreitet rasend schnell voran: Es zuckt, schwelt und brodelt im Zombieland. Nach den erschreckenden Ereignissen in Georgetown erwacht Trent im Temple of Boyd, dem Hauptquartier einer Widerstandsgruppe, der sich Clara mit voller Überzeugung angeschlossen hat. Während Trent versucht, die Ziele dieser ominösen Organisation zu durchleuchten, lüften Forscher rund um den wissenschaftlichen Leiter Reuter ein Geheimnis, das den skrupellosen Kommandanten Gleeves zum Handeln zwingt.
Wer den REDRUM Verlag kennt, der weiß, dass es sich bei diesen Büchern um Literatur der etwas härteren Gangart handelt. So ist auch bei „Sinnkrise 2“ der Explicit Content-Warnhinweis auf dem Rückcover Programm.
Wie bereits im ersten Teil, so ist die Wortgewalt von Autor Reyk Jorden beachtlich, denn die komplette Story trieft nur so vor Wortwitz und schwarzem Humor. Auch metaphysische Diskussionen und Exkurse sind mehrfach zu finden, was dem ganzen Buch einen irgendwie seltsamen Anstrich verleiht.
Warum? Ganz einfach!
Die Grundgeschichte dreht sich weiter um den Hauptprotagonisten „Trent Adams“, der sarkastisch und zu jeder Schandtat bereit durch die Welt des Zombieausbruchs stakselt, und versucht Sinn in die Finsternis zu bringen.
Die Nebenstränge sind das, was man eigentlich von einem REDRUM Buch erwartet: Voller ekliger Beschreibungen und Dingen, welche Menschen sicher in der Lage sind zu tun, die man aber jedoch lieber mental ausklammern möchte, wenn man über die Bestimmung des Homo Sapiens nach sinniert.
So fließt die Geschichte denn zwischen Dystopie und Kannibalenhorror hin und her, was für mich den Lesefluss immer wieder unangenehm unterbrochen hat. Teilweise empfand ich die Ekelszenen auch eher als Mittel zum Zweck, denn ansonsten ist das wohl die literarisch anspruchsvollste Zombie-Dystopie, die mir in der letzten Zeit untergekommen ist.
Für zwischendurch ist der Zombie-Geschichtenanteil definitiv nicht geeignet, denn wenn man den quer liest, verpasst man so manchen Seitenhieb auf die Gesellschaft und das allgemeine Verhalten des oben bereits erwähnten Homo Sapiens.
Ich muss allerdings gestehen, dass ich die Kapitel in denen sich „Benny“ und „Felber“ ein wenig schneller gelesen habe, als den Rest des Buches, denn hier sind die Hardcore-Ekelszenen, zu denen ich einfach keinen Bezug finden konnte.
„Diener des Chaos“ setzt kontinuierlich fort, was mit „Georgetown“ begonnen wurde. Und auch wenn mich der Splatter und Gore Anteil dieses Mal ein wenig gestört hat, so möchte ich das Buch, gerade wegen der anderen Passagen, dennoch jedem Zombie-Fan wärmstens empfehlen.