ASIN/ISBN: 978-3785726754 |
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Nebra vor 4000 Jahren: Lange haben sich die Menschen der Willkür des mächtigen Fürsten Orkon gebeugt, der das Volk quält und ausbeutet, sich nimmt, wonach immer es ihn gelüstet. Jetzt endlich regt sich Widerstand. Die junge Priesterin Rana will Orkons dunkle Herrschaft brechen und die Menschen befreien. Das Werk ihres Vaters soll ihr dabei helfen: eine bronzene Scheibe, die den Sternenhimmel zeigt und eine geheime Botschaft der Götter enthält. Sie steht für die Göttin des Lichts, die dem Hass Liebe entgegensetzt. Doch Ranas Weg ist gefährlich, viel steht auf dem Spiel. Auch das Leben derjenigen, die ihr am liebsten sind ...
Zum Autor lt. Amazon:
Ulf Schiewe wurde im Weserbergland geboren und wuchs in Münster auf. Er arbeitete als Software-Entwickler und Marketingmanager in führenden Positionen bei internationalen Unternehmen und lebte über zwanzig Jahre im Ausland, unter anderem in der französischen Schweiz, in Paris, Brasilien, Belgien und Schweden. Schon als Kind war Ulf Schiewe ein begeisterter Leser, zum Schreiben fand er mit Ende 50.
Meine Meinung:
Was erwarte ich von einer Geschichte, die in einer Zeit vor 4000 Jahren spielt? Ich musste erst mal überlegen, ob ich etwas in der Richtung schon mal gelesen habe. Dabei fielen mir vor allem Romane über das alte Ägypten und ein, zwei über prähistorische Menschen ein. Dieses Buch sprengte also durchaus meinen Leserahmen und ich war sehr gespannt darauf. Von Ulf Schiewe hab ich natürlich alles gelesen und deshalb hatte ich auch da schon eine gewisse Erwartungshaltung.
Auch wenn es hilfreich und sehr sehr spannend ist, so würde ich doch davon abraten, das Nachwort vorne weg zu lesen, denn es enthält schon zwei, drei Einzelheiten, die den Verlauf der Geschichte etwas vorweg nehmen. Wen das nicht stört, der erfährt natürlich Genaueres über die Himmelscheibe - Dreh- und Angelpunkt der Geschichte - die vor einigen Jahren gefunden wurde und die den Geschichtswissenschaftlern - mit anderen Funden - große Hinweise darauf gab, wie die damalige Kultur in dem Teil Europas, der später Deutschland wurde, ausgesehen haben könnte. Ulf Schiewe hat gut recherchiert und dann aus den - zugegeben nicht unbedingt reichhaltigen - realen bekannten Versatzstücken und einer gehörigen Portion Phantasie "Die Kinder von Nebra" erzählt. Gekonnt verknüpft er diese ferne Vergangenheit auch mit dem Wissen, das wir über die darauf folgenden Jahrhunderte haben. Also z.B., wie sich die Religionen weiterentwickelten, wie die Gesellschaftsformen sich bildeten, was in alten Sagen und Mythen an Wahrheiten stecken und was Knochenfunde u.ä. aussagen.
Die Geschichte an sich ist vor allem eine über eine junge Frau, Rana, die sich zur Priesterin weihen lässt und sich dem Kampf gegen einen ungerechten Fürsten und einen grausamen Gotteskult verschreibt. Dabei nutzt sie die von ihrem Vater geschmiedete Himmelsscheibe, um den Menschen ihre Ideen von einer liebenden hellen Göttin nahezubringen und die verschiedenen Stämme gegen den Feind zu einen. Auch wenn sie sich eine friedliche Bekehrung gewünscht hätte, so zeichnet sich bald ab, dass nur ein Krieg in eine glücklichere friedlicher Zukunft führen kann.
Die Charaktere sind sympathisch angelegt und die Entwicklung der jungen Frau habe ich er sehr gerne mitverfolgt. Es war außerdem sehr spannend zu lesen, wie fortschrittlich und kultiviert die damalige Gesellschaft schon war. Ulf Schiewe hat es geschafft, das die Geschichte lebendig und realistisch rüber kam und in seiner gewohnt süffigen Art auch wunderbar zu lesen war.
Mir hat gefallen, dass der Spannungsbogen so hoch gehalten wurde. Man wollte immer weiterlesen und ich hatte keine Probleme mal abzuschalten. Auch genau das, was ich mag - nicht nur derzeit. Und durch das interessante Nachwort bekommt die Geschichte noch das Sahnehäubchen.
Ein wirklicher schöner Histoschmöker den ich gerne empfehle.
8 von 10 Eulenpunkten