Am Grund des Universums – Norbert Scheuer

  • Hörbuch, 2017

    Gelesen von Christian Brückner

    Laufzeit: 5 Stunden, 52 Minuten


    Kurzbeschreibung:

    Ein Stausee soll vergrößert und ein Ferienpark errichtet werden: Vor diesem Hintergrund wird ein fantastischer Reigen abenteuerlicher Geschichten erzählt, deren Kristallisationspunkt die Cafeteria eines Supermarktes in Kall, einem imaginären, aber doch realen Städtchen ist. Es geht um die erste Liebe zwischen Nina und Paul, den Liebesverrat von Sophia und Eugen und eine späte, glückverheißende Leidenschaft zwischen Herrn Vallentin und Isabell. Daneben begegnet den Lesern in dramatisch- poetischen Episoden die Wirkkraft menschlicher Schwächen und enttäuschter Hoffnungen, und wir erfahren, welche Folgen Betrug, Intrigen und das Streben nach Bereicherung freisetzen können.


    Über den Autor:

    Norbert Scheuer, geboren 1951, lebt als freier Schriftsteller in der Eifel.

    Für sein Buch "Winterbienen" hat er den Wilhelm Raabe-Preis erhalten.


    Über den Sprecher:

    Christian Brückner, geboren 1943 in Schlesien, wuchs in Köln auf. Engagements am Theater, kontinuierliche Arbeit für Funk und Fernsehen. 1990 erhielt er den Grimme-Preis Spezial in Gold. Schwerpunkt seiner Arbeit heute: öffentliche Literaturlesungen, oft eingebunden in einen musikalischen Zusammenhang. 2000 Gründung des Hörbuchverlags parlando mit seiner Frau Waltraut. 2005 Auszeichnung des gesamten Programms mit dem Deutschen Hörbuchpreis. 2012 wurde Christian Brückner der Sonderpreis für sein Lebenswerk verliehen, 2017 erhielt er den Ehrenpreis der Deutschen Schallplattenkritik und 2018 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.


    Mein Eindruck:

    Ein eher ruhiges Buch, von Christian Brückner entsprechend gelesen. Es ist nicht auf Spannung getrimmt, aber der Autor hat einen guten Blick auf die Menschen und erzählt detailreich.


    Der Autor Norbert Scheuer betrachtet die Gemeinde Kall in der Eifel und die Einwohner.

    Ein größerer Staudamm soll dort gebaut werden, der das Landschaftsbild entsprechend verändern wird. Es gibt Befürworter und Kritiker dieses Vorhabens.


    Wichtige Protagonisten sind der ins Dorf zurückkehrende ehemalige Soldat Paul und die junge Nina, aber viele Passagen streifen freischwebend durch die Dorfgemeinschaft. Es gibt sehr viele Figuren. Da ist z.B. der Bauunternehmer Caspari und der Elektriker Lünebach, der im Zementwerk gearbeitet hat. Außerdem ein Herr Valentin und Isabell und die pensionierte Lehrerin Sophia, die noch oft an ihren verstorbenen Ehemann Eugen denkt.

    Die Grauköpfe, wie eine Gruppe älterer Männer genannt werden, tauchen immer wieder auf. Sie sitzen plaudernd in einer Cafeteria und bilden eine Art Chor.

    Man kann daher Paul und Nina nur als latente Hauptfiguren betrachten. Für mich waren es als Hörbuch zu viele Figuren, dennoch entwickelt das Buch daraus ein komplexes Bild.

    Doch immerhin diese beiden Figuren funktionierten für mich. Paul war in Afghanistan bei der Bundeswehr und wurde bei einem Anschlag schwer verletzt.

    Nina musste auch viel durchmachen. Die beiden können gemeinsam einen Heilungsprozess durchmachen.


    Das Buch ist wirklich nicht schlecht, aber Norbert Scheuers Erfolgsroman Winterbienen hatte mir noch besser gefallen. Aber letztlich hinkt der Vergleich und ich habe durchaus Lust mehr von Norbert Scheuer zu lesen oder als Hörbuch zu hören, falls verfügbar.


    Bei dem etablierten Sprecher Christian Brückner muss man wirklich bewundern, dass er kontinuierlich anspruchsvolle Romane für seinen Parlando-Verlag auswählt.


    ASIN/ISBN: 3839871042