Wir sind Götter - Dennis E. Taylor

  • Produktinformation (Amazon):

    • Taschenbuch: 448 Seiten
    • Verlag: Heyne Verlag; Auflage: Deutsche Erstausgabe (10. Dezember 2018)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3453319214
    • ISBN-13: 978-3453319219
    • ASIN: B07C3X8J9D
    • Originaltitel: For We Are Many – Bobiverse Book 2


    Kurzbeschreibung (Verlag):

    Eigentlich hat Bob Johansson nie an ein Leben nach dem Tod geglaubt. Als er nach einem tödlichen Autounfall als Künstliche Intelligenz eines Raumschiffes wieder erwacht, ist er natürlich geschockt. Doch damit nicht genug – er ist der intelligente Computer einer von Neuman Probe, das heißt er wurde tausendfach repliziert. Bob und seine Kopien werden ausgeschickt, um in den Tiefen des Weltalls nach neuen, bewohnbaren Planeten zu suchen. Dabei stoßen sie nicht nur auf ein primitives Alien-Volk, das sie als Götter verehrt, sondern auch auf eine feindliche Spezies, die droht, die Erde anzugreifen – und die Bobs sind die Einzigen, die sie noch aufhalten können …

    Zum Autor (Verlag):

    Dennis E. Taylor war früher Programmierer und arbeitete nachts an seinen Romanen. Mit »Ich bin viele«, dem Auftakt seiner »Bobiverse«-Trilogie, gelang ihm schließlich der Durchbruch, sodass er sich nun ganz dem Schreiben widmen kann.

    Meine Meinung:

    Das Buch setzt nahtlos an den Vorgänger „Ich bin viele“ an. Die ersten Menschen sind nun auf andere Planeten evakuiert worden, allerdings wird es noch sehr lange dauern, bis alle eine neue Heimat gefunden haben. Auch die Entwicklung der Deltaner wird weiter begleitet, auch wenn Bob sich hier nicht mehr einmischen darf. Natürlich findet er trotz allem eine Möglichkeit seine „Ersatzfamilie“ weiter zu unterstützen. Weitere Bobs erforschen das Universum und leider machen sie dabei eine Entdeckung, die alle Hoffnungen erst einmal zunichte macht. Sie entdecken die Anderen, die wie ein Heuschreckenschwarm über andere Systeme herfallen und alles dort zerstören. Hier eröffnet sich ein neues Problemfeld, dass das Bobiversum weiter in Atem hält.

    Schön fand ich die einzelnen Weiterentwicklungen bei den Bobs. Einige entwickeln Bindungen zu Menschen, andere wollen sich lieber der Erforschung des Weltalls weiter widmen. Aber alle zeichnet aus, dass sie sich um die Schwächeren und Hilfebedürftigen sorgen.

    Der Schreibstil ist wie im ersten Band locker, man versteht die technischen Erklärungen ziemlich gut. Und auch das Faible des Autoren für die Science Fiction Literatur und Filmadaptionen wird wieder deutlich erkennbar.


    Auch für diesen Band möchte ich eine Leseempfehlung aussprechen. Das Bobiverse ist wirklich eine klasse Serie, die hier nicht nachlässt.


    9 von 10 Punkte


    ASIN/ISBN: 3453319214

  • Ich habe den zweiten Teil gestern beendet und muss sagen, dass er mir auch wieder sehr gut gefallen hat, ich ihn jedoch im Vergleich zum ersten Teil etwas... düsterer finde. Ich meine, auch im ersten Teil hat es an traurigen Szenen nicht gemangelt (allein das was aus der Erde und ihren Bewohnern wurde...), aber man hat auch ein Stück weit das Gefühl, dass die Bobs, wo sie auch hinkommen, Verantwortung übernehmen (müssen). Die Leichtigkeit und Verspieltheit des ersten Bandes, ist hier etwas in den Hintergrund getreten, die Bobs sind "erwachsen" geworden. Es gibt immer noch genug Anspielungen für das Nerd-Herz .


    Mir gefällt die Vielfaltigkeit der Interessensgebiete der einzelnen Bobs. Der eine "verliebt" sich in eine Alien-Rasse und möchte ihr als guter Hirte zur Seite stehen, der nächste terraformt einen Planeten, man bastelt an Androiden, gestaltet die eigene virtuelle Umgebung, erforscht immer weitere Systeme und Planeten, hilft den überlebenden Menschen in ihren neuen Habitaten und muss, aus aktuellem Anlass, leider auch weiter an Waffensystemen und Tarnvorrichtungen forschen. Nach wie vor wird abwechselnd von den "Haupt-Bobs" erzählt, immer mal wieder gibt es junge Klone, die wieder neue Aspekte des Bobiverse veranschaulichen.


    Was die technischen Details angeht, hält der Autor sich meiner Meinung nach wirklich stark zurück. Es wird nur erwähnt, was entwickelt wird und wann es fertig ist, was es für Auswirkungen hat, aber wie das nun im Einzelnen vonstatten geht oder möglich ist wird nicht weiter ausgeführt. Wer das in SciFi gerne mag, dem wird es fehlen, die meisten anderen werden drüber froh sein. :lache


    Nach und nach zeigt sich aber auch innerhalb dieser geklonten Lebensformen eine Art Evolution. Der erste Bob wird von vielen der nachfolgenden Generationen mit Ehrfurcht und wie eine Legende behandelt, er ist der EINE aus dem sie alle hervorgegangen sind. Wie streifi schon schrieb, zieht es manche Bobs stärker zu Menschen (und auch anderen Lebensformen), wohingegen manche ins Überlegen kommen ob es eine gute Idee ist, sich so sehr mit "Kurzlebigen" abzugeben oder sich gar für sie verantwortlich zu fühlen.

    Ich bin gespannt wie das Bob-Kollektiv mit all diesen Herausforderungen umgehen wird.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda