Titel: Kalte Nacht
Autorin: Anne Nørdby
Verlag: Gmeiner Verlag
Seiten: 544
erschienen am: 11.03.2020
ISBN: 978-3839226421
Über die Autorin:
Hinter Anne Nørdby verbirgt sich die erfolgreiche deutsche Autorin Anette Strohmeyer. Sie wurde 1975 in Göttingen geboren und lebt seit mehreren Jahren in Kopenhagen, wo sie Thriller, Krimis und Hörspiele schreibt und ihre Liebe für Skandinavien auslebt. Dabei bringt sie nicht nur ihre Erfahrungen und ihr Hintergrundwissen über Dänemark und alle anderen skandinavischen Länder in ihre atmosphärisch dichten Thriller ein, sondern auch das nordische Lebensgefühl. Ihre zweite Leidenschaft gilt dem gemeinsamen Schreiben mit anderen Autoren in sog. Writers’ Rooms, in denen sie Serienstoffe und -konzepte entwickelt, zuletzt u.a. drei Staffeln für das Hörspiel "Monster 1983". Anne Nørdby liebt lange Spaziergänge am Strand von Amager mit Blick auf die Öresundbrücke oder entlang des Kopenhagener Innenhafens, wobei sie sich natürlich für neue Nordic-Noir-Thriller inspirieren lässt. Auf Instagram teilt sie ihre fotografischen Stadtrundgänge zusammen mit vielen Insidertipps für die dänische Hauptstadt und ihre Wahlheimat Dänemark.
Kurzbeschreibung:
»›Hilfe! Hilfe, hört mich denn keiner? Bitte, ich will hier raus!‹ Keuchend lässt Tina den Kopf auf den Boden sinken. Der Geruch nach Erde ist überwältigend. Eine erste Erinnerung streift sie. Doch sie will die Bilder nicht sehen. Nicht jetzt, nicht morgen, niemals. Sie wartet auf die Erlösung - des Schlafes, der Ohnmacht, des Todes. Egal, was. Es ist zu furchtbar. Sie wendet sich hin und her, will mit Gewalt verhindern, dass alles zu ihr zurückkommt. All ihre Fehler. Ihr Versagen.
Ein leises Knacken lässt sie aufschrecken. Mit aufgerissenen Augen lauscht sie in die Dunkelheit.
›Ist da jemand?‹«
Wenn sich der langgehegte Traum vom Ferienhaus in Schweden als Albtraum entpuppt …
Ein neuer Fall für Tom Skagen von der Sondereinheit Skanpol - zuständig für grenzüberschreitende Verbrechensbekämpfung zwischen Skandinavien und Deutschland.
Meine Meinung:
Was ich im ersten Band der Reihe bemängelt habe - zu viele Klischees - wird in diesem Band gut verarbeitet und ist auch nicht zu viel. Man kann sich gut mit den Charakteren identifizieren und wird mit dem Hauptcharakter, Tom Skagen, vertrauter.
Seine Chefin Jette rückt hier in den Hintergrund. Was ich persönlich als sehr angenehm empfunden habe.
Der Fall an sich lässt für mich wieder die Frage nach der Titelwahl offen. So richtig kann ich mich mit diesem nicht anfreunden, da es nicht das widerspiegelt, was das Buch hergibt. Wenn man den Titel liest vermutet man einen Thriller im Dunklen. Nein - er spielt am Tag und auch die Tat/en wird/werden am Tag begangen.
Dennoch ist das Buch wieder ein wahnsinnig spannender Thriller, den man einfach schnell weglesen muss, weil er einen so fesselt.
Was ist mit Tina geschehen? Warum ist es geschehen und vor allem, kann ihr noch geholfen werden?
Am Anfang des Buchs habe ich gleich an den ersten Band gedacht, da wieder ein Autounfall stattgefunden hat - aber warum dieser Unfall passiert ist, wird erst am Ende des Buchs aufgeklärt und diese Aufklärung ist so ganz anders, wie gedacht. Allgemein ist in diesem Buches vieles anders wie im ersten: Es betreten teilweise neue Protagonisten die Bühne und nehmen viel Raum im Buch ein; Tom Skagen seine Vergangenheit wird wieder aufgerollt und er zeigt sogar Herz; Jette wird hier nur kurz zum Auftritt gebeten und spielt ihre Rolle wieder sehr gut (Charaktereigenschaften, die man im ersten Band kennengelernt hat, werden in diesem 2. Band sehr gut eingesetzt); man lernt wieder neue psychische Aspekte und Hintergründe des menschlichen Handels kennen & wir haben eine/n Täter/in, den/die ich anfangs verdächtigt, dann aus den Augen verloren habe und dann war einiges doch so, wie gedacht.
Auch dieses Buch lässt wieder Zweifel zurück - wem kann man vertrauen und ist wirklich immer alles so, wie es den Anschein hat?
Liebe Anne Nordby, schreibe bitte weiterhin solche spannenden Thriller, die einen tief in die menschliche Seele schauen lassen.
Für dieses Buch vergebe ich volle 10 Punkte.