Die Strandvilla - Sina Beerwald

  • Produktinformation (Amazon):

    • Taschenbuch: 464 Seiten
    • Verlag: Knaur TB; Auflage: 1. (2. März 2020)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3426524120
    • ISBN-13: 978-3426524121
    • ASIN: B07Q9LNHCW


    Kurzbeschreibung (Verlag):

    Ein Roman wie ein Sommer-Urlaub auf Sylt, voller nostalgischem Insel-Charme

    Sylt 1913: Für die junge Seefahrer-Witwe Moiken Jacobsen scheint ein Traum in Erfüllung zu gehen, als der Hotelier Theodor von Lengenfeldt um ihre Hand anhält. Vom beschaulichen Keitum bringt er sie ins mondäne Westerland und ermöglicht es ihr, sich in der »Strandvilla«, dem besten Hotel auf der Insel, eine eigene Konditorei einzurichten. Heimlich träumt Moiken davon, eines Tages das verlassene Strand-Café im Dünenpavillon wiederzueröffnen und steckt all ihre Kraft und Leidenschaft in süße Köstlichkeiten, die sie bis spät in die Nacht kreiert.

    Bald muss sie allerdings feststellen, dass Theodor sie vor allem geheiratet hat, damit sie ihm einen Stammhalter schenkt. Von ihren beruflichen Plänen ist er wenig begeistert.

    Als Moiken dann auch noch dem erfolgreichen Strand-Fotografen Boy Lassen begegnet, geraten ihre Lebenspläne ins Wanken. Denn kein anderer als Boy hat ihr einst mit sandigen Lippen den ersten unschuldigen Kuss geraubt …

    Urlaubs-Lektüre, historischer Roman, romantische Liebesgeschichte: Sina Beerwald hat mit »Die Strandvilla« einen zauberhaften Roman über Sylt geschrieben, der nicht nur Nordsee-Urlauber begeistern wird.

    Zur Autorin (Verlag):

    Sina Beerwald, 1977 in Stuttgart geboren, studierte Wissenschaftliches Bibliothekswesen und hat sich bislang mit elf erfolgreichen Romanen einen Namen gemacht. 2011 wurde sie Preisträgerin des NordMordAward, des ersten Krimipreises für Schleswig-Holstein. 2014 erhielt sie den Samiel Award für ihren Sylt-Krimi »Mordsmöwen«.

    Seit 2009 lebt und arbeitet die Autorin auf Sylt.

    Meine Meinung:

    Moiken hat es nicht einfach, ihr Mann ist auf See geblieben und sie nun plötzlich mit ihrer Tochter obdachlos. Da erscheint das Angebot von Theodor von Lengenfeldt bei ihm im Hotel zu arbeiten schon wie ein Traum. Als er ihr dann auch noch einen Heiratsantrag macht, scheint sich ihr Leben endlich zum Besseren zu wenden. Doch ihre Vergangenheit holt Moiken immer wieder ein und so recht will sich das Glück nicht halten lassen.


    Sina Beerwald entführt uns in ihrem neuen historischen Roman nach Sylt ins Jahr 1913. Die Insel mausert sich gerade zum Touristenmagneten, illustre Gäste wohnen in neuen und gut ausgestatteten Hotels und verbringen ihr Tage am Strand und auf der Promenade.


    Mir hat das Buch gut gefallen, alleine die Atmosphäre auf Sylt ist schon toll beschrieben. Moiken ist ein sehr ambivalenter Charakter, die einerseits ihren eigenen Willen hat, andererseits aber auch immer versucht den vermeintlichen Konventionen zu genügen. Sie hat Pläne, nur dass sie diese immer wieder den Gegebenheiten anpassen muss und oft nur das zweitbeste bekommt. Die Beziehung zu ihrer Tochter Emma ist schwierig und von Auf und Abs geprägt. Und trotzdem macht sie immer das Beste aus dem was ihr gegeben wird und schmiedet neue Pläne. Sie ist ein echtes Stehaufmännchen.


    Zusätzlich zu Moiken gibt es viele Nebenfiguren, die einfach herrlich beschrieben sind, allen voran der liebenswerte Buchhändler Julius Meyer, der tatsächlich auf Sylt zu dieser Zeit gelebt hat. Auch andere Inselunikate, die geschichtlich belegt sind haben ihren Auftritt. Auf sie geht die Autorin dann auch in ihrem ausführlichen Nachwort ein. Eine Rolle spielt natürlich auch die politische Lage im Land am Vorabend des ersten Weltkriegs. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie sich Moikens Leben in dieser schweren Zeit weiter entwickeln wird.


    Von mir auf jeden Fall eine Leseempfehlung!


    8 von 10 Punkte

    ASIN/ISBN: 3426524120

  • Sylt-Feeling im Jahr 1913! Wir begleiten die frisch verwitwete Moiken und ihre Tochter Emma auf ihrem Weg in ein neues Zuhause und zum eigenen Cafe. Dazu muss sie sich zwischen zwei Männern entscheiden, ihrer Jugendliebe Boy und dem Hotelier Theodor.


    Für mich lebt das Buch aber vorallem von den liebenswerten und interessanten Nebenfiguren, von denen es viele so oder so ähnlich wirklich gegeben hat. Details dazu werden im informativen Nachwort und in der Leserunde verraten.

    Die Dreiecksgeschichte und die Hauptperson und ihre beiden Verehrer lag mir dagegen leider nicht so sehr. Moiken hätte ich zwischendurch gern mal geschüttelt und so ganz konnte ich das Interesse ihrer beiden Verehrer nie nachvollziehen.


    Dafür hat mich das Drumherum umso mehr begeistert, das Nordsee- und Insel-Kopfkino war beim Lesen einfach wunderbar und ich würde am liebsten sofort hinfahren, barfuß am Strand entlanglaufen und dann in Moikens zauberhaftem Cafe einen leckeren Kuchen essen.

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  • Ich liebe die Nordsee, ich liebe Inseln, den Strand...........von daher und weil ich alle anderen Bücher von Sina Beerwald kenne und mag habe ich mich sehr auf "Die Strandvilla" gefreut.

    Moiken, die Hauptperson des Buches, ist eine junge Witwe die mit ihrer Tochter plötzlich mittellos dasteht..........und in einem Hotel und bei dem dazugehörigen Hotelier Theodor landet.

    Obwohl ihr Herz eigentlich immer noch ihrer Jugendliebe Boy gehört.

    Der auch wieder eine Rolle in ihrem Leben spielt.

    Moiken hat außer den Problemen in ihrem Liebesleben den großen Traum, ein Strandcafè im Pavillon des Hotels zu eröffnen.

    Dafür tut sie so gut wie alles.

    Emma, ihre Tochter, bleibt dabei öfters mal auf der Strecke, was auch immer wieder zu Reibereien zwischen den beiden führt.

    Man erfährt viel über Sylt, es gibt wunderbare Nebenfiguren und auch die politische Situation dieser Zeit spielt eine Rolle.

    Leider bin ich mit Moiken selbst nicht so richtig warm geworden.

    Sie erschien mir öfters sehr spröde, ihre Handlungen konnte ich oft nicht nachvollziehen oder gut heißen.

    Das hat mein Lesevergnügen schon etwas beeinträchtigt und lässt mich ein wenig zwiegespalten zurück.

  • Sylt 1913: Moiken und ihre Tochter haben es nicht leicht. Ihr Mann ist von seiner letzten Seefahrt nicht zurückgekehrt und plötzlich stehen sie auch noch ohne Dach über dem Kopf da. Als dann plötzlich Theodor von Lengenfeldt in ihr Leben tritt, ihr Arbeit anbietet, und sie auch noch heiraten möchte, scheint alles gut zu werden. Die Vergangenheit holt sie aber immer wieder ein.


    Mir hat das Buch gut gefallen. Über Moiken musste ich zwar immer wieder den Kopf schütteln und auch von Lengenfeldt war mir unsympathisch. Mir haben es eher die Nebenfiguren, von denen es einige wirklich gab, angetan. Ich hoffe im nächsten Teil taucht der ein oder andere wieder auf.


    Alles in allem eine schöne Geschichte, wunderbar erzählt. Am liebsten würde ich jetzt nach Sylt, um mir die Schauplätze vor Ort anzuschauen und am Strand spazieren zu gehen.


    Danke Sina für die Begleitung der Leserunde und die zusätzlichen Infos und Fotos.


    Von mir gibt es in jedem Fall eine Leseempfehlung.


    8 von 10 Punkte.

  • Ich hatte ein wenig Schwierigkeiten mit dem Buch. Moiken war mir so gar nicht sympathisch, sie hatte soviel Pech, doch ihre Art, damit umzugehen, hat mich verwundert oder teilweise auch genervt. Besonders schlimm fand ich den Umgang mit ihren Kindern.
    Was mich erstaunte war, dass Theodor von Lengfeldt von jetzt auf gleich beschloss, Moiken zu heiraten, ohne sie zu kennen, seine Beweggründe konnte ich ebenfalls oft nicht nachvollziehen.

    Die Geschichte der beiden war für mich auch eher Nebenschauplatz.


    Das Cover ist ein echter Hingucker und die Stimmung auf Sylt konnte mich bezaubern, ich wäre gern auf den Wegen der Romanfiguren gewandelt. Am liebsten mochte ich den Buchhändler Julius Meyer, eine Seele von einem Menschen.


    Von mir 7 Punkte

  • Und wieder einmal hat mich Sina Beerwald mit ihrem neuen historischen Roman mehr als begeistert.


    Man erkennt das Herzblut der Autorin an dieser Geschichte: ihre unglaublich gute Recherche, die Tatsache, dass sie selbst ihre Schauplätze aufgesucht hat um uns noch intensiver teilhaben zu lassen.


    Der flüssige Schreibsil und die wundervollen Beschreibungen der Gegend und die Atmosphöre auf Sylt haben mich sofort eintauchen lassen in Moikens Welt kurz vor dem 1. Weltkrieg. Zu keiner Zeit langweilig, war das Buch so fesselnd und spannend geschrieben, dass ich es kaum aus der Hand legen konnte.


    Sehr starke und unterschiedliche Protagonisten mit vielen Fehlern, Ecken und Kanten, teils liebenswert, teils hassenswert. Sina Beerwald hat ein Händchen für die Erschaffung extremer Charaktere. Auch wenn ich mich nicht mit ihnen identifizieren konnte,haben diese Protoganisten gerade durch ihre Art diesen Roman so einzigartig gemacht: ob Moiken mit ihrem eigenen Willen, dem resoluten Theodor, Boy, Emma oder der liebenswerte Julius. Allen hat sie ein Leben eingehaucht, dass nicht jeder haben will oder teilen kann. Aber das Buch lebt auch von den anderen Nebenfiguren, die teils auch wirklich gelebt haben. Hierzu kann ich alllen das sehr ausführliche Nachwort empfehlen.


    Die Beschreibungen von Land und Leuten waren so intensiv, dass ich teilweise das Gefühl hatte, live dabei zu sein. Ich sah mich am Strand, spurte den Sand zwischen meinen Zehen, roch das Meer, richtete den Pavillon ein, genoß das Bad im Hotel und habe die leckeren Kuchen von Moiken genossen.


    Für mich eine klare Leseempfehlung und ich freue mich schon jetzt auf den zweiten Teil, denn vieles am Ende ist doch offen geblieben.Verdiente 9 von 10 Eulenpunkte.

    :lesend Sven Koch - Dünensturm

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    Hörbuch: Jean-Luc Bannalec - Bretonische Idylle

    Hörbuch: Judith Lennox - Die Jahre unserer Freundschaft

    SuB: 321

  • „Eine Garantie gibt es niemals im Leben, wir können die Dinge immer nur wagen.“ (Seite 110) Welch einfache Worte und doch so viel Wahrheit und Tiefgang.

    Sina Beerwald hat mit „Die Strandvilla“ einen neuen historischen Roman vorgelegt, der mich begeistert hat, denn er ist weit mehr als eine Urlaubslektüre für Nordseeurlauber.

    Das Cover ist recht klassisch gehalten und entspricht so einigen Klischees, die eigentlich nicht für den Roman förderlich sind, hier sollte vielleicht der Verlag noch einmal nachdenken, genau so der Klappentext. Er verrät viel zu viel und nimmt schon einiges von der Handlung vorweg.

    Der Roman spielt am Vorabend des ersten Weltkrieges auf Sylt. Die politische Situation und die Stimmungen werden von der Autorin detailgetreu eingefangen und geben somit ein hervorragendes Bild der unterschiedlichen Meinungen in der Gesellschaft wieder. Zum anderen geht es aber auch um den Tourismus und das Leben der Insulaner. Im Mittelpunkt steht die junge Moiken, deren Mann auf See bleibt und sie muss sich fortan mit ihrer Tochter allein durchkämpfen, bis sie ein unverhofftes Angebot bekommt, welches sie unmöglich ausschlagen kann. Ihre Tochter Emma rebelliert regelmäßig gegenüber ihrer Mutter und spiegelt somit den typischen Teenager wieder. Moikens Jugendliebe Boy (welcher übrigens ein typischer Name auf Sylt ist) arbeitet als Fotograf auf der Insel. Theodor von Lengenfeldt betreibt eines der einflussreichsten Hotels auf Sylt, wo sich das How-ist-how die Klinke in die Hand gibt. Thematisiert wird außerdem noch die Vergangenheit von Moiken, aber auch das Leben der Insulaner. Auch Fans von Lovestorys kommen auf ihre Kosten.

    Das Buch ist in drei kleinere Bücher unterteilt, diese sind allerdings nicht mehr in Kapitel gegliedert, sondern nur in Abschnitte. Zudem bedient sich die Autorin der Elemente der Zeitraffung und des Zeitsprungs. Der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen, durch den Sylter Dialekt wirkt die Sprache der Protagonisten sehr authentisch. Die Landschaftsbeschreibungen sind wunderschön und verleihen dem Buch ein Urlaubsfeeling. Im Nachwort gibt die Autorin ausführlich Auskunft über die Recherche und die Mixtur aus Fakten und Fiktion, sowie der Mischung aus historischen und frei erfundenen Personen. Besonders dieses Nachwort hat mir noch einmal sehr deutlich die Tiefe und die detailgetreue Recherche der Autorin vor Augen geführt, welche wirklich sehr gut ist.

    Ein Roman nicht nur für Frauen, wenn sie auch die primäre Zielgruppe sind. Auch Sylt-Liebhaber und Nordseeurlauber kommen hervorragend auf ihre Kosten. Ein grandioser Auftakt zu einer neuen Reihe von Sina Beerwald, die ich mit Sicherheit weiterverfolgen werde. Ich wünsche diesem Roman sehr, sehr viele Leserinnen und Leser, denn diese Geschichte ist wirklich sehr lesenswert.

    Ich bedanke mich sehr bei Sina Beerwald für die Begleitung der Leserunde auf Büchereule.de und dem Verlag für die Bereitstellung des Rezensions- und Leseexemplars.


    9/10 P.