Hier kann zu den Seiten 1 - 90 (Kapitel 1 - geschrieben werden.
'Der Wal und das Ende der Welt' - Seiten 001 - 090
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Die ersten vier Kapitel fand ich schon mal klasse (mehr später)! Ich habe vorher noch nichts von Ironmonger gelesen, aber das hier liest sich rein sprachlich betrachtet, wirklich sehr, sehr schön. Das wollte ich einfach nur schon mal loswerden.
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Mir gefällt sehr gut, dass Joe anfangs ein geheimnisvoller Charakter ist, über den weder wir noch das Dorf viel weiß. Je besser Joe sich integriert bzw. interessant für das Dorf wird, desto mehr erfahren wir auch über ihn. Und das auch in immer intensiveren Wegen. Erst so nebenbei, dann über Gespräche, dass über das Interview beim Whiskey, und anschließend über Rückblenden.
Toll finde ich auch, wie die gemeinschaftliche Aktion der Wahlrettung geschildert wird. Ich finde da auch sehr klar erkennbar, dass es Ironmonger nicht um den Wal an sich geht, sondern um den Teamgeist im Dorf, den anfangs einige im Dorf gar nicht sehen, um die Stärken von Joe zu zeigen,um einen Wendepunkt einzubauen. Das hat mit der Wahlrettung wunderbar geklappt, und es ist ja absehbar, dass das Bild des Wals noch weiter wichtig bleibt.
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Ich habe vorher noch nichts von Ironmonger gelesen, aber das hier liest sich rein sprachlich betrachtet, wirklich sehr, sehr schön.
Das habe ich auch so empfunden.
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Das habe ich auch so empfunden.
Das freut mich. Da du ja so begeistert warst von dem Buch, scheint es so zu bleiben.
Witzigerweise habe ich vorher "Ach, Virginia" von Michael Kumpfmüller gelesen, das sprachlich zum Niederknien geschrieben ist, dabei aber eher eine nachdenkliche und düstere Stimmung erzeugt. Es geht um die letzten Tage von Virgina Woolf, aus ihrer Sicht erzählt. Ich hatte ein bisschen Sorge, dass dieses Buch hier im Anschluss mit den Eindrücken nicht mithalten kann, was es ja manchmal etwas schwer macht, sich auf einen neuen Text einzulassen. Das ist hier gar nicht der Fall. Es ist genau das richtige Buch und dann wird Virginas Ende auch noch direkt im ersten Leserundenabschnitt erwähnt. "Sie hat ihre Manteltaschen mit Steinen gefüllt." Das fand ich als "Beweis" dafür, dass Joe nur etwas oder irgendwen herausfordern und keinen Selbstmord begehen wollte, so passend.
Sehr schön fand ich erzählt, was das Auftauchen des Wals und Joes mit den Bewohnern von St. Piran macht. Damit meine ich gar nicht mal so sehr, das große ganze Drumherum oder die Walrettung, sondern eher diese kleine Szene zwischen den beiden jungen Leuten, die sich wohl noch lange nicht getraut hätten aufeinander zuzugehen. Dass sie Joe auf Anhieb akzeptieren und bei sich aufnehmen, scheint ja auch damit zusammenzuhängen, dass es einige Personen gibt, die offensichtlich nicht in St. Pirans geboren sind. Vermutlich sind hier einige von ihnen gestrandet. Nur eben nicht auf so spektakuläre Weise.
Aufgefallen ist mir auch, dass der Wal relativ am Anfang schon als "Leviathan" bezeichnet wird. Das hat mich irgendwie an die Bibel erinnert und an meine zweitliebste Geschichte aus der Kinderbibel, die ich als Kind besaß, nämlich Jona und Der Wal (meine liebste war "Daniel in der Löwengrube", aber das nur so nebenbei). Das habe ich kurz bevor ich diesen Beitrag hier schreibe, nochmal nachgelesen.
Je nachdem, wie groß die Bedeutung des Wals für die Geschichte noch ist und wie sehr sich Ironmonger monotheistischer Geschichten bedient (Jonas Geschichte ist ja älter als das Christentum), war Joes Flucht und die Rettung von beiden, vielleicht noch nicht alles, was auf noch auf uns zukommt.
Bei der Suche nach der genauen Bedeutung von "Leviathan" bin ich dann auf diesen Wikipedia-Artikel gestoßen: klick
ZitatDas mythologische Ungeheuer hat Thomas Hobbes zum Titel seiner berühmten staatsphilosophischen Schrift Leviathan (1651) angeregt, in der die von Hobbes postulierte Allmacht des Staates mit der Unbezwingbarkeit des biblischen Ungeheuers verglichen wird. In neuerer Zeit wird auch den Finanzmärkten oder der Natur (Vulkanausbrüche, Erdbeben, Tsunami) eine derartige Rolle zugeschrieben.
Den Zusammenhang mit den Finanzmärkten kannte ich nicht. Das macht das Joes Geschichte ja nochmal spannender für mich. Ich frage mich aber gerade auch, was für weitere Hinweise auf philosophische oder religiöse Ereignisse Ironmonger vielleicht noch versteckt haben könnte. Aber vielleicht reichen Jona und Thomas Hobbes ja auch schon.
Ich habe dann auch überlebt, ob der Pfarrer vielleicht deshalb so fürchterlich unsympathisch ist, weil der Joe für einen Unheilsverkünder hält (Jona) oder generell der einzige unfreundliche und abweisende Mensch in St. Piran ist. Alle anderen sind ja sehr freundlich, optimistisch und positiv gestimmt gegenüber dem fremden jungen Mann. Die Frau des Pfarrers scheint ja sehr jung zu sein. Ich fand es ein bisschen unangenehm, wie offensiv sie auf Joe zugegangen ist. Sie ist für mich noch die undurchsichtigste Bewohnerin des Ortes. Ihre Geschichte könnte aber auch eine traurige sein. Ich habe jedenfalls das Gefühl, dass Joe ihr noch öfter begegnen wird. Ich hoffe, der Pfarrer ist nicht das offensichtlich Böse in dieser Geschichte, der Joe verrät, um ihn loszuwerden. Das hätte etwas von us-amerikanischen Spielfilmen für mich. Es bleibt auf jeden Fall spannend.
Im Moment mag ich am liebsten den pensionierten Doktor Books. Er hat einen offenen, umfassenden Blick auf die Gesellschaft in St. Piran und ist ein guter Gesprächspartner.
Joe scheint ja in den wenigen Sätzen, in denen seine Vergangenheit erwähnt wird, als Bauernopfer für einen Finanz-Crash ausgewählt worden zu sein. Auf die Hintergründe bin ich sehr gespannt.
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Ironmonger ist für mich auch ein neuer Autor.
Ich mag den Sprachrythmus und wie er seine Geschichte aufbaut. Sie steckt voller Metaphern und Andeutungen, voller Tiefsinn und versteckten Lebensweisheiten.
Das Dorf, dass am Ende einer Straße liegt - Joe kommt nicht mehr weiter. Im doppelten Sinn des Wortes.
Das einen hier am Ende der Welt nicht interessiert, wenn eine Politikerin mit einem Fußballer im Bett erwischt wird. Das der Wal ihn dazu gebracht hat, umzukehren. Das alle zusammen den Wal gerettet haben - mit vereinten Kräften.
Hey Leute, wir lesen genau das richtige Buch zur richtigen Zeit - findet ihr nicht auch.
Die Frau des Pfarrers tut mir leid. Ihr Mann schikaniert sie unterschwellig. Oder was läuft da? Anfangs sind es ja fürchterlich viele Namen. Ich habe erst versucht mir alle zu merken, es dann aber aufgegeben. Ich denke, die wichtigen Personen werden jetzt öfters auftauchen, dann merke ich sie mir. Welche der Frauen könnte was für unseren Joe sein. Ja, ja, ich verkupple immer noch gerne. Außerdem habe ich das Gefühl, er braucht einen Menschen, der ihn liebt. Seine Chefin, die nur mal kurz den Rock für ihn gehoben hat, war ekelhaft. So eine Zicke. Die erinnerte mich an Demi Moore in "Enthüllung".
Freue mich schon drauf weiterzulesen.
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es ist ja absehbar, dass das Bild des Wals noch weiter wichtig bleibt.
Das wird ja scheinbar ein wichtiger Jahrestag für das Dorf.
Sehr schön fand ich erzählt, was das Auftauchen des Wals und Joes mit den Bewohnern von St. Piran macht. Damit meine ich gar nicht mal so sehr, das große ganze Drumherum oder die Walrettung, sondern eher diese kleine Szene zwischen den beiden jungen Leuten, die sich wohl noch lange nicht getraut hätten aufeinander zuzugehen.
Ja, da kommt sicher noch einiges. Joe merkt ja auch gleich, dass das Dorf sich irgendwie anders anfühlt. Mir scheint, der Wal und Joe waren der Schmetterling, dessen Flügelschlag so einiges ins Rollen bringen wird. Und toll ist, wie das sofort thematisiert wird und der Leser total gespannt wartet, was noch passiert.
Die Frau des Pfarrers scheint ja sehr jung zu sein. Ich fand es ein bisschen unangenehm, wie offensiv sie auf Joe zugegangen ist. Sie ist für mich noch die undurchsichtigste Bewohnerin des Ortes. Ihre Geschichte könnte aber auch eine traurige sein. Ich habe jedenfalls das Gefühl, dass Joe ihr noch öfter begegnen wird. Ich hoffe, der Pfarrer ist nicht das offensichtlich Böse in dieser Geschichte, der Joe verrät, um ihn loszuwerden. Das hätte etwas von us-amerikanischen Spielfilmen für mich. Es bleibt auf jeden Fall spannend.
Ich habe mich auch gefragt, wie jung die Frau ist, wo der Ehemann ja doch relativ alt erscheint. Ich könnte mir aber vorstellen, dass die beiden wieder zueinander finden - also nicht der Pfarrer der Böse bleibt/wird. Deine Idee, dass Joe ihn stört und er einen Unheilsbringer in ihm sieht, ist natürlich auch eine Möglichkeit. Aber ich hoffe das, wie Du, auch etwas differenzierter.
Für mich war es ein bisserl ein Hilferuf, den sie da gestartet hat. Mir kam sie auch etwas naiv und unbedarft vor. Ich habe ihr irgendwie nichts Schlechtes unterstellt. Vor allem, nachdem ich ihren Mann kennen gelernt habe.
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Im Moment mag ich am liebsten den pensionierten Doktor Books. Er hat einen offenen, umfassenden Blick auf die Gesellschaft in St. Piran und ist ein guter Gesprächspartner.
Er trinkt ein bisserl viel, der gute Doktor. Aber ja, er ist ein wichtiger Charakter. Er kennt jeden im Dorf und kann Joe sicherlich so manches erzählen über die Menschen hier. Ich glaube, die zwei werden ein gutes Team und werden etwas bewegen. Wie auch immer.
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Das habe ich auch so empfunden.
Mir geht das auch so. Ich habe den Prolog gleich dreimal gelesen, so gut hat er mir gefallen. Es tut mir richtig gut, das Buch zu lesen.
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Sehr schön fand ich erzählt, was das Auftauchen des Wals und Joes mit den Bewohnern von St. Piran macht. Damit meine ich gar nicht mal so sehr, das große ganze Drumherum oder die Walrettung, sondern eher diese kleine Szene zwischen den beiden jungen Leuten, die sich wohl noch lange nicht getraut hätten aufeinander zuzugehen. Dass sie Joe auf Anhieb akzeptieren und bei sich aufnehmen, scheint ja auch damit zusammenzuhängen, dass es einige Personen gibt, die offensichtlich nicht in St. Pirans geboren sind. Vermutlich sind hier einige von ihnen gestrandet. Nur eben nicht auf so spektakuläre Weise.
Irgendwie habe ich Probleme, wenn ich mehrere Beiträge in einem meiner Beiträge zitieren möchte. Deshalb muss ich mehrere Beiträge schreiben.
Ich empfinde das auch so. Mit dem großen Wal und dem geheimnisvollen Joe weht plötzlich ein leiser Wind durch das Dorf. Ganz sacht schildert Ironmonge, was alles in Bewegung gerät. Im Moment ahnt man es als Leser fast nur. Ich empfinde das, wie eine leichte Brise, die durch das Dorf weht und etwas frischen Wind bringt.
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Im Moment mag ich am liebsten den pensionierten Doktor Books. Er hat einen offenen, umfassenden Blick auf die Gesellschaft in St. Piran und ist ein guter Gesprächspartner.
Ich kann mir noch keine richtige Meinung bilden. Ich habe das Gefühl, dass ich allen Bewohnern erst kurz begegnet bin. Mir hat dieser Rundgang durch das Dorf, die gemeinsame Rettungsaktion, die Schilderung der Landschaft, vor allem aber auch die Sprache bisher sehr gefallen.
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Das Dorf wirkt auf mich völlig aus der Zeit gefallen, erst als Joe, seine Spekulationen und der Crash der bank erwähnt wurden, ist mir klar geworden, dass es wohl zur Zeit der Finanzkrise spielt.
Ja, da kommt sicher noch einiges. Joe merkt ja auch gleich, dass das Dorf sich irgendwie anders anfühlt. Mir scheint, der Wal und Joe waren der Schmetterling, dessen Flügelschlag so einiges ins Rollen bringen wird. Und toll ist, wie das sofort thematisiert wird und der Leser total gespannt wartet, was noch passiert.
Das denke ich auch, dass die Ankunft von Joe einiges im Dorf ins Rollen bringt. Ob zum Guten oder zum Schlechten wird sich zeigen. Im Moment scheint mir das Dorf und seine Bewohner sehr zufrieden zu sein und zwar nicht nur an der Oberfläche (Ausnahmen gibt es natürlich, z.B. die Frau des Pfaffers) ich würde mir wünschen das dieses Idyll ihnen erhalten bleibt.
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Ich kann mich euch nur anschließen - die Sprache ist toll. Allerdings muss ich zugeben, dass mich das Zitat von Hobbes am Anfang doch ziemlich mitgenommen hat. Mal sehen, wie sich das Buch entwickelt und ob es in der momentanen Ausnahmesituation genau die richtige oder eher die falsche Lektüre ist.
Die Dorfbewohner muss ich für mich erst einmal sortieren, ich scheitere noch ein wenig daran, mir zu merken, welcher Name zu welchem Beruf gehört - aber das Gesamtbild ist das eines kleinen britischen Dorfes mit ziemlich verschrobenen Einwohnern. So richtig beurteilen mag ich noch keinen. Natürlich kommt der Pastor ziemlich unsympathisch rüber - aber seine Frau ist auch etwas merkwürdig, die Art, wie sie völlig distanzlos auf Joe zugeht, ihn quasi zu einer Spritztour nötigt, dann ungefragt die Musik im Auto anmachen zu wollen. Mir wäre das an Joes Stelle fürchterlich unangenehm gewesen. Ich bin gespannt, wie sich die einzelnen Figuren noch entwickeln.
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Ich empfinde das auch so. Mit dem großen Wal und dem geheimnisvollen Joe weht plötzlich ein leiser Wind durch das Dorf. Ganz sacht schildert Ironmonge, was alles in Bewegung gerät. Im Moment ahnt man es als Leser fast nur. Ich empfinde das, wie eine leichte Brise, die durch das Dorf weht und etwas frischen Wind bringt.
Das ist ein sehr schönes Bild. hollyhollunder trifft es aber auch gut mit dem Schmetterlingseffekt. Ich hoffe, dass es diese Brise einen guten Effekt haben wird.
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aber seine Frau ist auch etwas merkwürdig, die Art, wie sie völlig distanzlos auf Joe zugeht, ihn quasi zu einer Spritztour nötigt, dann ungefragt die Musik im Auto anmachen zu wollen. Mir wäre das an Joes Stelle fürchterlich unangenehm gewesen.
Das fand ich auch sehr merkwürdig. Ich glaube aber schon, dass ihm das unangenehm war. Erst als er den Pastor kennengelernt hat, ist quasi eine Art Beschützerinstinkt in ihm erwachst.
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Ich kann euch bisher nur zustimmen: der Roman liest sich toll. Ich finde es sehr geschickt gemacht, wie wir von Joes Vergangenheit erfahren und von seinem Leben im Dorf.
Ich mag es, wie der Autor die Figuren beschreibt, so kurz und treffend, als bringe er mühelos ihr Wesen auf einen Punkt
In Kapitel 10 musste ich mal weglegen. Zu nah kommt das, was da, rein hypothetisch, über die Veränderung unseres Lebens an sich gesagt und gemutmaßt wird, unserer heutigen und der möglichen Wirklichkeit.
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In Kapitel 10 musste ich mal weglegen. Zu nah kommt das, was da, rein hypothetisch, über die Veränderung unseres Lebens an sich gesagt und gemutmaßt wird, unserer heutigen und der möglichen Wirklichkeit.
Dann bin ich ja auf den nächsten Abschnitt gespannt.
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Oh Schreck!!!
Ist Kapitel 10 erst im nächsten Abschnitt?
Muss ich editieren oder habe ich mich allgemein genug ausgedrückt
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In Kapitel 10 musste ich mal weglegen. Zu nah kommt das, was da, rein hypothetisch, über die Veränderung unseres Lebens an sich gesagt und gemutmaßt wird, unserer heutigen und der möglichen Wirklichkeit.
Dazu habe ich im nächsten Abschnitt was geschrieben. Ich bin gespannt, wie sich das Buch für euch entwickelt.
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Oh Schreck!!!
Ist Kapitel 10 erst im nächsten Abschnitt?
Muss ich editieren oder habe ich mich allgemein genug ausgedrückt
Nö, alles gut. Macht nur sehr neugierig. Vor allem, da Saiya das Gleiche empfunden hat.