John von Düffel - Der brennende See

  • Titel: Der brennende See

    Autor: John von Düffel

    Verlag: Dumont

    Erschienen: Februar 2020

    Seitenzahl: 320

    ISBN-10: 3832181229

    ISBN-13: 978-3832181222

    Preis: 22.00 EUR


    Zum Inhalt:

    Hannah, Tochter eines Schriftstellers, kehrt nachdem Tod ihres Vaters in die Stadt ihrer Kindheit zurück. An seinem Erbe ist sie wenig interessiert. Doch als Hannah erste Schritte unternimmt, die Wohnung des Verstorbenen aufzulösen, findet sie an seinem Totenbett das Foto einer Unbekannten. In der flimmernden Hitze eines erneut rekordverdächtig trockenen Aprils begibt Hannah sich mit diesem Bild auf Spurensuche. Bald muss sie erkennen, dass nicht nur die vertraute Landschaft ihrer Kindheit sich in Staub und Rauch auflöst. Alle Bilder der Vergangenheit entgleiten ihr, das ihres Vaters nicht zuletzt. Als sie dann auf die Fridays-for-Future-Aktivistin Julia stößt, die sich in ihrem Kampf um Klimagerechtigkeit auf fragwürdige Weise radikalisiert hat, muss sie feststellen, dass ihr Vater dieser jungen Frau am Ende näher stand als ihr. Womöglich ist sie sogar die wahre Tochter des Schriftstellers


    Der Autor:

    John von Düffel wurde 1966 in Göttingen geboren, er arbeitet als Dramaturg am Deutschen Theater Berlin und ist Professor für Szenisches Schreiben an der Berliner Universität der Künste.


    Meine Leseeindrücke:

    John von Düffel packt einfach zu viel in diesen Roman, und das Ergebnis ist, das man sich als Leser fragt, wäre weniger nicht vielleicht mehr gewesen.

    Trotzdem ist dieser Roman durchaus lesenswert – allerdings haben mir die anderen Bücher von John von Düffel einfach besser gefallen. Aber das ist natürlich auch Geschmackssache. So schreibt beispielsweise der FOCUS: „John von Düffel ist ein begnadeter Stilist und großartiger Beobachter.“ Wobei ich mich jetzt frage: Wen oder was hat er denn beobachtet?

    Sicher ist es nicht einfach, Tagespolitik in einem Roman unterzubringen – auch John von Düffel hat mit diesem Unterfangen so seine Schwierigkeiten. Glücklicherweise begegnen wir in diesem Roman nicht auch noch Gerda Thunfisch (sorry, Greta Thunberg muss es ja heißen) und so packt der Autor alles in einen Mixer (Generationenkonflikt, Umweltaktivismus, ungeklärte Familieverhältnisse) mischt das kräftig durch und schon ist der 320-Seiten-Roman fertig.

    Ein Roman den man lesen kann, der den Leser auch intellektuell nicht sehr fordert – der für mich aber eben eine leise Enttäuschung war. 5 Eulenpunkte


    ASIN/ISBN: 3832181229

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.