Kurzbeschreibung (Quelle: Verlagsseite)
Die Geschichte einer Familie.
Die Chronik einer Stadt.
Das Bild einer Epoche.
Bremen im 18. Jahrhundert: Die Altendiecks sind eine der angesehensten Handwerksfamilien der Stadt. In ihrer Werkstatt entstehen kunstvolle Uhren für Ratsherren, Kaufleute und Seekapitäne. Doch nicht einmal Uhrmacher können den Lauf der Zeit aufhalten – oder die Katastrophen, die sie mit sich bringt. Johann Altendieck wird die Familie beinahe in den Abgrund stürzen, seine Tochter Gesche wird grausame Entscheidungen treffen müssen, sein Enkel Nicolaus wird einen Krieg erleben, der den ganzen Kontinent zerreißt. In diesen dunklen Zeiten können sie nur eins tun: sich an dem festhalten, was bleibt. Liebe. Hoffnung. Und die Familie.
Ein beeindruckender historischer Roman, der fast hundert Jahre Geschichte einer norddeutschen Uhrmacher-Dynastie erzählt.
Autor (Quelle: Verlagsseite)
Historisch fundiert – Dr. Hendrik Lambertus ist promovierter Skandinavist/Mediävist. Dem Setting des Romans verbunden – Er lebt mit seiner Familie in der Nähe von Bremen. Stilistisch versiert und erfahren – Seit 2011 betreibt er als freiberuflicher Schreibcoach die Schreibwerkstatt „Satzweberei“ und veröffentlicht Bücher in unterschiedlichen Genres: Fantasy bei Lübbe, Kinderbücher bei Ueberreuter und Sachbücher bei Eden.
Allgemeines
Erschienen am 24.03. 2020 im Rowohlt Taschenbuch Verlag mit 640 Seiten
Gliederung: Roman in vier Teilen – Epilog – Glossar: Historische Personen, Uhrmacherei, Allgemeines – Nachwort, sich erweiternder Familienstammbaum zu jedem der vier Teile
Erzählung in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven
Handlungsort und -zeit: Bremen, 1766 – 1848
Inhalt
Der Roman schildert die Geschicke einer fiktiven Bremer Uhrmacherfamilie über vier Generationen während der Zeit von 1766 bis 1848. Nachdem der Ruf der Familie Altendieck unter Johann aufgrund einer Sabotage an der von ihm konstruierten Rathausuhr Schaden genommen hat, versucht seine Tochter Gesche, dem Namen Altendieck wieder zu Ansehen zu verhelfen. Ihr Ziel ist es, ein Seechronometer zur Lösung des Problems der Längengradbestimmung bei Seereisen zu konstruieren.
Ihr Sohn Nicolaus betreibt die Uhrmacherei zwar gewissenhaft, aber ohne Begeisterung, seine Leidenschaft gehört der Kunst, insbesondere der Malerei. Erst dessen Sohn Ernst Theodor ist der Uhrmacherkunst zugetan; mit seiner Ambition, auch preisgünstige, für einfache Leute erschwingliche Uhren herzustellen, provoziert er allerdings den Widerstand seiner dominanten Großmutter Gesche, für die Uhren ein Statussymbol der Privilegierten sind.
Beurteilung
Die Uhrmacherfamilie Altendieck ist fiktiv, ihre Erfindungen und Entwicklungen in der Uhrmacherkunst entsprechen jedoch – teils mit zeitlichen Abweichungen zu den historischen Fakten – der Realität. In jedem der vier Teile des Romans steht ein Familienmitglied der Altendiecks im Mittelpunkt und die Handlung eines jeden Teils spielt sich vor einem gut recherchierten historischen Hintergrund ab. So bringt der Autor, ein promovierter Historiker, dem Leser verschiedene Epochen des 18. und 19. Jahrhunderts nahe. Er thematisiert die Ständegesellschaft, die Aufklärung mit ihrem Streben nach wissenschaftlichen Fortschritten, die Romantik, die Zeit der napoleonischen Besatzung und schließlich den Vormärz mit seinen demokratischen Bestrebungen.
Die Charaktere der Romanfiguren sind sehr gründlich und individuell ausgearbeitet, sie passen stimmig in ihre jeweilige Zeit. Der Erzählstil ist sehr anschaulich und fesselnd. Ein sehr umfangreiches Glossar (Personenverzeichnis historischer Persönlichkeiten, Fachbegriffe der Uhrmacherkunst, allgemeine Erklärungen zu Orten und historischen, teils fremdsprachigen Begriffen) erleichtert das Verständnis.
Im Nachwort äußert sich der Autor über Fakten und Fiktion.
Fazit
Ein sehr lesenswerter Einblick in die deutsche Geschichte zwischen der Mitte des 18. und der Mitte des 19. Jahrhundert mit speziellem Fokus bezüglich der Bremer Stadtgeschichte und der Uhrmacherkunst!
10 Punkte