verstehe ich Dich richtig, daß Du bei Kafka eine freiwillige Einschränkung siehst mit dem Ziel der Präzision?
Pyncheon habe ich nie gelesen, aber Henry James z.B. ereicht eine Kafka vergleichbare Präzison bei der Darstellung der Gefühlswelt seiner ProtagonistInnen mit eine überwältigenden Fülle von Wörtern.
Allerdings nur in den Beschreibungen, die Dialoge sind karg.
Was den Stil im Sinne von 'stilistische Eigenheit' einer Schriftstellerin oder eines Schriftstellers betrifft, so neige ich eher zu der Ansicht, daß es auf bewußten Einsatz des vorhandenen Vokabulars zurückzuführen ist.
Ich finde die zeitgenössische Unterhaltungsliteratur u.a. deswegen wenig reizvoll, weil die Produkte alle ähnlich klingen. Die gleichen Wörter, die gleichen Assoziationen, die gleichen Wortkombinationen, die gleichen Metaphern überall.
@doc
es ist natürlich kein 'MUSS', daß ein/e MalerIn mit allen Farben zugleich arbeitet. Aber wenn sie/er sich beschränkt, dann doch eigentlich aus demn Wissen über die Wirkung der Fülle heraus?