176 Seiten
Kurzbeschreibung
Michka, die stets ein unabhängiges Leben geführt hat, muss feststellen, dass sie nicht mehr allein leben kann. Geplagt von Albträumen glaubt sie ständig, wichtige Dinge zu verlieren. Tatsächlich verliert sie nach und nach Wörter, findet die richtigen nicht mehr und ersetzt sie durch ähnlich klingende. Die junge Marie, um die Michka sich oft gekümmert hat, bringt sie in einem Seniorenheim unter. Der alten Frau fällt es schwer, sich in der neuen Ordnung einzufinden. In hellen Momenten leidet sie unter dem Verlust ihrer Selbstständigkeit. Doch was Michka am meisten beschäftigt, ist die bisher vergebliche Suche nach einem Ehepaar, dem sie ihr Leben zu verdanken hat. Daher gibt Marie erneut eine Suchanzeige auf, und Michka hofft, ihre tiefe Dankbarkeit endlich übermitteln zu können.
Klarsichtig und scharfsinnig zeigt Delphine de Vigan, was uns am Ende bleibt: Zuneigung, Mitgefühl, Dankbarkeit. Und zugleich würdigt sie in ›Dankbarkeiten‹ all diejenigen, die uns zu den Menschen gemacht haben, die wir sind.
Über die Autorin
Delphine de Vigan, geboren 1966, erreichte ihren endgültigen Durchbruch als Schriftstellerin mit dem Roman ›No & ich‹ (2007), für den sie mit dem Prix des Libraires und dem Prix Rotary International 2008 ausgezeichnet wurde. Ihr Roman ›Nach einer wahren Geschichte‹ (DuMont 2016) stand wochenlang auf der Bestsellerliste in Frankreich und erhielt 2015 den Prix Renaudot. Bei DuMont erschien außerdem 2017 ihr Debütroman ›Tage ohne Hunger‹ und 2018 der Roman ›Loyalitäten‹.
Meine Meinung
Mischka war ihr Leben lang selbständig und kam gut alleine zurecht. Doch plötzlich geht das nicht mehr. Sie verliert sich und sie verliert Worte. Es beginnt mit einzelnen Buchstaben, die einzelne Worte verfremden. Das ist so geschickt geschrieben, dass ich einerseits mit Mischka gelitten habe, weil sie nicht mehr die korrekten Worte gefunden hat, es andererseits aber kein Problem war, dem Buch zu folgen.
Mischka wird von Ängsten und Alpträumen geplagt und sie fürchtet ständig etwas zu verlieren. So kann Mischka nicht mehr allein in ihrer Wohnung bleiben und zieht in ein Seniorenheim.
Marie, die in Mischka von klein auf eine Ersatz-Oma gefunden hat, und der Logopäde Jérôme erzählen abwechselnd von ihren Begegnungen mit Mischka.
Bei den regelmäßigen Sprachübungen finden Jérôme und Mischka auch mit wenigen Worten Zugang zueinander.
Mischka ist auch nach all den Jahren immer noch auf der Suche nach den Rettern aus ihrer Kindheit, um ihnen endlich zu danken. Und Marie und Jérôme unterstützen sie dabei...
Dankbarkeiten ist eine Geschichte vom Abschiednehmen, und davon was zum Ende noch Bedeutung hat. Es ist ein kurzes Buch, aber es klingt umso länger nach.
ASIN/ISBN: B08234TV77 |