Kurzbeschreibung (Quelle: Verlagsseite)
Wie bittet man einen Menschen um Hilfe, dessen Leben man zerstört hat? Vor allem, wenn man sich wie Kasandra ein neues, sehr komfortables Leben aufgebaut hat? Als ihr Sohn entführt wird, bleibt ihr keine andere Wahl: Sie muss Damian um Hilfe bitten. Sein Leben ist eine Katastrophe: Damians Verlobte Ewa ist seit zehn Jahren verschwunden. Und Kasandra, die ihm helfen sollte, sie zu finden, hat ihn aufs Übelste verraten. Damian glaubt noch immer, dass Ewa am Leben ist. Doch um das zu beweisen, braucht er Kasandra. Die beiden schließen einen Deal. Und kommen der Wahrheit gefährlich nahe. Zu nahe. Denn während Kasandra in einem berüchtigten Frauengefängnis ums Überleben kämpfen muss, steht Damian nach all den Jahren plötzlich Ewa gegenüber.
Autor (Quelle: Verlagsseite)
Remigiusz Mróz, geboren 1987, hat einen Ph.D. in Jura und gab seine Anwaltskarriere auf, um sich ganz dem Schreiben zu widmen. Mit gerade mal 30 Jahren hat er bereits 25 Bücher veröffentlicht, darunter eine Justizthrillerreihe, die sich allein in Polen über 1,5 Millionen Mal verkauft hat und die für das Fernsehen verfilmt wird. In Polen ist jedes seiner Bücher auf Platz 1 der Bestsellerliste.
Allgemeines
Zweiter Band der Reihe „Die Suche nach Ewa“
Titel der Originalausgabe: „Nieodgadniona“, ins Deutsche übersetzt von Marlena Breuer und Jakob Walosczyk
Erschienen am 10. März 2020 im Rowohlt Taschenbuch Verlag mit 400 Seiten
Gliederung: Roman in drei Hauptteilen, jeweils mit nummerierten Kapiteln – Nachwort
Ich-Erzählungen von Damian Werner und Kasandra Reimann
Handlungsort und -zeit: Opole (Polen), in der Gegenwart
Inhalt
„Bis zum Ende“ schließt inhaltlich an „Die kalten Sekunden“ an und setzt die Geschichte von Damian Werner, dessen Verlobte Ewa vor elf Jahren verschwunden ist, und Kasandra Reimann, die auf der Flucht vor einer Verbrecherorganisation ist, fort. Damian hat in seiner neuen Wohnung eine VHS-Kassette zugespielt bekommen, die ihn erneut dazu motiviert, nach Ewas Verbleib zu forschen. Kasandra, die ihn ein Jahr zuvor bei der Suche nach Ewa unterstützen sollte und ihn für ihre eigenen Zwecke übel ausgenutzt hat, steht eines Tages vor seiner Tür und erbittet seine Hilfe, da ihr neunjähriger Sohn Wojtek entführt worden ist.
Beurteilung
Wer den ersten Band nicht kennt, hat keine Chance, der Handlung dieses Kriminalromans zu folgen. Selbst mit Vorkenntnissen ist das schwierig und erfordert viel Konzentration. Das liegt einmal daran, dass die Handlung sehr vielschichtig ist, viele Beteiligte immer wieder lügen und die Protagonisten auf falsche Fährten führen, andererseits liegt es auch daran, dass Personen mal mit ihrem Vornamen und dann mit ihrem Nachnamen genannt und angesprochen werden. Für den Leser ist es in den ersten Kapiteln sehr verwirrend, wenn der männliche Protagonist auf einer einzigen Seite mal als „Damian“, mal als „Werner“ und mal als „Wern“ bezeichnet wird. Dasselbe gilt für die Privatermittlerin Jola Kliza, die manchmal „Jola“ und manchmal „Kliza“ heißt. Der Sinn dieses Vorgehens erschließt sich nicht.
Die Handlung ist komplex aufgebaut und für den Leser schwer durchschaubar, da es nie ersichtlich ist, wem man trauen kann, bzw. jeder jedem misstraut. Aufgrund der zahlreichen Wendungen und des anschaulichen Erzählstils ist das Buch spannend, es wäre allerdings ansprechender gewesen, wenn der Autor auf explizite Szenen von Gewalt und Erniedrigung verzichtet hätte.
Fazit
Ein spannender, aber auch recht verworrener Kriminalroman, den man nicht ohne die Kenntnis des ersten Bandes „Die kalten Sekunden“ lesen sollte, für sensible Leser weniger empfehlenswert!
5 Punkte