Hier kann zu den Seiten 311 - Ende (Kapitel 27 - 30 + Historische Hintergründe) geschrieben werden.
'Die goldenen Jahre des Franz Tausend' - Seiten 311 - Ende
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Zum Glück hat Heinrich noch den Absprung geschafft und ist wieder in München, auch wenn seine Karriere ein für alle Mal vorbei ist - aber bei der Polizeit wäre er mit seiner moralischen Standhaftigkeit eh nicht mehr weitergekommen. Jetzt ist er immerhin privat glücklich mit seiner Elisabeth, auch wenn er sich finanziell nur knapp über Wasser halten kann.
Dafür ist er jetzt im Untergrund bei der "Liga für Menschenrechte" aktiv und im Zuge dessen kreuzt sein Weg auch nochmal den von Thomas Mann bei dem Bestreben, Carl von Ossietzky für den Friedensnobelpreis zu nominieren.
Wenigstens Thomas Mann hat es noch aus Deutschland heraus geschafft...
Das Ende von Ossietzky ist sehr, sehr tragisch. Ich hatte vor der Lektüre des Buches schon ein wenig recherchiert und wusste, was mich erwartet, aber es nochmal zu lesen fand ich trotzdem schlimm.
Insgesamt weiß ich nicht so recht, was ich von diesem Buch halten soll. Es ist zweifelsohne toll geschrieben und gut recherchiert, aber dank des fehlgeleiteten Marketings hatte ich völlig falsche Erwartungen. Jetzt habe ich statt eines historischen Krimis mehrheitlich ein Buch über Carl von Ossietzky gelesen, was per se ja auch nichts Schlechtes ist. Aber da ich über lange Strecken immer auf die Verknüpfung zu Franz Tausend gewartet habe, hatte ich beim Lesen nicht so wirklich viel Spaß, das gebe ich ganz offen zu. Zumal die historische Einbettung und gerade das Schicksal von Ossietzky eh keinen großen Spaßfaktor haben - und dass es da so ans Eingemachte geht, was die Machenschaften des beginnenden Dritten Reiches anbelangt, damit ich hatte ich auch nicht gerechnet.
Wenn ich so drüber nachdenke, haben mir die Passagen über Thomas Mann, die den großen Schriftsteller so herrlich menschlich darstellen, eigentlich fast am besten gefallen!
Auf jeden Fall ein dickes Dankeschön an Titus Müller für die Begleitung der Leserunde!
LG, Bella
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Ich bin schon etwas länger durch, aber da es hier im Moment ziemlich drunter und drüber geht, konnte ich noch nichts schreiben und mich überhaupt nicht so an der Leserunde beteiligen, wie ich das gerne tun würde.
Ich habe noch selten ein Buch gelesen, bei dem Titel und Klappentext so wenig zum Buch gepasst haben. Mich persönlich hat das überhaupt nicht gestört und mir hat das Buch sehr gefallen, auch wenn ich etwas anderes erwartet hatte.
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Was mir an Carl auch so gut gefiel, das er Geschenke für seine Mithäftlinge kaufte, als er entlassen wurde. Gerade der SPD hatte er es zu verdanken, das er aus dem Gefängnis entlassen wurde. Eine Große Wende hat er während seiner Haft durchgemacht, und will endlich für seine Familie dasein. Aber er kann seine Politische Schreiberei einfach nicht sein lassen, er prangert die Nazis, den Militarismus, und den Kult um den Führer an, die Innenpolitik, lässt ihm keine Ruhe. Schade das er nicht auf Maud hört und mit ihr ins Ausland floh. Es musste so kommen er und viele andere stehen auf der Liste und werden verhaftet.
Hätte er doch nur einmal auf Maud gehört, wäre er nicht im KZ Sonnenberg gelandet. Was er dort erleiden musste, war unmenschlich, sein trauriges Ende war ihm gewiss, und die SS Männer ergötzen sich daran.
Anders unser lieber Ahrndt, der reist noch Rechtzeitig die Reißleine, kündigt und geht nach München zurück, zu,Elisabeth und ihren Kindern. Diese Polizeiarbeit konnte Heinrich einfach nicht mit seinem Gewissen vereinbaren, dazu war er zu Ehrlich und Gradlinig. Der Untergrund und die Liga für Menschenrechte, passen einfach zu seinem Charakter.
Sehr gut sind die Machenschaften, die Willkür und das Grauen des 3. Reiches dargestellt.
Auch die Manns, hatten die Zeichen der Zeit erkannt und sind geflohen, ich glaube sonst wäre Thomas Mann, auch im KZ gelandet.
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Im Nachhinein denke ich, dass es den Handlungsstrang um Franz Tausend eigentlich gar nicht gebraucht hätte - die Geschichte von Carl von Ossietzky allein ist schon faszinierend genug. Das gepaart mit Heinrich Ahrndt, der fast zerrieben wird zwischen seinen moralischen Skrupeln und der beruflichen Pflichterfüllung, das wäre schon Stoff genug gewesen. Dazu noch Thomas Mann als Gegenpol zu Ossietzky - ein Schriftsteller, der den Absprung noch rechtzeitig schafft gegenüber Ossietzky, der an seiner aufrechten Haltung und seinem Glauben, dass doch noch alles gut werden könnte, zugrunde geht.
Oder eben den besagten Krimi, den wir hier dann doch nicht hatten, um Franz Tausend und seine Machenschaften - da hätte man ja auch einen Kriminaler dran scheitern lassen können, denn lange Zeit hatte Tausend ja wirklich einflussreiche Gönner, die ihn auch geschützt haben, um ihn für ihre eigenen Ziele einsetzen zu können.
LG, Bella
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Ich schließe mich dir zum größten Teil an, es war ein sehr Anspruchsvoller Roman.
Ich glaube wir sind alle gestresst und voller Sorge in dieser unsäglichen Krise.
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Ich habe das Buch heute Abend beendet und bin auch noch ein wenig mitgenommen von den Ereignissen.
Das mich keine leichte / seichte Kost erwartet bei Titus, das war mir bewusst. Doch dieses Buch hat mich dann auch noch einmal mehr mitgenommen, als die davor gelesene des Autors. Die heißt nicht, dass das Buch schlecht ist. Nein, ganz im Gegenteil es ist gut recherchiert und gut geschrieben. Wie bereits gesagt hat es bei mir etwas gebraucht, bis ich die verschiedenen Stränge sortiert hatte und ich wusste wohin der Roman läuft, da der Klappentext uns ja leider eine falsche Fährte legt.
Thomas Mann schafft es aus Deutschland heraus, Ossietzky nicht, er muss schlimmes erleiden, was wirklich nicht einfach zu lesen war. Einzig unser lieber Kommissar ist ein Lichtblick, er kündigt in Berlin und geht wieder nach München, um mit Elisabeth und den Kindern ein neues Leben anzufangen. Die hat mich sehr gefreut.
Die Szene die mich am meisten im positiven Sinne berührt hat war, als Carl zurück zum Gefängnis wollte, um seinen ehemaligen Mitgefangenen Weihnachtsgeschenke zu bringen.
Ich habe bei diesem Roman wieder sehr viel gelernt und danke Titus Müller das er für uns Carl von Ossietzky und Thomas Mann zum Leben erweckt hat.
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Die Szene die mich am meisten im positiven Sinne berührt hat war, als Carl zurück zum Gefängnis wollte, um seinen ehemaligen Mitgefangenen Weihnachtsgeschenke zu bringen.
Ich habe bei diesem Roman wieder sehr viel gelernt und danke Titus Müller das er für uns Carl von Ossietzky und Thomas Mann zum Leben erweckt hat.
Vielen Dank, liebe Eliza08, fürs Mitmachen und für das spannende Feedback. Ich merke schon, ich habe euch da einiges zugemutet. Ich werde mich bemühen, beim nächsten Roman mehr Helles, Schönes einzubringen!
Herzlich,
Titus -
Das Buch war wirklich sehr aussergewöhnlich und Interresant, ich durfte zwei neue Menschen kennen lernen, Carl und Franz, von denen ich leider bisher nichts wusste. Ganz gleich wie alt man ist, man lernt nie aus.
Meine Rezension habe ich hier , auf FB in meinem Bücherblog " Ariettas Bücherwelt veröffentlicht und einigen Buchforen dort, ebenso auf vielen online BUchhandlungen....
Danke nochmals Titus für dein tolles Buch.................
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Seit heute Morgen bin ich durch. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich will bei einem Buch Inhalt und Informationen vermittelt bekommen und kam mit diesem Ansatz hier vollständig auf meine Kosten.
Klappentext und Buchrückseite habe ich jetzt auch nochmal gelesen. Also nach meinem Empfinden passt das schon, da steht zumindest nichts Falsches. Thomas Mann und Carl von Ossietzky wurden da erwähnt. Der Titel und hier die sehr prominente Herausstellung von Franz Tausend ist vielleicht ein kleiner Makel. Vor allem, weil der eigentliche historische Verdienst ja Carl von Ossietzky gehört, der heutzutage viel zu wenig bekannt ist. Schade, denn er wahr wohl eine herausragende Persönlichkeit.
Beeindruckt bin ich auch von der Rechercheleistung zum Buch. Das Quellenverzeichnis liest sich ja fast wie das Verzeichnis einer Diplomarbeit.
Danke für das tolle Buch und die gute Begleitung der Leserunde.
Auf welches nächste Buch können wir uns denn wann freuen?
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Vielen Dank, Arietta und Xexos,
für die guten Rückmeldungen zum Roman (und für die Rezension, Arietta, die ich mit Freude in deiner Bücherwelt gelesen habe). Dass ihr auf eure Kosten gekommen seid, was Unterhaltung und historischen Faktengehalt anging, freut mich sehr!
Danke fürs Mitmachen bei dieser Leserunde.
Dieses Jahr erscheinen noch zwei kleine erzählende Sachbücher, eines übers Briefeschreiben, eines übers Staunen. (Sie sind längst fertig, das übers Staunen sogar schon seit vergangenem Jahr, aber es dauert ja immer, bis ein Buch auf den Markt kommt.)
Und nächstes Jahr erscheint dann ein historischer Thriller, weniger in der Art von "Die goldenen Jahre des Franz Tausend", sondern mehr in der Art von "Nachtauge", sogar noch einen Zacken schärfer. Eine wahre Geschichte, auch der KGB-Killer ist nach einer wirklichen Person gezeichnet.
Liebe Grüße,
Titus -
Im Nachhinein denke ich, dass es den Handlungsstrang um Franz Tausend eigentlich gar nicht gebraucht hätte - die Geschichte von Carl von Ossietzky allein ist schon faszinierend genug.
Stimmt, das hätte für einen ganzen Roman, wahrscheinlich sogar für mehrere Romane genug Stoff gegeben.
Danke auch dir und Zwergin fürs Mitlesen und Kommentieren!
Herzlich,
Titus
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Ich muss mich für meine seltsame Art der Leserundenbeteilung entschuldigen, denke ich. Das Buch hat mich zu einem Zeitpunkt erwischt, an dem es mir nicht gut ging und ich nicht gut mit diversen privaten Umständen zurecht gekommen bin. Ich habe zwar versucht, mich hier zu beteiligen, aber es mir nicht so gelungen, wie sonst. Ich habe noch nichts zum Ende des Buches geschrieben, weil ich ständig das Gefühl hatte, ich könnte dem Buch nicht gerecht werden, weil meine Grundstimmung einfach negativ war. Eine Beurteilung wäre ungerecht gegenüber dem Buch gewesen, denn ich habe es ja gern gelesen und es mir ja auch gefallen.
Jetzt 10 Tage später empfinde ich das schon ganz anders. Ich fand das Buch zum einen wirklich unterhaltsam und sehr guterzählt, sei es die Anekdoten rund um Thomas Mann, "den Fall" Franz Tausend und vor allem die wirklich interessant dargestellte Entwicklung und Geschichte des Carl von Ossietzky, die mich sehr berührt und fasziniert hat. Heinrich Arndt als fiktive Figur hat mir ebenfalls gefallen. Vor allem, weil man durch ihn auch einen Blick dafür bekommt, wie hilflos man als "Otto-Normal-Verbraucher" dieser Zeit war, der die Nazigeschichten nicht mitmachen wollte.
Mein Lieblingsbuch von dir ist übrigens "Die Geigen der Hoffnung". Das Büchlein übers Spazierengehen steht noch ungelesen in meinem Regal.
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Beeindruckt bin ich auch von der Rechercheleistung zum Buch. Das Quellenverzeichnis liest sich ja fast wie das Verzeichnis einer Diplomarbeit.
Dem möchte ich mich anschließen. Und ich liebe das ausführliche Nachwort! Ich finde sie bei historischen Romane immer sehr aufschlussreich. Wenn sie dann so geschrieben sind wie hier, finde ich sie besonders gut und hilfreich. Das rundet für mich einen solchen Roman immer ab.
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Vielen Dank, Arietta und Xexos,
für die guten Rückmeldungen zum Roman (und für die Rezension, Arietta, die ich mit Freude in deiner Bücherwelt gelesen habe). Dass ihr auf eure Kosten gekommen seid, was Unterhaltung und historischen Faktengehalt anging, freut mich sehr!
Danke fürs Mitmachen bei dieser Leserunde.
Dieses Jahr erscheinen noch zwei kleine erzählende Sachbücher, eines übers Briefeschreiben, eines übers Staunen. (Sie sind längst fertig, das übers Staunen sogar schon seit vergangenem Jahr, aber es dauert ja immer, bis ein Buch auf den Markt kommt.)
Und nächstes Jahr erscheint dann ein historischer Thriller, weniger in der Art von "Die goldenen Jahre des Franz Tausend", sondern mehr in der Art von "Nachtauge", sogar noch einen Zacken schärfer. Eine wahre Geschichte, auch der KGB-Killer ist nach einer wirklichen Person gezeichnet.
Liebe Grüße,
TitusDas wäre Toll, besonders ein Roman für meinen Mann, der schon Nachtauge seht gut fand.
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Jetzt 10 Tage später empfinde ich das schon ganz anders. Ich fand das Buch zum einen wirklich unterhaltsam und sehr guterzählt, sei es die Anekdoten rund um Thomas Mann, "den Fall" Franz Tausend und vor allem die wirklich interessant dargestellte Entwicklung und Geschichte des Carl von Ossietzky, die mich sehr berührt und fasziniert hat. Heinrich Arndt als fiktive Figur hat mir ebenfalls gefallen. Vor allem, weil man durch ihn auch einen Blick dafür bekommt, wie hilflos man als "Otto-Normal-Verbraucher" dieser Zeit war, der die Nazigeschichten nicht mitmachen wollte.
Mein Lieblingsbuch von dir ist übrigens "Die Geigen der Hoffnung". Das Büchlein übers Spazierengehen steht noch ungelesen in meinem Regal.
Vielen Dank, Saiya!
Und etwas surreal und bedrückend sind diese Zeiten für uns alle, denke ich. Felix (5) sagte heute früh: "Ich wünsche mir, dass wir heute einen Ausflug machen. Ich weiß auch schon, wohin, einen besonderen. Einen Ausflug in unser Kinderzimmer!" (Ironie kennt er noch nicht, aber er bemüht sich offenbar, das Beste aus der Lage zu machen. )