Gestern gab es in 3sat einen interessanten Beitrag (ich glaube der hieß "Feldtagebuch") über vier Frauen, die sich beim Bund als Zeitsoldatinnen für den Dienst an der Waffe verpflichtet haben. Das Kamerateam begleitete die Frauen während der gesamten Grundausbildung. Ich war eigentlich beim Durchzappen bin dann aber Hängengeblieben, weil der Bericht eben ganz anders, als die der typischen Privatsender aufgemacht war.
Eigentlich hatten sich alle vier Rekrutinnen nicht besonders bemüht und auch ihre Kommentare vor laufender Kamera fand ich eher abschreckend und nicht gerade sympathisch. Da wurde ungeniert simuliert, um ja nicht das harte Winter-Ausbildungs-Biwak zu Ende bringen zu müssen, gejammert über die Kälte, über dies das und jenes. Man musste eigentlich den Eindruck gewinnen, daß die Frauen sich vorher überhaupt keine Gedanken gemacht haben, für was sie sich da eigentlich verpflichtet hatten. So war es dann auch wenig überraschend, daß durch das privat beleuchtete Umfeld zu erkennen war, daß es sich bei einigen der Damen um junge Leute handelte, die gerade mal so die Schule hinter sich gebracht hatten und sich beim Bund eine sorgenfreie Berufszeit ausgemalt haben. Ein möglichst bequemer Weg sollte es sein und für möglichst wenig Arbeit viel Geld bekommen - das war letztendlich der Eindruck (den die Frauen vermittelten) und so verhielten sie sich dann auch während der Ausbildung.
Interessant dabei war, daß der komplette Bericht ohne jeglichen Off-Kommentar war, also nur den O-Ton enthielt. Keine Fragen eines Reporters, keine Anmerkungen. Und das war überaus aufschlußreich, was sowohl Ausbilder untereinander, Rekrutenkollegen (männliche) und die Frauen miteinander und übereinander zu sagen hatten.
Mag sein, daß diese vier Frauen nicht gerade Paradebeispiele für Frauen an der Waffe beim Bund waren, aber dennoch ein für mich eher ernüchterndes Bild abgaben.
Gruss,
Doc