Coronavirus

  • Gerade eben habe ich die Meldung gefunden: Italien - Spiele ohne Fans

    Das finde ich schon wieder übertrieben.

    In Italien ist die Situation anders als hier. Es gibt über 100 bestätigte Todesfälle durch den Virus und hunderte Intensivpatienten. Außerdem ist man sich dort nicht sicher, wieso die Fallzahlen in einigen Regionen so extrem hoch sind.

    Auch Schulen und Universitäten bleiben dort bis Mitte März geschlossen.

    "There is beauty in imperfections. They made you who you are. An inseparable piece of everything…" Arcane

  • Gerade eben habe ich die Meldung gefunden: Italien - Spiele ohne Fans

    Das finde ich schon wieder übertrieben.

    Saiya hat ja schon geschrieben, dass die Situation in Italien viel ernster ist als hier.


    Und - und ich bin weit entfernt von Panik und davon, 10 Pakete Mehl, 10 Seifen und 100 Rollen Toilettenpapier zu kaufen - ich fänd das sogar für Deutschland gut. Auch hier gibt es mittlerweile Infizierte, bei denen nicht nachvollzogen werden kann, wo sie sich angesteckt haben. Man weiß nicht, wie viele Menschen infiziert sind.

    Muss man also in so einer Situation wirklich Leute zu Fussballspielen - oder auch Rockkonzerten etc. - lassen? Da ist man doch ganz eng beieinander, grölt, fällt dem anderen um den Hals vor Freude nach einem Tor...

    Im Moment gehts doch darum, die Ausbreitung zu verzögern, denn wenn es erst mal ein Medikament oder einen Impfstoff gibt, sieht alles ja gleich ganz anders aus. Dafür kann man ruhig mal Massenansammlungen, in denen der empfohlene Mindestabstand nicht eingehalten werden kann, absagen.

    Eigentlich sollte Heinsberg einen doch gelehrt haben: es kann jemand infiziert sein und das gar nicht wissen. Und: ein, zwei Infizierte stecken auf solchen Veranstaltungen direkt zig Menschen an.

    Um sowas zu verhindern, kann man ruhig mal eine Zeit lang Fussballspiele ohne Zuschauer austragen.


    Wie gesagt, ich bin weit entfernt von Panik. Ich erwarte da, würde ich mich anstecken, Symptome wie bei einer Erkältung. Aber in anderen Ländern sterben Menschen daran. Solang man nicht wirklich erklären kann, warum es bei uns meist total harmlos und woanders manchmal sogar tödlich ist, sollte man eine Verbreitung verhindern. Und dazu müssen vor allem Massenveranstaltungen ausfallen.

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor

  • Ich bin mir nicht sicher, wie ich die Situation in Italien und die neuen Maßnahmen einschätzen soll. Ob es so sinnvoll ist, die Schulen zu schließen.

    Was meinen die, was insbesondere die Jugendlichen den ganzen Tag so anstellen? Wie viele Eltern wird es geben, die wochenlang daheim bleiben können?

    Wenn sich die Kids unbeaufsichtigt langweilen, ist die Gefahr, dass sie das Virus noch weiter tragen, nicht zu unterschätzen.


    Man vermutet ja inzwischen, dass man zu spät begonnen hat, auf Corona zu testen.

    Das könnte hier auch der Fall sein. Ich habe von zuverlässigen Leuten gehört, dass es noch immer Hausärzte gibt, die Patienten mit Husten und Fieber nicht testen und teilweise nicht einmal krank schreiben.


    Da hilft dann auch ein Verbot von Massenveranstaltungen nicht.

  • Naja, und wenn man nach der Enge geht, müsste man auch sämtliche öffentlichen Verkehrsmittel dicht machen..

    Naja, es ist schon ein Unterschied zwischen öffentlichen Verkehrsmitteln, die benötigt werden, um von A nach B (zur Arbeit, zum Arzt) zu kommen, und reinen Freizeitveranstaltungen, die sicher toll sind, aber trotzdem nicht notwendig. Ich will damit nicht sagen, dass ich für eine vollständige Einstellung des öffentlichen Lebens bin, aber der Vergleich hinkt doch ein wenig.

  • Naja, es ist schon ein Unterschied zwischen öffentlichen Verkehrsmitteln, die benötigt werden, um von A nach B (zur Arbeit, zum Arzt) zu kommen, und reinen Freizeitveranstaltungen, die sicher toll sind, aber trotzdem nicht notwendig. Ich will damit nicht sagen, dass ich für eine vollständige Einstellung des öffentlichen Lebens bin, aber der Vergleich hinkt doch ein wenig.

    Ist wohl nicht wirklich als Vergleich gedacht - also nicht, dass wir öffentliche Verkehrsmittel sperren - sondern eher, dass die Gefahr durch solche Maßnahmen (keine Zuschauer mehr bei Fußballspielen) nur unwesentlich minimiert wird. Fußballspiele besuche ich nie - und selbst meine Söhne, als hysterische Fußballfans höchstens zweimal im Jahr - U-Bahn besuche ich täglich mehrmals. Hier wird der Eindruck erweckt, wir würden uns durch solche Maßnahmen wirksam schützen. Ich denke, dieser Eindruck täuscht. Zumindest für alle Städte. Gut, die ländliche Bevölkerung, die einmal ein Fußballspiel besucht, ist dadurch geschützter.

    Dabei fällt mir auf, dass es auch eine Frage des sozialen Standes ist. Wer mit dem eigenen Auto zur Arbeit fährt, ist klar im Vorteil.:wow

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Das Lächeln der Fortuna - Extended Version - Rebecca Gablè


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • :gruebel Wobei ich sozialen Stand und Autofahren auch nicht unbedingt verknüpfen würde ;)

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend MZB: Darkover-Universum

  • Ich arbeite in einem Krankenhaus und bei uns ist die Situation angespannt, obwohl wir noch keinen Coronafall in unserer Stadt haben.

    Desinfektionsmittel werden aus den Toiletten geklaut, wir bekommen keine Oberflächendesinfektion mehr und Einmalhandschuhe werden knapp.... Das ist grenzwertig.

    Wir haben nun unserer verbliebenen Mittel weggeschlossen, damit die Patienten/BEsucher sie nicht aus dem Lagerraum mitnehmen, der zwischen den Wartezimmern und den OPs liegt (und kein Schloss hat).... DAS ist echt krank. Und völlig überflüssig....

  • :gruebel Wobei ich sozialen Stand und Autofahren auch nicht unbedingt verknüpfen würde ;)

    Ja, ich habe es nur vereinfacht. Hätte auch sagen können, die mit Chauffeur. :grin

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  • Naja, es ist schon ein Unterschied zwischen öffentlichen Verkehrsmitteln, die benötigt werden, um von A nach B (zur Arbeit, zum Arzt) zu kommen, und reinen Freizeitveranstaltungen, die sicher toll sind, aber trotzdem nicht notwendig. Ich will damit nicht sagen, dass ich für eine vollständige Einstellung des öffentlichen Lebens bin, aber der Vergleich hinkt doch ein wenig.

    Naja, dem Virus ist es vermutlich egal, ob er mich in der Freizeit oder bei der Arbeit erwischt.

    Nicht umsonst lassen doch einige Firmen Homeoffice machen (was dann natürlich zusätzlich auch die Anreise erspart), aber das ist natürlich nicht für alle Berufe möglich.


    Ich finde einfach die (vielleicht gefühlt) sehr punktuelle Einschränkung nicht unbedingt logisch. Mehrere Ansteckungen bei ein paar kleinen Veranstaltungen können doch super viele weitere Ansteckungen mit sich bringen.


    Auf jeden Fall habe ich mich heute Morgen über diese Meldung amüsiert:

    https://www.focus.de/finanzen/…pier-aus_id_11735581.html

  • Ist wohl nicht wirklich als Vergleich gedacht - also nicht, dass wir öffentliche Verkehrsmittel sperren - sondern eher, dass die Gefahr durch solche Maßnahmen (keine Zuschauer mehr bei Fußballspielen) nur unwesentlich minimiert wird. Fußballspiele besuche ich nie - und selbst meine Söhne, als hysterische Fußballfans höchstens zweimal im Jahr - U-Bahn besuche ich täglich mehrmals. Hier wird der Eindruck erweckt, wir würden uns durch solche Maßnahmen wirksam schützen. Ich denke, dieser Eindruck täuscht. Zumindest für alle Städte. Gut, die ländliche Bevölkerung, die einmal ein Fußballspiel besucht, ist dadurch geschützter.

    Dabei fällt mir auf, dass es auch eine Frage des sozialen Standes ist. Wer mit dem eigenen Auto zur Arbeit fährt, ist klar im Vorteil.:wow

    Das wollte ich eigentlich mit meinem Post weiter oben aussagen. Dann müssten sie ja schon das gesamte öffentliche Leben einschränken, denn nur ein Fußballspiel oder Messen absagen bzw. ohne Zuschauer ist da meiner Meinung nach blinder Aktionismus.

  • Es geht bei der Absage von Großveranstaltungen nicht vordergründig um den Schutz Einzelner, sondern um die Verhinderung von Multiplikationen.

    Das verstehe ich schon, aber noch bleibt ja dann auch das Problem Bus/Bahn, einkaufen etc.

  • Es geht bei der Absage von Großveranstaltungen nicht vordergründig um den Schutz Einzelner, sondern um die Verhinderung von Multiplikationen.

    Die MVV-Fahrgastzahlen in München beliefen sich im Jahr 2018 auf 722,3 Mio. Personen. Da kommt täglich eine ganz schöne Masse an Menschen zusammen. An diese Virenschleuder traut sich keiner ran.

    Hollundergrüße :wave



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  • Ich habe gestern erst gelesen, dass für ein höheres Infektionsrisiko ein näherer Kontakt von mindestens 15 Minuten definiert ist. Das hat man bei Großveranstaltungen vermutlich eher als in der Bahn, wo inzwischen jeder nur noch auf's Handy starrt...


    Kontaktpersonen der Kategorie I mit engem Kontakt ("höheres" Infektionsrisiko):

    • Personen mit kumulativ mindestens 15-minütigem Gesichts- („face-to-face“) Kontakt, z.B. im Rahmen eines Gesprächs. Dazu gehören z.B. Personen aus Lebensgemeinschaften im selben Haushalt.
    • Personen mit direktem Kontakt zu Sekreten oder Körperflüssigkeiten, insbesondere zu respiratorischen Sekreten eines bestätigten COVID-19-Falls, wie z.B. Küssen, Kontakt zu Erbrochenem, Mund-zu-Mund Beatmung, Anhusten, Anniesen, etc.
    • Medizinisches Personal mit Kontakt zum bestätigten COVID-19-Fall im Rahmen von Pflege oder medizinischer Untersuchung (≤ 2m), ohne verwendete Schutzausrüstung.
    • Kontaktpersonen eines bestätigten COVID-19-Falles im Flugzeug:
      • Passagiere, die in derselben Reihe wie der bestätigte COVID-19-Fall oder in den zwei Reihen vor oder hinter diesem gesessen hatten, unabhängig von der Flugdauer.
      • Crew-Mitglieder oder andere Passagiere, sofern eines der anderen Kriterien zutrifft (z.B. längeres Gespräch; o.ä.).
      • Unter dem Ziel einer frühzeitigen Identifizierung infizierter Kontaktpersonen wird – abhängig von der Verfügbarkeit entsprechender Daten - empfohlen, eine Kontaktpersonennachverfolgung zu initiieren, wenn der Flug innerhalb der letzten 28 Tage stattgefunden hat (2 x maximale Dauer der Inkubationszeit).

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Ich fürchte, ich kann euch nicht ganz folgen - warum habe ich kein erhöhtes Risiko, wenn ich morgens zur Arbeit, abends zurück, dann wieder los zu Konzert/Sportveranstaltung und nochmal nach Hause (also viermal Öffis statt zweimal) fahre und zwischendrin stundenlang mit Leuten auf engem Raum zusammenstehe, die ich sonst nicht getroffen hätte? Für viele Leute bedeutet das ja dann auch nicht nur normaler Nahverkehr, sondern Anreise per Bahn und dann Nahverkehr, wenn man nicht am Ort der Veranstaltung wohnt.


    Ich lebe mein Leben normal weiter, gehe natürlich noch einkaufen und erledige sonstige Alltagsgeschäfte. Dabei mache ich mich auch nicht verrückt. Aber ich möchte mir auch nicht einreden, dass ein mehr an Kontakten und Veranstaltungen nicht auch ein erhöhtes Risiko bedeutet. Nur dann kann ich bewusst entscheiden, welches Risiko ich eingehen will und welches nicht. Ich wäre zum Beispiel zur Buchmesse gefahren, fahre auch jetzt nach Leipzig und nehme dort an mindestens einer Veranstaltung teil.

  • Das Ganze hat doch mit Wahrscheinlichkeitsrechnung zu tun. Ich bin keine Mathematikerin aber ich denke schon, dass ich mich eher anstecke, wenn ich öfter das Risiko dafür eingehe.:gruebel

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    :lesend MZB: Darkover-Universum

  • Eben das meine ich - deshalb finde ich nicht, dass die Vermeidung von Großveranstaltungen sinnlos ist, solange ich noch auf dem Weg zur Arbeit den Nahverkehr nutze.

  • Die MVV-Fahrgastzahlen in München beliefen sich im Jahr 2018 auf 722,3 Mio. Personen. Da kommt täglich eine ganz schöne Masse an Menschen zusammen. An diese Virenschleuder traut sich keiner ran.

    Noch nicht! Aber das könnte schon noch beschlossen werden, wenn es so weiter geht.


    Unwahrscheinlich finde ich es nicht, dass wir bald einen Reisegrund angeben müssen, wenn wir mit Bahn oder Flugzeug reisen wollen, weil nur noch wirklich notwendige Fahrten erlaubt werden. :hmm

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  • Unwahrscheinlich finde ich es nicht, dass wir bald einen Reisegrund angeben müssen, wenn wir mit Bahn oder Flugzeug reisen wollen,

    Ich verreise nicht. Ich fahre in die Arbeit oder zum Einkaufen. Sorry, meine Meinung: Jetzt befinden wir uns aber wirklich im Hysterie-Modus. Hier steige ich aus der Unterhaltung aus.

    Hollundergrüße :wave



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