Coronavirus

  • Mir ist zwar nicht langweilig, aber an manchen Tagen schlägt mir die ganze Situation aufs Gemüt. Dann hänge ich nur rum. Habe zwar 1000 Ideen, kann mich aber zu nichts aufraffen. Das kenne ich sonst nicht von mir.

    Ich finde das verständlich. Das geht uns allen hier an manchen Tagen so (generationenübergreifend).

    Das ist die ungewisse, derzeitige Lage, weil keiner weiß, was, wann, wie kommen wird. Nur, das was kommt, ist sicher.

  • Die ersten Stimmen in den (nicht)sozialen Medien werden laut, dass man sich langweilt und endlich das Kontaktverbot gelockert werden soll. Sind die irre? Sind die dumm? Wissen die überhaupt, warum wir das machen?


    Dann hat man ja öffentlich gesagt, dass jetzt schon überlegt, wie in Zukunft die Lockerung erfolgen soll. Das wurde jetzt auch schon umgedreht. Ich werde noch mal wahnsinnig. Manchmal habe ich das Gefühl, die Welt besteht nur aus nicht-denkenden Menschen, hier Anwesende ausgeschlossen :S


    Und diese Verschwörungstheoretiker habe ich auch gefressen.:bonk

    Mir geht es ähnlich wie dir.

    Natürlich muss man darüber reden, wie es danach weiter gehen könnte. Aber viel wichtiger ist es, sich mit dem Jetzt und der unmittelbaren Zukunft zu beschäftigen. Da sind die Aufgaben gewaltig genug.


    Schlimm finde ich die Aussagen, die in die Richtung gehen, dass die Wirtschaft auch jetzt wichtiger ist als der Mensch und das man eben auch über solche Strategien nachdenken müsse, wie ein Trump sie propagiert.

    Das geht in eine beängstigende Richtung und hat was von sehr dunklen Zeiten.

  • Ich war vor Corona ein aktiver Mensch. Ich war 30 Std die Woche arbeiten, zweimal pro Woche im Fitnessstudio und jeden Montag in der Sauna. Ich habe mich mit Freunden auf nen Kaffee getroffen, bin gerne mit meinen Töchtern bummeln gegangen. Das alles gibt es jetzt nicht mehr. Ich bin vom ersten Tag an, in Kurzarbeit geschickt worden. Ich vertreibe mir die Zeit damit meinen Haushalt zu führen, koche aufwendiger, gehe längere Runden mit den Hund. Trotzdem langweile ich mich und schäme mich auch nicht dafür, gebe es offen zu. Das bedeutet aber nicht, dass ich jetzt für Lockerrungen bin, ich weiß, dass diese gut, wichtig und richtig sind. Mir fehlt aber ein bisschen das Verständnis für diejenigen, denen die derzeitigen Maßnahmen schwer fallen, denen es damit nicht so gut geht. Die dann auch mal jammern und klagen. Zu der Langeweile gesellt sich nämlich auch noch Angst vor dem was da noch kommt dazu. Meine größte Angst ist, dass Corona mir einen wichtigen Menschen nimmt und ich habe Angst um meinen Job, ich habe Angst vor dem was diese Maßnahmen psychisch mit mir machen, denn wie gesagt, einen aktiven Menschen in die Isolation zu schicken Ist ein bisschen so wie einen Drogensüchtigen auf Entzug zu setzen.
    Es gibt Tage da geht es mir den Umständen Entsprechung gut mi der Situation , wie wir sie neunmal haben, es gibt aber Tage, da treibt mich diese Langeweile in den Wahnsinn.

  • Sich über Langeweile zu beklagen, ist echt schräg. Können sich die Leute denn gar nicht selbst beschäftigen?

    Viele Menschen wollen einfach wieder raus, kann ich auch verstehen. Klar können sich die Leute selbst beschäftigen, aber wenn man gerne ins Theater, Kino, Fitnessstudio usw. gehst, sieht es momentan schlecht aus. Mein Kind spielt selbst in einem Theaterstück mit, lernt Musik in einer Musikschule. Ich gehe zum Yoga und bin gesellschaftlich aktiv. Das geht zur Zeit alles nicht. Fernsehen ist nicht mein Ding, dafür Bücher. Davon habe ich genug, selbst für Krisenzeiten.

    Es gibt aber auch Leute mit anderen Hobbys, und die werden langsam stinkig. Ich habe dafür Verständnis!

    Es gibt weder moralische noch unmoralische Bücher. Bücher sind gut oder schlecht geschrieben, sonst nichts.


    Oscar Wilde (1854 - 1900)

  • Ich war vor Corona ein aktiver Mensch. Ich war 30 Std die Woche arbeiten, zweimal pro Woche im Fitnessstudio und jeden Montag in der Sauna. Ich habe mich mit Freunden auf nen Kaffee getroffen, bin gerne mit meinen Töchtern bummeln gegangen. Das alles gibt es jetzt nicht mehr. Ich bin vom ersten Tag an, in Kurzarbeit geschickt worden. Ich vertreibe mir die Zeit damit meinen Haushalt zu führen, koche aufwendiger, gehe längere Runden mit den Hund. Trotzdem langweile ich mich und schäme mich auch nicht dafür, gebe es offen zu. Das bedeutet aber nicht, dass ich jetzt für Lockerrungen bin, ich weiß, dass diese gut, wichtig und richtig sind. Mir fehlt aber ein bisschen das Verständnis für diejenigen, denen die derzeitigen Maßnahmen schwer fallen, denen es damit nicht so gut geht. Die dann auch mal jammern und klagen. Zu der Langeweile gesellt sich nämlich auch noch Angst vor dem was da noch kommt dazu. Meine größte Angst ist, dass Corona mir einen wichtigen Menschen nimmt und ich habe Angst um meinen Job, ich habe Angst vor dem was diese Maßnahmen psychisch mit mir machen, denn wie gesagt, einen aktiven Menschen in die Isolation zu schicken Ist ein bisschen so wie einen Drogensüchtigen auf Entzug zu setzen.
    Es gibt Tage da geht es mir den Umständen Entsprechung gut mi der Situation , wie wir sie neunmal haben, es gibt aber Tage, da treibt mich diese Langeweile in den Wahnsinn.

    Ich verstehe dich. Das ist die Gleiche Unsicherheit und die gleichen Ängste, wie bei Knoermel, meinen Kindern, bei mir und vielen anderen.

    Mir geht es in meinem Beitrag nicht um die Verurteilung von Langeweile oder "Jammerei" (für mich ist Jammern sowieso nicht gleich Jammern, ich habe dafür Verständnis und ich tue es ja sogar selbst; ich denke, das weißt du ). ;-) :knuddel1


    Mich erschrecken einfach die offenen Überlegungen, wieviel ein Menschenleben möglicherweise wert ist im Vergleich zur Wirtschaft und Corona. Diese Diskussion halte ich nicht nur zu diesem Zeitpunkt für falsch und gefährlich. Das meinte ich mit meinem Beitrag.

  • Langweilig ist mir nicht, aber mir fehlen einfach die sozialen persönlichen Kontakte, meine Enkel, meine Kinder, mein Chor, Wassergymnastik etc. Und es geht mir wie Knoermel , ich habe nicht wirkliche Motivation meinen Haushalt auf den Kopf zu stellen, Dachboden oder Keller aufzuräumen.

    Meine Tochter wollte im April ihren 40. Geburtstag groß feiern und ist am Boden zerstört, dass es wieder mal nicht geht. An ihrem 30. waren sie auf dem Weg in den Urlaub und wurden auf der Autobahn von einem Auto gerammt. Meine andere sitzt in den USA mit 2 Zwergen alleine da da wollte ich eigentlich im April hin um sie zu unterstützen. Die dritte ist relativ optimistisch so gut es geht.

    Ich fühle mich einfach so festgesetzt. Nichts bewegt sich und warten konnte ich noch nie gut.

  • vingela Ich kann das ja schon nachvollziehen, so ist das nicht. Und ich finde, dass man natürlich auch das Recht hat, zu sagen, wenn einem langeweilig ist. ABER: Wie du sagst, deswegen alle Regelungen lockern bzw. das zu fordern, finde ich falsch. Das ist egoistisch gedacht.

    Die Ängste, jemanden zu verlieren oder was nach Corona kommt, haben wir wohl alle.

  • Was die Wirtschaft betrifft, wenn ich überlege mit welchen Mitteln und welcher Energie nach dem Krieg die Wirtschaft angekurbelt wurde und wie schnell es zu Wohlstand kam, habe ich da nicht so große Bedenken. Vielleicht wird es nicht so üppig weiter gehen wie manche gewohnt sind, aber am Hungertuch werden wir sicher nicht nagen müssen. Deshalb Menschenleben aufs Spiel zu setzen finde ich unverantwortlich.

  • Mir ist zwar nicht langweilig, aber an manchen Tagen schlägt mir die ganze Situation aufs Gemüt. Dann hänge ich nur rum. Habe zwar 1000 Ideen, kann mich aber zu nichts aufraffen. Das kenne ich sonst nicht von mir.

    Same here...

    Die momentane Situation wäre perfekt zum entrümpeln, putzen und sortieren... Stattdessen kann ich mich zu nichts aufraffen. Das nervt mich an mir gewaltig. Daher habe ich mir für heute die Küche vorgenommen und werde die jetzt in Angriff nehmen. Wenigstens etwas von der Liste abgearbeitet... Aber selbst mir, als wirklich fröhlicher Mensch, drückt die momentane Situation aufs Gemüt.

  • Meine Lust auf Haushalt ist nie groß - jetzt ist sie noch geringer... Ich muss nicht oft rausgehen, aber dass ich meinen Vater an seinem 80sten Geburtstag nicht besuchen konnte, nicht mehr meine beste Freudin treffen und mit ihr ins Kino gehen kann, die Kinder keinen besuchen sollen (und mir dann erzählen, ich sei schuld denn die anderen dürften auch) und so dämliche Dinge wie Einkaufsbummel fehlen mir einfach und heben nicht gerade die Laune.

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Ich finde, ein bisschen Jammern ist absolut legitim, man muss seinen Frust auch mal rauslassen dürfen. Mir macht die momentane Situation auch keinen Spaß, obwohl ich per se keine Langeweile empfinde, weil ich einfach mehr als genug zu tun habe. Aber mir fehlt auch die gewohnte Freiheit außerhalb meiner vier Wände und mir graut vor den kommenden Ferien, wenn für die Kinder die Schulaufgaben wegfallen, die momentan dem Tag noch ein bisschen Struktur und Inhalt geben.


    Aber ich schließe mich Booklooker an, aus reinem Egoismus zu fordern, dass alle Beschränkungen wieder gelockert werden sollen, oder sich einfach über die Regeln hinwegzusetzen, das geht gar nicht.


    LG, Bella

  • Interessant finde ich, wie diese Krise in Schweden gehändelt wird. Da läuft das Leben fast normal und die Infektionszahlen sich auch nicht höher als bei uns.


    Was übrigens auch bemerkenswert ist, ist das wir jetzt schon langsam auf eine eventuelle - nicht sehr geringe - Erhöhung der Lebensmittelpreise eingestimmt werden. Da wird ganz sicher so manches Unternehmen auf diesen Zug aufspringen.


    Zum Thema Langeweile:

    Was ist das eigentlich? Langeweile? Ich finden Tag mit eh nur 24 Stunden sowieso viel zu kurz. ;)

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Gibt es für euch irgendwas Positives an der Kontaktsperre? Ernst gemeinte Frage!

    Für mich nicht. Bei uns schlagen zu Hause die Wogen bereits hoch, dabei bin ich erst seit knapp drei Wochen von der Kur zurück, Mann und Kind erst seit zwei Wochen zu Hause.


    Lust das Haus auf Vordermann zu bringen, zu entrümpeln und zu putzen habe ich auch so wenig. Jetzt kommt noch mein Mann ständig ins Arbeitszimmer gelatscht und mault über meine Bücherstapel, Papierstapel usw. rum. Langsam aber sicher koche ich innerlich! :schlaeger

    Es gibt weder moralische noch unmoralische Bücher. Bücher sind gut oder schlecht geschrieben, sonst nichts.


    Oscar Wilde (1854 - 1900)

  • Gibt es für euch irgendwas Positives an der Kontaktsperre? Ernst gemeinte Frage!

    Ich habe dazu gerade einen Thread aufgemacht. Die Kontaktsperre finde ich nicht positiv, aber versuche das Beste daraus zu machen...


    Was macht ihr, um euch trotz Corona-Kontaktverbot bei Laune zu halten?

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Gibt es für euch irgendwas Positives an der Kontaktsperre? Ernst gemeinte Frage!

    Ich habe für mich gemerkt, dass mich das Ganze tatsächlich entschleunigt. Und das tägliche Spazierengehen tut mir echt gut.

    Man muss aber dazu sagen, dass wir als Familie gut funktionieren. Wenn wir mit dem Wohnwagen unterwegs sind haben wir noch weniger Ablenkung und hocken teilweise auf noch kleinerem Raum aufeinander. Von daher kennen wir das durchaus. Und wir haben nen Garten, den man gut nutzen kann, wenn es jetzt wärmer wird.

    Klar, ich würde auch gerne Ostern wegfahren, meine Familie sehen und auf Wettbewerb fahren. Aber es nicht zu haben, ist auch ok, weil ich den Sinn dahinter sehe. Allerdings war ich mir schon immer selbst gut genug, ich bin alleine immer gut zurecht gekommen.

    Meine Kinder sind jetzt auch nicht dauernd mit ihren Freunden unterwegs. In den Ferien schaffen sie es oft genug nicht mal sich zu verabreden, weil sie keinen Bock haben jemanden zu sehen.


    Ich kann aber auch verstehen, dass es für andere deutlich härter ist, dafür sind wir nun mal unterschiedliche Persönlichkeiten.

  • Voltaire


    Wie hoch sind die Zahlen der Corona-Opfer? Die sind eigentlich aussagefähiger. Denn wenn nicht flächendeckend oder zumindest groß angelegt getestet wird, so wie in Deutschland, gibt es auch nur geringe Zahlen an Erkrankten. Die Dunkelziffer dürfte in Schweden höher liegen.


    P.S. Habe gerade gegoogelt. 3700 bestätigte Infektionsfälle, mehr als 100 Menschen an Covid-19 gestorben, fast zwei Drittel in Stockholm.

    Schweden hat "nur" 10,12 Mio Einwohner. Mag sein das Schweden die Krise anders händelt, eindämmen kann sie das Virus dadurch nicht.

    Es gibt weder moralische noch unmoralische Bücher. Bücher sind gut oder schlecht geschrieben, sonst nichts.


    Oscar Wilde (1854 - 1900)

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  • Gibt es für euch irgendwas Positives an der Kontaktsperre? Ernst gemeinte Frage!

    Man braucht keine Ausreden erfinden, wenn man irgendwen nicht sehen möchte.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend MZB: Darkover-Universum

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