Margret Atwood - Oryx und Crake

  • Klappentext:
    In einem Roman von ernormer Kraft und Ausstrahlung blickt Margret Atwood in eine Zukunft, die sehr viel näher liegt, als man gerne glauben würde. Es ist eine Zukunft der Umweltkatastrophen. Die Menschheit hat, da die Meere dramatisch angestiegen sind, ihre großen Küstenstädte verloren. New New York ist in großer Entfernung von den drohenden Wassern des Atlantiks neu erbaut worden. Die unglückliche neue Welt der Vereinigten Staaten besteht aus einer zweigeteilten Gesellschaft: den wenigen Privilegierten, die in streng bewachten Industriekomplexen leben, und den Massen, die in verfallenen Städten hausen.
    Oryx und Crake spielt in einem dieser Komplexe, einer Forschungsinstitution, in der Crake, ein Genie genetischer Manipulation, an der Entwicklung neuer Medikamente arbeitet, welche die Menschheit gegen die Epidemien im Gefolge der Umweltkatastrophen immunisieren sollen, aber er verfolgt darüber hinaus ganz eigene Pläne ...


    Mein Leseeindruck:
    Ähnlich wie „Der Report der Magd“ ist dies ein spannendes Buch, das ein beklemmendes Gefühl hinterlässt. Was wäre, wenn unsere momentanen Umweltsorgen zukünftig ein derart riesiges Ausmaß annähmen, dass sie radikale Änderungen unserer Lebensweise erzwängen? Und was wäre, wenn es der genetischen Forschung gelänge, neue Kreaturen zu erschaffen?
    Nicht allein diese Idee ist faszinierend, auch der Stil des Buchs. Das Inhaltsverzeichnis besteht aus eigenartigen Einzelwörtern wie „Mango“, „Treibgut“ und „Stimme“, die Sprache ist teilweise lakonisch, teilweise bildhaft und ausführlich, wenn es darum geht, Rückblicke oder Gefühle zu schildern. Immer aber ist die Sprache gut lesbar.


    Als recht mäkelige Leserin stolpere ich gelegentlich über unzulängliche Übersetzungen ins Deutsche. Diese hier ist stilistisch einwandfrei, deshalb möchte ich die Übersetzerin Barbara Lüdemann ausdrücklich an dieser Stelle erwähnen.


    Das Buch kann ich uneingeschränkt empfehlen, übrigens auch denjenigen, die sich von Science Fiction nicht begeistern lassen.


    Das Original Oryx and Crake ist 2003 in Toronto bei McClelland & Stewart erschienen.


    Lieben Gruß


    polli

    Die Zeit schreitet voran. Und du, Mensch?

    S. J. Lec

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  • Ich habe Oryx und Crake auch gerade gelesen und bin völlig hin und weg. Ich kann Polli nur beipflichten, denn auch bei mir hat sich dieses "beklemmende Gefühl" eingeschlichen und immer wieder musste ich über einzelne Schwerpunkte, die im Buch gesetzt werden (gesellschaftliche und umwelttechnische Probleme z.B.), nachdenken. Im Zeitalter von Geflügelpest, Tsunamis und Wirbelstürmen hinterlässt das Buch wirklich einen bösen Nachgeschmack, denn so abwegig sind Atwoods im Buch verarbeiteten Gedanken meiner Meinung nach nicht.
    Die Übersetzung finde ich auch gelungen, mir sind keine größeren Patzer aufgefallen, was die Lesefreude noch ein bisschen erhöht.


    Auf der Internetseite von Oryx und Crake findet man übrigens Fakten zu Margaret Atwood, Hintergrundwissen zum Buch sowie ein Glossar. Die Seite ist recht interessant, kann ich nur empfehlen.

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  • Ein Buch, wo ich nach der Hälfte pausieren musste. harter Stoff, der mich sehr mitgenommen hat. Margaret Atwood erschafft eine Utopie, wie sie sein könnte, vorstellbar ist. Sehr eindringlich empfand ich die Bilder, die sie geschaffen hat. Auch wenn es nicht einfach war das Buch zu lesen, 10 Punkte


    :wave

    :lesend Jonathan Tropper - Sieben verdammt lange Tage


    Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
    Albert Einstein

  • Jetzt endlich erscheint das Buch hier in Deutschland. Ich bin durch einen interessanten Artikel in der aktuellen "Bücher" darauf aufmerksam geworden. Es ist Teil einer Trilogie. Band 2 erscheint gleichzeitig, doch vom dritten Band ist nichts in Sicht. Weiß jemand von euch, wie der im Original heißt? :wave

  • Margaret Atwood’s genius is fed by her appetite for synthesis: she sees every consequential cultural and tech trend (the realized and the possible) and spins them out into a near-future that’s both freakishly strange and horrifyingly plausible. MaddAddam concludes the trilogy she started with Oryx and Crake and The Year of the Flood, simultaneously set stories of the survivors (and the late creator) of a deliberately unleashed plague that’s left a few ragged stragglers—the fever-dreaming Snowman, remnants of a peaceful God’s Gardeners cult and eco-warrior MaddAddamites, psychotic escapees from the Painball arena, and humanity’s bioengineered “replacements,” the bizarrely placid Crakers—all bushwhacking through a trashed world of animal mash-ups (including some wicked-smart Pigoons). Depending on your outlook, she’s a scathing satirist, an alarmist, or an oracle. But the world she imagines feels near enough that you won’t soon forget it. --Mari Malcolm