Fragen, die mir zum Holocaust gestellt werden - Hédi Fried

  • Produktinformation (Amazon):

    • Gebundene Ausgabe: 160 Seiten
    • Verlag: DuMont Buchverlag GmbH & Co. KG; Auflage: 2 (19. August 2019)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3832183922
    • ISBN-13: 978-3832183929
    • ASIN: B07QTCHDF1
    • Originaltitel: Frågor jag fått om Förintelsen


    Kurzbeschreibung (Verlag):

    »Es gibt keine dummen oder verbotenen Fragen, nur Fragen, auf die es keine Antworten gibt.« Hédi Fried

    Seit über dreißig Jahren besucht Hédi Fried weiterführende Schulen und Universitäten in Schweden, um über den Holocaust, Antisemitismus und Rassismus zu sprechen. Sie ist eine der wenigen Überlebenden, die noch Zeugnis ablegen können. 1944 wurde sie zwanzigjährig nach Auschwitz deportiert. Nach ihrer Befreiung zog sie gemeinsam mit ihrer Schwester, der einzigen anderen Überlebenden ihrer Familie, nach Schweden, wo sie heute noch lebt.

    Auf die direkten Fragen der jungen Erwachsenen antwortet sie ebenso konkret und offen wie eindringlich und weise. Sie berichtet von dem Tag, an dem ihre Familie aus ihrer Heimatstadt deportiert wurde, von der Zeit im Lager und dem Leben danach. Es gelingt ihr, einen Eindruck davon zu geben, was der Holocaust für die Verfolgten tatsächlich bedeutete. Gerade im Konkreten wird das Grauen ein Stück weit greifbar, rücken die unvorstellbaren Ereignisse näher an uns heran. Es wird deutlich, dass das, was einmal geschehen ist, wieder passieren könnte.

    Zur Autorin (Verlag):

    Hédi Fried,geboren 1924 in der rumänischen Stadt Sighet, ist Psychologin und Autorin. Sie überlebte die Konzentrationslager Auschwitz und Bergen-Belsen und immigrierte 1945 gemeinsam mit ihrer Schwester nach Schweden. Für ihre Bücher und ihr Engagement wurde sie mit zahlreichen Ehrungen bedacht, u. a. dem Raoul-Wallenberg-Preis, der Illis-Quorum-Medaille, dem Orden Stern von Rumänien und dem Verdienstkreuz Erster Klasse der Bundesrepublik Deutschland.

    Meine Meinung:

    Hédi Fried hat Auschwitz und Bergen-Belsen überlebt. Zusammen mit ihrer Schwester kam sie nach dem Krieg nach Schweden, wo sie den Rest ihres Lebens verbringen konnte. Seit Beginn der achtziger Jahre hält Hédi immer wieder Vorträge an Schulen, über das ws ihr wiederfahren ist. In diesem Buch sammelt sie nun die Fragen, die ihr am häufigsten nach diesen Vorträgen gestellt wurden. Dabei geht es um Fragen über ihre Zeit zu Hause, die Zeit in den Lagern und über das Leben danach. Hédi beantwortet diese Fragen fast nüchtern, ohne jede Sentimentalität. Man merkt, dass sie sich schon lange mit diesen Fragen auseinandergesetzt hat und sie vieles durch ihre Vorträge auch verarbeitet hat. Sie sagt selbst, sie wären so etwas wie Trauma Verarbeitung für sie gewesen. Niemals hebt sie den Finger oder klagt an. Sie erklärt, wie es zu Vorurteilen und Ungerechtigkeiten kommen kann und wie wichtig es ist, sich klar zu sein, dass man auch selbst nie frei von Vorurteilen ist. Und sie weist immer wieder darauf hin, wie wichtig es ist, nicht zu vergessen. Nur was nicht vergessen ist, kann verhindert werden.


    Das Buch hat mich sehr beeindruckt, Hédi Fried ist ein grundsätzlich optimistischer Mensch. Trotz wieder aufflammenden Antisemitismus und Anfeindungen glaubt sie fest daran, dass wir es schaffen können, so etwas wie den Holocaust zu verhindern. Mit ihren 96 Jahren ist sie immer noch unterwegs um das, was sie erlebt hat immer wieder weiter zugeben. Ein wichtiger Beitrag das Schicksal der damals Verfolgten niemals vergessen zu lassen.

    8 von 10 Punkte


    ASIN/ISBN: 3832183922

  • Ich kann mich Streifis Meinung nur vollumfänglich anschließen.

    Hédi Fried gelingt es aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung mit Vorträgen in Schulen, die vordrängensten Fragen zu versammeln und zu beantworten.

    Als Holocaust-Überlebende ist sie dazu fähig. Ihre Antworten sind routiniert und eindeutig. Ihr ist es wichtig, das der Holocaust nicht vergessen wird und da die Überlebenden altersbedingt bald ihre Erfahrungen nicht mehr werden mitteilen können, ist so ein Buch sehr wichtig. Auch wenn es auf manche Fragen keine Antworten gibt.

    Hédi Fried sagt aber auch, dass es keine dummen Fragen gibt und im Kontext gesehen, stimmt das. Ich halte keine der Fragen für überflüssig.


    In Zeiten, in der rechte Hetze wieder salonfähig wird, sind Bücher wie dieses eine kleine Hoffnung, das damit wenigstens Schüler noch erreicht werden.

  • Hédi Fried,geboren 1924 in der rumänischen Stadt Sighet, ist Psychologin und Autorin. Sie überlebte die Konzentrationslager Auschwitz und Bergen-Belsen und immigrierte 1945 gemeinsam mit ihrer Schwester nach Schweden. Für ihre Bücher und ihr Engagement wurde sie mit zahlreichen Ehrungen bedacht, u. a. dem Raoul-Wallenberg-Preis, der Illis-Quorum-Medaille, dem Orden Stern von Rumänien und dem Verdienstkreuz Erster Klasse der Bundesrepublik Deutschland.


    Fragen und Antworten einer Zeitzeugin


    "Der Sinn des Lebens ist es, Gutes zu tun, gute Taten zu vollbringen, seinem Nächsten zu helfen, denn dann geht es einem selbst auch gut." (Nuruddin Farah)

    Hédi Fried eine Überlebende des Holocaust, erzählt von ihren Erlebnissen und beantwortet seit über 30 Jahren in Schulen und Universitäten Schwedens Fragen rund um den Holocaust, Antisemitismus und Rassismus. Sie ist einer der wenigen noch lebenden Zeitzeugen, die 1944 nach Auschwitz deportiert wurden. Zusammen mit ihrer Schwester und gleichzeitig einzigen Überlebenden ihrer Familie ging sie anschließend nach ihrer Befreiung nach Schweden. Eindringlich und sehr ausführlich beantwortet sie hier Fragen von Schülern, die immer wieder an sie gestellt werden.


    Meine Meinung:
    In diesem recht kurzen Buch werden sehr detaillierte Fragen die von einzelnen Schülern an Hédi Fried gestellt wurden von ihr beantwortet. Das tut sie aber nicht mit einem kurzen Satz, sondern die Autorin beantwortet diese recht ausführlich, wobei sie schon einmal bei einzelnen richtig in die Tiefe geht. Das Wichtigste bei diesen Fragen jedoch ist der Autorin, das die Menschen die Ereignisse der Nazizeit und ihre Gräuel nie vergessen sollen. Denn wie schnell könnten sie vergessen werden und sich alles wiederholen. Hédi Fried wurde 1924 im rumänischen Sighet geboren und aufgewachsen, wo sie bis zur Deportation ihrer Familie ein gutes Leben führten. Die Psychologin hat im Laufe ihres Lebens einige Bücher geschrieben, unter anderem auch die Biografie "Nachschlag für eine Gestorbene: Ein Leben bis Auschwitz und Ein Leben danach". Sie wurde inzwischen mit mehreren Auszeichnungen für ihr Engagement gewürdigt. Ich habe schon sehr viele Bücher über den Holocaust gelesen. Immer wieder erfahre ich etwas Neues, so auch in diesem Buch. Da sich dieses Jahr die Befreiung Auschwitz zum 75-mal jährt, passt dieses Buch sehr gut. Es gibt nicht nur einen Einblick in das Leben der Autorin, sondern auch in vieles Allgemeines. So werden Fragen wie:
    Warum hasste Hitler die Juden?
    Hatten Sie Angst vor dem Tod?
    Gab es nette SS-Soldaten?

    Erkennen Sie sich in den Flüchtlingen von heute wieder? ....
    Trotz der Kürze dieses Buches war ich beeindruckt, wie ausführlich und ohne jeglichen Hass gegenüber den Deutschen Hédi Fried hier alle Fragen beantwortet. Manche sind eher kindlich naiv, manche deutlich direkt gestellt, manche mit Interesse zu ihrer Person, andere eher allgemein betreffend und trotzdem nimmt sie alle Fragen sehr ernst. Ein Buch sehr gut für den Geschichtsunterricht das einen Einblick in die grausamen Taten der Nazizeit gibt. Von mir eine Empfehlung und 10 Eulen. :thumbup:


    ASIN/ISBN: B07QTCHDF1

    "Lebe jeden Tag so, als ob du dein ganzes Leben lang nur für diesen einen Tag gelebt hättest."