Svenja Leiber - Büchsenlicht (Erzählungen)

  • Klappentext:
    Frau Leiters kocht Holunderblütensaft in leere Kornflaschen ein, und die Jugend verblüht am Glascontainer, während ein Exjunkie die Schweinestalltüren schmirgelt und der Edeka-Laster auf dem Buswendeplatz hupt. In der norddeutschen Provinz wird geliebt, geheiratet, gemordet und gestorben, und fast jeder ist schon mal über ’nen Appelkorn gestolpert. Sei es Tönnes, der zwei Meter hohe Wutausbruch, oder die weitäugige Polizistentochter, die was mit dem Reitlehrer hat. Svenja Leibers Figuren haben den Landregen im Gemüt.


    Büchsenlicht ist ein Kanon, ein verregnetes Lied aus dem Norden. Hier, wo der eine mit Treckerreifenhaut Wurzeln geschlagen hat, droht ein anderer auf den morastigen Äckern ins Bodenlose zu versinken. Landidyll oder Lebensknast, das müssen Einheimische wie Zugereiste für sich entscheiden – und Jammern gilt nicht.

    Meine Meinung:


    In einer schönen, zum kühlen Norden passenden Sprache, in wunderbaren Bildern und manchmal sehr witzigen Redewendungen erzählt Svenja Leiber Kurzgeschichten, die sich offenbar alle in demselben Dorf in der nordostdeutschen Provinz zutragen. Ganz schön böse, ganz schön traurig, aber irgendwie zu schön, um nach einer beendeten Geschichte nicht gleich die nächste anzufangen.

  • Für ihr Debüt »Büchsenlicht« wird Svenja Leiber mit dem Bremer Literaturpreis 2006 (Förderpreis) ausgezeichnet. Als "lakonischen Dorfreigen" würdigt die Jury Leibers Erzählungsband: "Mit Witz und Wärme, originell und traditionsbewußt erzählt sie von den Aufbrüchen und Ausbrüchen jener, die eine triste Vergangenheit haben und wenig Zukunft."


    Ich kann es nur empfehlen. :-)