'Der Apfelbaum' - Seiten 001 - 079

  • Mir gefällt der Anfang bisher gut, hätte ich ehrlich gesagt gar nicht erwartet. Ich finde das Titelbild ziemlich daneben und ich liebe bisher nur einen schreibenden Schauspieler....:heisseliebe.

    Also wieder ein Buch, das ich ohne euch nie zur Hand genommen hätte.

    Sala ist eine Getriebene, eine nach Identität suchende. Sie ist Halbjüdin, ist Halbdeutsche, und so fühlt sie sich auch - halb. Sie hat das Glück, zufällig Otto kennenzulernen, einen jungen Mann, der sie liebt, der für sie besser werden will, aber irgendwie kommt sie nicht richtig und nirgendwo an.

    Ich kann so viel zu Sala noch gar nicht sagen. Es muss eine Anziehung zwischen Otto und Sala vom ersten Moment gegeben haben, sonst hätte sie ihn wahrscheinlich nicht versteckt. Diesen Moment fand ich sehr schön beschrieben. Im Hause Nohl scheint es ein Herz für Außenseiter zu geben.

    Diese wirklich zufällige Begegnung zwischen Otto und Sala, die ja vielleicht wirklich Ottos Leben grundlegend verändert, ist überhaupt nicht verkitscht. Das ist dem Autor schon einmal gut gelungen.


    Bisher scheint es ein Roman starker Frauen zu sein,

    Im Moment dominiert eher die Geschichte Ottos. Mir scheint, dass vor allem er es ist, der Verantwortung für die Familie übernimmt, zumindest zeitweilig.

    Die Mutter scheint mit zu sehr mit dem Bewältigen des Alltags beschäftigt zu sein, um sich auch noch um die Kinder zu kümmern. Erna verdient sich durch Prostitution ihr Taschengeld, das ist schon heftig, wahrscheinlich aber nicht unüblich gewesen.


    Otto analysiert seine Lebenschancen ziemlich sachlich. Es ist bemerkenswert, wie er sich aus dem Tief wieder befreit.


    Jean finde ich natürlich auch spannend. Ich staune, wie offen er mit seiner Homosexualität umgeht, auf deren Ausleben ja Zuchthaus stand.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Mir gefällt der Anfang bisher gut, hätte ich ehrlich gesagt gar nicht erwartet. Ich finde das Titelbild ziemlich daneben und ich liebe bisher nur einen schreibenden Schauspieler....:heisseliebe.

    Also wieder ein Buch, das ich ohne euch nie zur Hand genommen hätte.


    Jean finde ich natürlich auch spannend. Ich staune, wie offen er mit seiner Homosexualität umgeht, auf deren Ausleben ja Zuchthaus stand.

    Ich weiß, welchen schreibenden Schauspieler du meinst. :grin
    Ich hoffe ja immer noch darauf, dass bald mal wieder ein Buch von Meyerhoff erscheint.


    Jean, also Johannes Nohl, fand ich als historisch belegte Figur in dem Roman als eine der spannendsten. Man findet ja das ein oder andere über ihm im Internet. Als ich das Hörbuch gehört habe, habe ich sowieso extrem viel im Netz gestöbert.

  • Als ich das Hörbuch gehört habe, habe ich sowieso extrem viel im Netz gestöbert.

    Also ich mache das ja echt selten. :/
    Egal, ob ich ein Buch lese oder höre, ich bin fast nie im Internet und recherchiere. Keine Ahnung warum. Unbewusst wohl, weil ich möchte, dass mir alles relevante im Buch erzählt wird? Oder bin ich zu faul? Ich lese ja oft auch in der Bahn oder im Bett. Da mag ich nicht googeln. Und dann habe ich es wohl wieder vergessen. Cool finde ich Leserunden mit AutorINNEN, in denen die dann Fotos und Zusatzinfos posten. :grin Vielleicht auch, weil ich beruflich eh schon den ganzen Tag am Computer hänge und Lesen für mich eine andere Sache sein soll. Also mal ohne Internet. :)


    Finde es immer spannend, was ihr so alles rausfindet.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Das hat mich auch ein wenig verwundert, er hätte auch im KZ landen können.

    Ich glaube, dass sich Jean dessen und der Gefahr immer bewusst war, aber er konnte und wollte wahrscheinlich nicht anders, all zu leben, wie er leben will.

    Jean, also Johannes Nohl, fand ich als historisch belegte Figur in dem Roman als eine der spannendsten. Man findet ja das ein oder andere über ihm im Internet. Als ich das Hörbuch gehört habe, habe ich sowieso extrem viel im Netz gestöbert.

    Das mache ich jetzt auch gleich. Jean fand ich sehr interessant, als Figur und als Mensch.

    Egal, ob ich ein Buch lese oder höre, ich bin fast nie im Internet und recherchiere. Keine Ahnung warum.

    Ich auch nicht.

    Ich verlasse mich da eher darauf, dass andere Leserundenteilnehmer mich informieren.:grin

    Ich recherchiere meist erst nach dem Lesen des Romans.

  • Jean finde ich natürlich auch spannend. Ich staune, wie offen er mit seiner Homosexualität umgeht, auf deren Ausleben ja Zuchthaus stand.

    Ich finde Jean auch spannend. Aber ich finde die Situation für Sala schon schwierig und verwirrend: Ihr Vater ist in den gleichen Jungen verliebt wie sie selber. Ich kann mir das so gar nicht vorstellen, das muss doch für sie total komisch sein, oder?


    Ich recherchiere meist erst nach dem Lesen des Romans.

    Wenn dann recherchiere ich meistens auch erst nachdem ich ein Buch beendet habe. Wenn ich während des Lesens recherchiere, habe ich oft Angst, etwas herauszufinden, was mir die Spannung für das Buch wegnimmt. Aber oft recherchiere ich auch einfach gar nicht.:grin

  • Wenn dann recherchiere ich meistens auch erst nachdem ich ein Buch beendet habe. Wenn ich während des Lesens recherchiere, habe ich oft Angst, etwas herauszufinden, was mir die Spannung für das Buch wegnimmt. Aber oft recherchiere ich auch einfach gar nicht.

    Stimmt. Ich lese auch das Nachwort IMMER danach. Und ja, oft brauche ich danach gar keine weiteren Infos mehr. Sofern das Buch gut war und die Aussagen eine runde Sache. :) Aber in Leserunden ist es trotzdem sehr spannend zu lesen, was die anderen so alles rausfinden. :grin

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Das hat mich auch ein wenig verwundert, er hätte auch im KZ landen können.

    Der erste Abschnitt behandelt noch die Zeit vor den Nazis, also die Zwanziger Jahre in Berlin. KZs gab es noch nicht und Homosexualität wurde im wilden Berlin schon ausgelebt. Zuchthaus drohte aber schon.


    Ottos Geschichte fand ich auch spannend, den Rest eher etwa mühselig.