Abbas Khider - Palast der Miserablen

  • 538 Minuten

    ungekürzte Lesung

    Sprecher: Torsten Flassig

    Hörbuch Hamburg


    Noch nicht im Handel, ab dem 02. März vermutlich ungekürzt bei HR2. :-)


    https://www.hr2.de/programm/le…len,abbas-khider-100.html


    von HR2:

    Schlaglichter aus einem Bagdader Kerker wechseln sich ab mit der Schilderung einer hoffnungsvollen Kindheit und Jugend im Irak. Abbas Khider erzählt einmal mehr von dem Land, in dem er geboren wurde und aus dem er floh. Ein großer Roman, fesselnd gelesen von Torsten Flassig.

    Die Geschichte von Shams Hussein beginnt in den späten 1980er Jahren in einem Dorf im Süden des Irak. Der Junge erlebt ein relativ friedliches Dorfleben – bis zum Ausbruch des zweiten Golfkriegs. Aus Sicherheitsgründen siedelt die Familie nach Bagdad um. Sie sucht ihr Glück im so genannten „Blechviertel“, in dem sich Flüchtlinge und die Ärmsten der Stadt eine Zukunft aufbauen. Der Heranwachsende arbeitet zunächst als Lastenträger und Wasserverkäufer, später kann er sogar zur Schule gehen. Und er entdeckt seine Liebe zur Literatur und zur Sprache – in einer Zeit, in der ein falsches Wort tödlich sein kann

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.

  • Heute morgen direkt damit angefangen und der erste Abschnitt war direkt sehr interessant. Ein ganz anderer Blickwinkel auf den Krieg zwischen Iran und Irak, aus einem kleinen abgelegenen Dorf.


    Ein aktuell scheinbar unvermeidbarer Prolog, der neugierig macht, warum der Ich-Erzähler im Gefängnis gelandet ist.

    Dann die Vorstellung der Familie, vor allem der Beziehung zwischen dem querulanten und allgemein bzw. bis dahin allgemein sehr geschätzten Großvaters und dessen so ganz anders geratenen Sohn.


    Thorsten Flassigs Stil gefällt mir sehr gut.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.

  • Der zweite Schnippsel mit nur 17 Minuten was auch interessant. Gelernt, wofür der Name der Baath-Partei steht (Wiedererweckung) und dass auch der Enkel (Ich-Erzähler) des gerade verstorbenen Großvaters ein kleiner Rebell ist.


    Sprachlich wieder sehr gelungen, auch die schon bekannte Ironie fehlt nicht. :-)

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.

  • Der weitgehend unverfälschte Blick auf die damaligen Ereignisse durch die Augen eines Kindes ist meiner Meinung nach bisher gut gelungen. Gefährliche Zeiten, in denen jeder schnell über Nacht auf der falschen Seite stehen konnte.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.

  • Mich beeindruckt besonders die Schilderung von Shams Familie. Es ist ein Bemühen um sozialen Aufstieg in Bagdad, keine einfache Sache.

    Mit gefällt das Familienportrait sehr gut. Der Vater arbeitet hart, sogar die Mutter entwickelt sich. Shams Schwester, die selbstbewusste Qamer ist ein guter Charakter.

  • Abbas Khider erzählt die Geschichte eines Irakers, eines ganzen Dorfes, eines ganzen Landes. Für mich sind die Grenzen verschwommen, da der Ich-Erzähler so intensiv und lebendig erzählt, dass ich mich oft gefragt habe, wie viel von dem Autor selbst in ihm steckt. Viele Emotionen wurden in mir wachgerüttelt. Über den Großvater des Ich-Erzählers konnte ich schmunzeln, andere Szenen haben mich schockiert, erschreckt und auch ein wenig abgestoßen. Der Autor schreibt direkt, verschönert nichts, schmückt nichts aus, dichtet nichts hinzu. Es ist fast ein Tatsachenbericht, eine Biographie. Und für mich war sie vor allem ein Einblick in ein Land und in eine Zeit, über das und über die ich noch nicht allzu viel wusste.

  • Herr Palomar

    Wie hat Dir das Ende gefallen?


    Für mich hat es irgendwie im ersten Moment das ganze Buch verdorben. Da hätte ich mir echt mehr gewünscht, mal abgesehen davon, dass eine chronologische Erzählweise meiner Meinung nach passender gewesen wäre. Diese Einsprengsel aus dem Gefängnis wirkten auf mich zu oft unpassend, störend und willkürlich, als ob das halt so hätte sein müssen mit den zwei Zeitebenen.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.