Von Großmüttern und anderen Katastrophen - Kate Long

  • Über die Autorin:

    Kate Long, geboren 1964, studierte Literaturwissenschaft an der Bristol University, arbeitete mehrere Jahre als Lehrerin und begann nebenher, Kurzgeschichten zu verfassen. Mit ihrem ersten Roman, „Das Handbuch für Rabenmütter“, sorgte sie in England sofort für Furore und eroberte die Spitze der Bestsellerlisten.

    Kate Long lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in Shropshire.


    Über das Buch:

    Erschienen 2005, deutschsprachige Ausgabe 2006

    Wilhelm Goldmann Verlag

    ISBN 978-3-442-46110-3

    Katherine Millar ist todunglücklich. Dafür gibt es zwar viele Gründe – sie findet sich zu dick, sie ist einsam, und sie hat nichts ordentliches anzuziehen -, aber Katherines größtes Problem ist ihre Großmutter Polly. Polly macht ihr das Leben schwer, wo sie nur kann, und tut obendrein alles, damit ihre Enkelin in dem englischen Städtchen Bank Top versauert. Dabei wünscht sich Katherine nichts mehr, als von dort wegzukommen. Als sie zum Geburtstag plötzlich ein mysteriöses Päckchen erhält, gerät ihr Leben plötzlich aus den Fugen. Aber sie ahnt noch nicht, welchen Familiengeheimnissen sie auf die Spur kommen wird – und welche unerwarteten Entscheidungen ihr bevorstehen...


    Meine Meinung:

    Die Geschichte über Teenager Katherine, die auf der Suche nach ihrer Familie auch zu sich selbst findet, hat mir insgesamt gut gefallen.

    Der Einstieg war etwas zäh, die Beschreibung von Großmutter Polly, bei der Katherine lebt, und deren Freunden hat anfangs nicht viel Lust zum Weiterlesen gemacht. Auch Katherines Dasein in der Schule ist zunächst äußerst deprimierend. Nach einigen Kapiteln hatte mich die Geschichte aber gepackt. Im Verlauf des Romans treten einige unerwartete, einige auch nicht ganz so unerwartete, Wendungen auf. Die Kapitel enden jeweils mit einem Text in anderer Schriftart, deren Sinn sich nach und nach erschließt. Alles in allem ist das Buch bei weitem nicht so seicht, wie der Klappentext vermuten lässt.

    Für Teenager halte ich das Buch allerdings weniger geeignet, der Umgang mit den Themen Bulimie und Magersucht - beides hochgefährliche psychische Störungen – passt zwar nett in die erzählte Geschichte, ist aber ausgesprochen realitätsfern.

    Sofern man darüber hinweglesen kann, bleibt eine emotionale und teilweise auch spannende Geschichte für schöne Lesestunden.