Das Jahr der Delfine - Sarah Lark

  • ASIN/ISBN: 340417741X


    Worum es geht
    Laura Brandner, 31 Jahre alt, verheiratet und Mutter zweier Kinder hat ihren Traum, Meeresbiologie zu studieren, trotz ihrer familiären Verpflichtungen nie aufgegeben. Als sich ihr die Möglichkeit bietet, in Neuseeland ein Jahr lang in der Tourismusbranche als Begleiterin bei Delfin- und Walbeobachtungen zu arbeiten, ergreift sie diese Chance sofort. Am anderen Ende der Welt muss Laura nicht nur mit den unterschiedlichsten Anforderungen fertig werden, sondern ist gedanklich auch sehr oft bei ihren Lieben in der Heimat.


    Meine Meinung
    Den Einstieg fand ich etwas gewöhnungsbedürftig, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass sich eine Mutter für ein ganzes Jahr von ihren erst 9 und 13 Jahre alten Kindern trennen würde. Im Laufe der Geschichte ist mir Laura aber immer sympathischer geworden. Unbeirrt geht sie ihren Weg, obwohl ihr die Trennung von ihren Kindern mehr zusetzt als gedacht. Ihren Ehemann hingegen vermisst sie nicht, weshalb sie wohl auch neuen Liebschaften gegenüber sehr aufgeschlossen ist. Obwohl mir die gefühlvoll, und dennoch glaubwürdig erzählte Liebesgeschichte sehr gut gefallen hat, fand ich den Teil, der sich mit den vielfältigen Umweltproblemen Neuseelands beschäftigt, besonders interessant. Wie viel Tourismus vertragen fragile Ökosysteme? Wie viel Publicity braucht es, um den Lebensraum der faszinierenden Meeressäuger erfolgreich zu schützen? Welchen Einfluss haben Tierschutzorganisationen, die gegen die Wal- und Delfinbeobachtungen protestieren? Diese aktuellen Themen hat die Autorin sehr geschickt in ihrem Roman verarbeitet, wobei sie es an Spannung nicht fehlen lässt. Dank dieses Buches habe ich auch zum ersten Mal von Solidärdelfinen gehört und Wissenswertes über ihr Verhalten erfahren.
    Die übrigen Protagonisten der Geschichte hat Sarah Lark meiner Meinung nach ebenfalls sehr glaubwürdig dargestellt. Vor allem Lauras Kollegin Kiki ist eine originelle Figur, behauptet sie doch mit den Meerestieren telepathischen Kontakt aufnehmen und sich mit ihnen über deren Weltanschauung unterhalten zu können. Aber auch Lauras Arbeitgeber, ihre Freunde und Kinder sind liebevoll skizzierte, eigenständige Persönlichkeiten, die ich allesamt sehr überzeugend fand.
    Nach einem etwas langatmigen Einstieg und der sehr detaillierten Beschreibung der Arbeitsanforderungen in Lauras neuem Job, nimmt der Roman rasant an Fahrt auf, sodass sich der Leser nur noch von einem spannenden Ereignis zum nächsten mitreißen lassen muss. Dem Nachwort ist zu entnehmen, dass die Autorin ihrer Geschichte reale Ereignisse zugrunde gelegt hat, meiner Meinung nach auf jeden Fall ein sehr gelungenes Projekt.

    Bisher habe ich von Sarah Lark nur in der Vergangenheit angesiedelte Romane gelesen, war aber von diesem ausschließlich in der Gegenwart spielendem Buch mit seinen aktuellen Bezügen sehr angetan.

    Wunderbar erzählt, hat mir dieses Jahr in Neuseeland angenehme Lesestunden beschert, wobei auch die Auflösung aller Probleme zu guter letzt sehr glaubwürdig ausgefallen ist.

    Dafür gibt's <3<3<3<3 von 5.

  • Mir hat das Buch auch im Laufe der Handlung immer besser gefallen - am Anfang bin ich mit Laura auch nicht so sehr warm geworden. Aber ich finde es wichtig, seine Träume - wenn möglich - zu verwirklichen und ein Jahr ist jetzt nicht so eine besonders lange Zeit. Immerhin haben die Kinder ja auch einen Vater, warum soll also immer nur die Mutter parat stehen. Wäre es der Mann gewesen, hätten wahrscheinlich nicht so viele ihr Unverständnis kund getan.


    Der Schauplatz war auch sehr interessant, gelungen wie die Informationen in die Geschichte einfließen und man beim entspannenden Lesen nebenher mal wieder etwas neues lernt und dieses wahrscheinlich so wesentlich besser behält als wenn man nur einen sachlichen Artikel gelesen hätte.

  • :klugscheiss Solitärdelfine, zu guter Letzt :blume

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • und man beim entspannenden Lesen nebenher mal wieder etwas neues lernt und dieses wahrscheinlich so wesentlich besser behält als wenn man nur einen sachlichen Artikel gelesen hätte.

    Ja, sogar aus schlechten Büchern habe ich schon gute Gedanken mitgenommen.


    Solitärdelfine, zu guter Letzt

    :thumbup: