Bernard Cornwell - Der Schattenfürst

  • so, jetzt hat es der Schattenfürst geschafft... war ja abzusehen. Entgegen meiner Gewohnheiten (unterwegs nur TB oder ebook) schleppe ich den dicken Klops überall mit hin, laufe morgens Gefahr, meine U-Bahn-Haltestelle zu verpassen, kann mittags nicht mehr mit den Kollegen zum Essen gehen, bin abends so früh im Bett, dass meine Männer schon fürchten ich wäre krank. Denn ich MUSS einfach weiterlesen. :lesend:lesend:lesend

    Ist es nicht schön, was für ein Zusammenleben Cornwell Derfel und seiner Liebsten gönnt und wieviel Freiheit er ihr (und auch den anderen weiblichen Figuren) schenkt?

    Derfel ist einfach liebenswert.


    Und nun kommt Merlin.

    Arthur sei Dank für seinen Großmut. Er macht Derfel und Ceinwyn keine Vorwürfe und freut sich für ihr Glück. Arthur wäre der richtige König für das Land. Er ist übrigens der Einzige, den ich mir genau so vorgestellt/gewünscht hatte und der all meine Erwartungen erfüllt. (Wäre da nicht seine Achillesferse Guinevere, wäre er wirklich perfekt. :grin)


    Merlin ist sooo schlau. Er würde Derfel und Ceinwyn aus ihren Eiden entlassen. Aber das kann er auch leicht sagen, denn er kennt die beiden ja und weiß, wie sie ticken. Er kann sich sicher sein, dass sie ihm helfen. Die Suche nach dem Kessel war ja leichter als gedacht. Ob Merlin und Nimue tatsächlich nicht schon wussten, wo er zu finden ist? Haben sie Ceinwyn mitgezerrt, damit es magischer ausschaut und damit Derfel und seine Krieger des Kessels (guter Name) dabei sind? Bei Merlin rechne ich inzwischen ständig mit irgendwelchen Ränken und Hintergedanken. Und war hier wirklich Magie im Spiel? Nicht alles ist wirklich erklärbar, also gehe ich von Magie aus. Auch weil mir das gefällt. ;)

    Ach ja - und die zwei besten Auftritte in diesem Abschnitt: Natürlich als Galahad zu Hilfe kam. :love: Und dann natürlich Merlins Widerauferstehung.



    Ich fand ja die Szene, als Merlin plötzlich nach Käse verlangt köstlich. Ich hatte richtig Derfel vor mir, wie ihm die Augen aus dem Kopf fallen.

    Köstlich ist gar kein Ausdruck. Merlins Auftritte sind immer der Hammer. Seine Dialoge LIEBE ich inzwischen. Sie sind so voller Fallstricke, Ironie, Bosheit, Klugheit.... Kann es gar nicht fassen. Und by the way - ich liebe Käse auch. :lache

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • so, jetzt hat es der Schattenfürst geschafft... war ja abzusehen. Entgegen meiner Gewohnheiten (unterwegs nur TB oder ebook) schleppe ich den dicken Klops überall mit hin, laufe morgens Gefahr, meine U-Bahn-Haltestelle zu verpassen, kann mittags nicht mehr mit den Kollegen zum Essen gehen, bin abends so früh im Bett, dass meine Männer schon fürchten ich wäre krank. Denn ich MUSS einfach weiterlesen. :lesend:lesend:lesend

    Zum Glück muss ich nicht zur Haltestelle aber mich hat es auch wieder gepackt. Ist sonst selten bei mir, aber das Buch macht echt Spaß.

  • so, jetzt hat es der Schattenfürst geschafft... war ja abzusehen. Entgegen meiner Gewohnheiten (unterwegs nur TB oder ebook) schleppe ich den dicken Klops überall mit hin, laufe morgens Gefahr, meine U-Bahn-Haltestelle zu verpassen, kann mittags nicht mehr mit den Kollegen zum Essen gehen, bin abends so früh im Bett, dass meine Männer schon fürchten ich wäre krank. Denn ich MUSS einfach weiterlesen.

    Ist es nicht schön, dass ein Buch so etwas immer noch kann?
    Liest du sofort weiter?

    Ich bin jetzt beim 2. Teil von "Der Schattenfürst" angekommen.

  • Lancelot ist echt ne Zecke. Derfel will nicht für ihn sprechen damit er in diesen Mithrasclan aufgenommen wird, da inszeniert er, ich denke mal, Guinevere hat da kräftig mitgeholfen, eine christliche Taufe. Er kommt wohl mit allem durch. Arthur ist immer auf Harmonie bedacht, irgendwann wird er sich aber mal entscheiden müssen.

  • Also erstmal finde ich es Klasse, dass Derfel auch vor Arthurs nicht "umfällt" und Lancelot partout nicht in den Mithrasbund aufnehmen will. Aber wie Lancelot sich aus der peinlichen Situation rauslaviert hatte schon was. Ein schlauer Schachzug und so sind doch erst mal alle aus dem Schneider.

    Arthur spricht ja eh schon von einem neuen Bund. Meint er die Tafelrunde? Wie wird es wohl hier heißen und wer wird dort aufgenommen? Die bekannten Verdächtigen, nehme ich mal an. Mal schauen, ob es auch einen großen runden Tisch geben wird.


    Irgendwie finde ich es schon gut, dass wenigstens einer auf Harmonie aus ist. Arthur. Und nicht lauter Hitzköpfe und Kriegstreiber. Gibt es ja eh genug. Galahad ist auch noch so ein Charakter, der besänftigt und zu überlegtem Handeln gemahnt.


    Grüble gerade, wozu Merlin die verlausten Köter mit in den Krieg nimmt. Meine These: sind alles läufige Hündinnen, die die großen Sachsenhunde verwirren sollen. 8o

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich bezweifle, dass Arthurs gewollte Einheit in Britannien unbedingt diesen Lancelot braucht. Schlussendlich lässt Arthur sich von seiner Frau und dem spiegelsüchtigen Feigling manipulieren. Und die beiden wissen genau, welche Knöpfe sie bei ihm drücken müssen. Ich finde, Arthur hat schlechte Ratgeber. Auf die Fähigen will er nicht hören.

  • Ich bezweifle, dass Arthurs gewollte Einheit in Britannien unbedingt diesen Lancelot braucht. Schlussendlich lässt Arthur sich von seiner Frau und dem spiegelsüchtigen Feigling manipulieren. Und die beiden wissen genau, welche Knöpfe sie bei ihm drücken müssen. Ich finde, Arthur hat schlechte Ratgeber. Auf die Fähigen will er nicht hören.

    Also es liegt vielleicht daran, dass Arthur zuerst mal das Gute im Menschen sehen möchte. Und er sieht sich ja nicht als König, sondern als Vermittler und Platzhalter für den nachfolgenden König. Er versucht die Leute auch immer zu überzeugen nicht zu befehlen. Ich befürchte, er hat nur einen wirklich schlechten Ratgeber. Seine Ehefrau. Und die protegiert Lancelot. Ob man wohl rauskriegt, ob da mehr dahinter steckt? Also eine Liebesbeziehung?

    Ist ja auch vieles eine Frage des Glaubens. Ich finde es interessant, dass Arthur an "gar nix" glaubt. Weder an tolle Kessel noch an einen christlichen Gott und an Isis schon gleich gar nicht. :grin Er versucht zwischen allen Stühlen zu sitzen und alle zum Händereichen und Gruppenknuddeln zu überreden. Kann ja nicht gut gehen auf Dauer.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich fand ja die Szene, als Merlin plötzlich nach Käse verlangt köstlich. Ich hatte richtig Derfel vor mir, wie ihm die Augen aus dem Kopf fallen.

    Die Szene war ein absolutes Highlight :rofl Merlins Auftritte finde ich auch immer klasse!


    Grüble gerade, wozu Merlin die verlausten Köter mit in den Krieg nimmt. Meine These: sind alles läufige Hündinnen, die die großen Sachsenhunde verwirren sollen. 8o

    hat ja auch einwandfrei funktioiert. 8o

  • Ich bezweifle, dass Arthurs gewollte Einheit in Britannien unbedingt diesen Lancelot braucht. Schlussendlich lässt Arthur sich von seiner Frau und dem spiegelsüchtigen Feigling manipulieren. Und die beiden wissen genau, welche Knöpfe sie bei ihm drücken müssen. Ich finde, Arthur hat schlechte Ratgeber. Auf die Fähigen will er nicht hören.

    Genau das meine ich, Irgendwann wird er sich entscheiden müssen, denn die Eingebungen Lancelots und Arthurs Frau fallen nicht immer für alle nachvollziehbar aus. Sie werden irgendwann mehr Unmut herausfordern. Lancelot hat nicht wirklich viele Freunde.

    Dieser Prinz Meurig passt ja zu ihm, genau so ein Depp. Und unbrauchbar was Schlachten anbelangt.

  • Im ersten Teil fand ich Derfel naiv. Mittlerweile ist er sehr bodenständig. Ich mag ihn sehr.

    Dafür ist Arthur hier naiv und "betriebsblind".


    Ich finde großartig, dass Derfel und seine Kesseljungs ausgerechnet ein Pentagramm als Zeichen wählen.

    Cornwell hat Humor. :lache

  • Also wenn man liest wie sich Mordred entwickelt, keimt in mir der Wunsch, er wäre nicht mit dem andern Kinder vertauscht worden, das an seiner Stelle sterben musste. Dieser ganzen fehlenden Magie bei der Geburt die Schuld zu geben ist sicher nicht richtig, passt aber zu Merlin. Gibt es wirklich Menschen, die mit so einer Bösartigkeit zur Welt kommen?

  • Also wenn man liest wie sich Mordred entwickelt, keimt in mir der Wunsch, er wäre nicht mit dem andern Kinder vertauscht worden, das an seiner Stelle sterben musste. Dieser ganzen fehlenden Magie bei der Geburt die Schuld zu geben ist sicher nicht richtig, passt aber zu Merlin. Gibt es wirklich Menschen, die mit so einer Bösartigkeit zur Welt kommen?

    Ich glaube nicht, dass ein Kind böse zur Welt kommt, auch Mordred nicht. Ich glaube ihm hat einfach jede Nestwärme gefehlt als kleines Kind, die paar Brocken, die wir über seine Kindheit und Erziehung erfahren sind ja nicht wirklich positiv.

  • Aber nicht alle Kinder mit fehlender Nestwärme entwickeln sich so. Aber sicher hat auch sein besonderer Status dazu geführt, dass er so wurde. Und mit Schlägen macht man eh mehr kaputt, als dass sie was bewirken. Sicher provoziert er wo er kann, dass er Derfels kleiner Tochter sogar Nadeln in den Kopf steckt und sie knapp davon kommt, als er ihr die Nadeln in die Augen stechen will, also dass da Cynweyrn sich nicht mehr zurückhalten kann, verstehe ich vollkommen.

  • Aber nicht alle Kinder mit fehlender Nestwärme entwickeln sich so. Aber sicher hat auch sein besonderer Status dazu geführt, dass er so wurde. Und mit Schlägen macht man eh mehr kaputt, als dass sie was bewirken. Sicher provoziert er wo er kann, dass er Derfels kleiner Tochter sogar Nadeln in den Kopf steckt und sie knapp davon kommt, als er ihr die Nadeln in die Augen stechen will, also dass da Cynweyrn sich nicht mehr zurückhalten kann, verstehe ich vollkommen.

    Da habe ich auch vollstes Verständnis für Cynwein und auch für Derfel, dessen gute Vorsätze ja noch viel früher gescheitert sind. Aber immerhin hat er überhaupt welche gehabt.

  • Ich beende heute den zweiten Abschnitt und muss dann aber ein paar Tage Pause machen, da ich zwei Rezensionsexemplare lesen muss - und auch möchte. Hat aber nichts damit zu tun, wie gut ich den Schattenfürst finde. Nämlich sogar noch besser, als den ersten. Melde mich also bald wieder. :)

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Tristans Schicksal hat Derfel und Arthus auseinander gebracht. Ich bin da ja eher auf Derfels Seite kann aber Arthurs Argumentation bezüglich der Eide nachvollziehen. Es muss eine Ordnung geben. Aber, man muss sich auch manchmal gegen die Ordnung auflehnen, wenn es notwendig ist.

  • Tristans Schicksal hat Derfel und Arthus auseinander gebracht. Ich bin da ja eher auf Derfels Seite kann aber Arthurs Argumentation bezüglich der Eide nachvollziehen. Es muss eine Ordnung geben. Aber, man muss sich auch manchmal gegen die Ordnung auflehnen, wenn es notwendig ist.

    Ich kann auch beide Seiten nachvollziehen, allerdings hätte sich Arthur schon um eine andere Lösung bemühen können, z.B. noch bevor der König auftaucht, die beiden Turteltäubchen auch gegen ihren Willen auf ein Schiff verfrachten und ab über den Ärmelkanal. War doch klar, dass das so nicht gutgehen kann.


    Ich habe das Buch gestern abend zu ende gelesen. Um nicht unnötig viel zu spoilern warte ich auf eure Kommentare :wave