Die Frauen vom Alexanderplatz - Elke Schneefuß

  • Über die Autorin

    Elke Schneefuß wurde 1960 in Lüneburg geboren. Sie hat Rechtswissenschaft studiert und schreibt für regionale und überregionale Tageszeitungen. Sie lebt mit ihrer Familie in Lüneburg und begeistert sich seit Jahren für die spannenden historischen Umbrüche in der Zeit der Weimarer Republik, besonders in Berlin und Umgebung.


    Produktinformation (Amazon)

    Format: Kindle Ausgabe

    Dateigröße: 1057 KB

    Seitenzahl der Print-Ausgabe: 449 Seiten

    ISBN-Quelle für Seitenzahl: 3453423569

    Verlag: Heyne Verlag; Auflage: Originalausgabe (13. Januar 2020)

    Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.

    Sprache: Deutsch

    ASIN: B07QN8L1H9


    Hatte mehr erwartet

    Das erste Weihnachtsfest nach dem ersten Weltkrieg soll für drei junge Frauen Wein Wendepunkt sein. Fritzi, eine junge, ledige Mutter will in Berlin den Vater ihres Kindes suchen. Aus einem kleinen Dorf in Schleswig Holstein macht sie sich auf den Weg. Die Schneiderin Vera gewährt in Friedrichshain einem Matrosen Unterschlupf in des Vaters Werkstatt. Sie kommen sich näher. Und Hanna, Krankenschwester in Krieg, geht zurück zu ihrer Familie in Dahlem. Ihre Eltern wünschen, dass sie heiratet, Doch Hanna sieht das anders, denn sie kann mit Männern nichts anfangen. Doch für jeden der drei ist es schwierig. Sie müssen auf eigenen Beinen stehen und mutig ihrem Herzen folgen. Nichts kann sie dann aufhalten.


    Meine Meinung

    Das Buch hat drei Handlungsstränge. Zunächst will Vera den Arzt ihrer Mutter aufsuchen, denn diese braucht Medikamente. Was sie findet ist ein Matrose, den sie zu Hause in der Werkstatt aufnimmt. Dann Hanna die in ein nicht unbedingt freundliches Zuhause zurückkehrt. Denn ihre Eltern wollen sie unbedingt verheiraten und ihr Vater ist vehement dagegen, dass sie eine Ausbildung macht. Und Fritzi, die sich heimlich auf den Weg nach Berlin gemacht hat, um Benno zu suchen. Eigentlich hatte ich gedacht, dass diese drei Frauen irgendwann zusammenkommen. Doch weit gefehlt. Das Einzige, was zwei der Frauen miteinander ‚verbindet‘ ist der Vater von Fritzis Kind, Benno, den Vera aufgenommen hat und in den sie sich verliebt hat. Und den Fritzi sucht in der Absicht, ihn nach Hause zu holen. Hanna hingegen hat mit den beiden gar nichts zu tun. Auch wenn ich schnell in der Geschichte drinnen war, und mich auch gut in die Protagonisten hineinversetzen konnte, so störte es mich doch, dass zwischen ihnen so fast gar kein Zusammenhang bestand. Es war durchaus interessant, Fritzis Suche nach Benno zu lesen, Benno, der Vera den Kopf verdreht hat. Und Hanna? Sie liebt Cora, die plötzlich ihre Beziehung beenden will. Aber Hanna gibt nicht auf. Wie diese Geschichte über drei unterschiedliche Frauen letztendlich weitergeht und endet, das muss der geneigte Leser selbst lesen. Das Buch hat mich nicht in übermäßige Begeisterung versetzt, denn es bot nur eine mäßige Spannung. Ja, es hat mich interessiert, wie die einzelnen Geschichten ausgehen, auch wenn ich es mir fast denken konnte. Denn das war es: Ein Buch mit drei Geschichten, von welchen nur zwei kurze Berührungspunkte haben. Auch der Titel ist mir unklar, denn keine der Frauen wohnte am Alexanderplatz. Das Buch hat mich zwar unterhalten, aber nicht unbedingt gefesselt. Aufgrund der Leseprobe hatte ich mir mehr versprochen. Die Handlung ist einfach so dahingeplätschert. Daher vergebe ich nur drei von fünf Sternen bzw. sechs von zehn Punkten.


    ASIN/ISBN: B07QN8L1H9

  • Dieses Buch beginnt nach dem ersten Weltkrieg und spielt in der Großstadt Berlin. 3 Frauen, unterschiedlicher Herkunft und mit unterschiedlichen Interessen. Vera - Schneiderin pflegt ihre Mutter und hofft, dass ihr Bruder bald von der Front kommt, damit sie die Schneiderwerkstatt ihres verstorbenen Papas wieder eröffnen können. Der Bruder kommt...und dann kommt alles doch ganz anders.

    Hanna - aus gutem Hause - war im Krieg Hilfsschwester und möchte eine Ausbildung als Krankenschwester beginnen, doch das funktioniert im kriegsgebeutelten Berlin nicht. Bleibt nur noch der Ausweg ein Studium in der Schweiz aufzunehmen. Aber wie soll das klappen, zumal sie sich mit ihrer Geliebten Cora etwas gemeinsames aufbauen möchte. Oder möchte Cora das gar nicht mehr.

    Und Fritzi aus Eckernförde reist nach Berlin um ihren Geliebten, den Vater ihrer Tochter zu suchen. Sie findet ihn, doch es läuft nicht alles nach ihren Plänen.

    Es war ein schönes Buch, man konnte sich in die 3 Protagonistinnen gut reinversetzen. Mir hat das Lesen viel Freude bereitet. Was mir nicht so gut gefallen hat, dass es auf den letzten Seiten ziemlich holter die polter und zu schnell ging. Zumal der Rest des Buches alles ziemlich ausführlich beschrieben hat.

  • Berlin im Jahr 1918: In der Stadt tobt die Novemberrevolution und das Land leidet unter den Folgen des Ersten Weltkriegs. Der Matrose Benno Funke trifft zufällig auf die Schneiderstochter Vera Ingeborg Novak. Die junge Frau gewährt dem Fremden Unterschlupf in der ehemaligen Werkstatt ihres Vaters. Beide verlieben sich ineinander. Dann taucht plötzlich Veras Bruder, Kriegsheimkehrer Georg, wieder auf. Auch Benni wird schon vermisst. Friederike Lieselotte Petersen, genannt Fritzi, sucht ihn, denn er ist der Vater ihrer gemeinsamen Tochter Christel. Aus ihrem Heimatdorf bei Eckernförde macht sich die junge Mutter auf den Weg in die Großstadt. Auch die 20-jährige Hanna Münchow, eine reiche Fabrikantentochter, kehrt nach ihrem Dienst als Hilfsschwester im Lazarett nach Berlin zu ihrer Familie zurück. Ihren Eltern muss sie erklären, dass sie eine Ausbildung zur Krankenschwester machen möchte – und dass sie Cora, also eine Frau, liebt…


    „Die Frauen vom Alexanderplatz“ ist ein historischer Roman von Elke Schneefuß.


    Meine Meinung:

    Der Roman besteht aus acht Kapiteln, die für meinen Geschmack viel zu lang sind. Erzählt wird aus der Sicht der drei Frauen. Die Handlung spielt im Jahr 1918. Leider gibt es keine einheitlichen Angaben zu Orten, Zeiten und Personen, die die Sprünge zwischen den einzelnen Erzählsträngen vereinfacht hätten. Der Aufbau funktioniert allerdings ganz gut.


    Der Schreibstil ist anschaulich, bildhaft, einfühlsam und angenehm zu lesen. Viel wörtliche Rede führt zu einem schnellen Lesefluss. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht.


    Im Vordergrund stehen drei starke Frauen, die mir bereits nach kurzer Zeit sympathisch waren. Ihre Gedanken- und Gefühlswelt wird sehr gut deutlich. Obwohl ich nicht jedes Verhalten in Gänze nachvollziehen konnte, wirken die Charaktere realitätsnah. Ihre Schicksale habe ich gerne verfolgt. Auch die übrigen Personen sind interessant.


    Das historische Setting gefällt mir sehr. Es erscheint stimmig. Die politische Unruhe kurz nach dem Ersten Weltkrieg wird spürbar. Dennoch hätte ich mich gefreut, mehr über die Umstände jener Zeit zu erfahren, denn der geschichtliche Kontext tritt oft in den Hintergrund. Ein Pluspunkt des Romans ist eine Stadtkarte von Berlin.


    Trotz der mehr als 400 Seiten hat der Roman nur wenige Längen. Die Handlung bleibt - dank mehrerer Wendungen - überwiegend kurzweilig und abwechslungsreich.


    Das stimmungsvolle Cover passt gut zum Genre und ist nach meinem Geschmack. Der Titel wirkt dagegen etwas uninspiriert und weniger treffend.


    Mein Fazit:

    „Die Frauen vom Alexanderplatz“ von Elke Schneefuß ist ein historischer Roman, der für unterhaltsame Lesestunden sorgt.


    Ich vergebe 4 von 5 Sternen.