'Die Leben der Elena Silber' - Seiten 181 - 284

  • Für die Hörbuch-Hörer:

    Der Abschnitt endet mit dem Ende des Kapitels "Zary, Polen, Juli 2017,...er schenkte sich noch einen Whisky ein, zündete sich eine Zigarette an und war sehr froh, wieder allein zu sein."

    Der neue Abschnitt beginnt: "Sorau, Schlesien, 1944, Der Schrei der schwermütigen Irina kündigte das Unglück an wie eine der Sirenen, die im April die amerikanischen Bombenangriffe auf Sorau angekündigt hatten."

  • Langsam wird die Familiengeschichte weiter erzählt. Dass Jelena und Robert mit den Kindern Hals über Kopf nach Berlin fliehen, hab ich verstanden, aber der konkrete Grund hätte mich interessiert, nicht nur die allgemeine Situation. Und wen hat Pascha in ihrem Haus erschossen? Jelena und die Kinder haben den Schuss doch gehört .


    Schlimm fand ich das Weihnachtsfest mit Roberts Eltern. Wie erwartet ist Jelena nicht a genommen, wird immer die Fremde bleiben, der Feind. Ihre Schwiegermutter lebt da ihre eigene Unsicherheit, Fremdheit und Heimatlosigkeit aus.


    Ich hab mal nachgeschaut: Sorau (Zary) liegt vielleicht 30 Kilometer nördlich von mir und dann noch 30 Kilometer östlich der Neiße, gar nicht so weit weg. Ich wundere mich nicht, dass Konstantin und die Eltern nichts mehr vorfinden, keine Gräber, keine Inschriften. Die Polen, die jetzt dort wohnen, sind zum großen Teil selber Entwurzelte, Vertriebene aus Westpolen, die die Rote Armee 1945 vor sich her getrieben hat.

    Dieser Ausflug tut trotzdem der Familie gut, aber vielleicht ist es auch schon zu spät dafür. Im Erinnern ist die Mutter Konstantin näher, ist nahbarer. Auch sie schleppt ein Trauma aus der Kindheit mit sich, hat als Kind die Erschießung der Deutschen mit angesehen. Vielleicht ist sie deshalb so geworden, wie sie ist...


    Vielleicht gerade eins noch: auffällig ist, dass in dieser Familie über Generationen hinweg die Männer aus dem Leben der Frauen verschwinden (Konstantin, Claus, Jelenas Vater und ihr Mann...).

  • Langsam wird die Familiengeschichte weiter erzählt. Dass Jelena und Robert mit den Kindern Hals über Kopf nach Berlin fliehen, hab ich verstanden, aber der konkrete Grund hätte mich interessiert, nicht nur die allgemeine Situation. Und wen hat Pascha in ihrem Haus erschossen? Jelena und die Kinder haben den Schuss doch gehört .


    Schlimm fand ich das Weihnachtsfest mit Roberts Eltern. Wie erwartet ist Jelena nicht a genommen, wird immer die Fremde bleiben, der Feind. Ihre Schwiegermutter lebt da ihre eigene Unsicherheit, Fremdheit und Heimatlosigkeit aus.


    Mir kam die Flucht auch etwas plötzlich und nicht "nur" die Gründe fehlen (bisher), zumal Robert ja vorher schon floh, sondern auch irgendwie eine ausführlichere Schilderung ihres Lebens vor der Flucht.


    Jelena und ihr Mann haben sich scheinbar völlig entfremdet, er scheint nicht gerade sanft mit ihr umzugehen und sie als Gesprächspartnerin nicht ernst zu nehmen. Jelena selbst hat wohl nach wie vor keine Freundinnen, mit denen sie sich austauscht und vermutlich auch nicht gearbeitet, bei so vielen Kindern. Hätte sich ja auch nicht geschickt.


    Über Roberts Arbeit erfährt man (bisher?) leider nichts, sowas finde ich echt nervig, zuviel offensichtlich gewollter Spannungsaufbau? Oder wird das später auch nicht geklärt, weil es für den Autor nicht so wichtig war?


    Das Weihnachtsfest fand ich auch ganz schlimm, beide Schwiegereltern auf ihre Weise und Robert noch obendrauf. Wobei er sich wenigstens nach außen weitgehend hinter seine Frau stellt.


    Die Töchter haben es als Flüchtlinge dort vermutlich auch nicht leicht, sind im Ort Außenseiter, ihnen fehlen alle früheren Bezugspersonen. Wobei ihre Eindrücke (bisher) fast völlig fehlen - würden das Buch aber auf der anderen Seite vermutlich weiter überfrachten.


    Mich interessieren nach wie vor beide Handlungsstränge, zumal sie ja auch immer wieder überlappen. (Hatte letztes Jahr ein Buch, in dem es bis kurz vor Ende zwei völlig separate Stränge waren.) Wobei ich gerne wüsste, ob Alexander Osang diese Sprünge so selbst gewählt hat oder das Buch eher durch das Lektorat so gestaltet wurde.


    Vielleicht hat Jelena sich später von Konstantins Mutter wegen des gemeinsamen Erlebnisses so distanziert. Weil sie nicht darüber sprechen wollte und/oder konnte. Auf jeden Fall eine ganz üble Sache, denn natürlich wird ein achtjähriges Kind durch so etwas ohnehin schon schwer traumatisiert und erst recht, wenn es dann als Traum abgetan wird, über den keiner reden will.


    Endlich mal eine Szene, in der sich die Mutter dem Sohn gegenüber öffnet und er es auch annehmen kann. Für den Vater kam der Ausflug vielleicht zu spät, wobei ich seine Anwesenheit in Sorau für wichtig halte. Für Mutter und Sohn könnte es für die Zukunft gut sein, mehr Verbundenheit schaffen, Spannungen rausnehmen.


    Über (den vermeintlichen?) Pascha, der auch noch Deutsch spricht wissen wir Leser immer noch nicht mehr. Einerseits rettet er Jelena und ihre Kindern, andererseits verschwindet er dann natürlich wieder völlig von der Bildfläche. Wobei wir Leser schon wissen, dass er später in Berlin auftauchen wird.


    Diese beiden Zitate habe ich mir markiert (Habe leider keine Ahnung ob die Interpunktion und Rechtschreibung stimmen.)


    "Es war die Zwischenzeit, in der sich Jelana wohlfühlte. Sie war abgereist, aber noch nicht angekommen. Wie in den frühen Morgenstunden in ihrer Jugend... auf dem Wasser, treibend, unterwegs."


    So charakterisierte Alexander Osang sich selbst, auf die Auswirkungen der Erlebnisse seiner Großmutter angesprochen. Und es passt meiner Meinung nach auch perfekt zu Jelena, die bisher nie irgendwo ein sicheres und entspanntes Leben führen konnte.


    "Schreien hilft nicht. Es gab keinen Mann in Familie. Kein Geld. Alle mussten Geld verdienen. Ich bin Mutter. Meine Aufgabe ist, Familie durchzubringen. Fünf Mädchen, weißt Du."

    Schade, dass Konstantin in seinem Alter damals mit dem Inhalt des Gesprächs überfordert war. Mit meiner eigenen Großmutter hätte ich gerne über ihre Erlebnisse gesprochen, leider kam es nie dazu und es gibt auch keine Tonbandaufnahmen von Gesprächen mit ihr - sondern nur die verschiedensten Versionen über frühere Ereignisse über Dritte, die nie selbst dabei waren.


    PS Außerdem bin ich gespannt, ob die Eltern wirklich für einen Urlaub einfach so ihren Sohn für fünf Wochen bei der Großmutter geparkt haben, oder ob sie nicht etwas ganz anderes machen.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.

  • So richtig hat mich das Buch leider noch nicht gepackt, es ist vor allem der Erzählstrang um Konstantin, der mich bei der Stange hält, wundert mich etwas, ein Buch mit nur diesem Erzählstrang oder so ähnlich würde so gar nicht in mein Beuteschema passen.


    Mir kam die Flucht auch etwas plötzlich und nicht "nur" die Gründe fehlen (bisher), zumal Robert ja vorher schon floh, sondern auch irgendwie eine ausführlichere Schilderung ihres Lebens vor der Flucht.

    Eine wirkliche Begründung für diese plötzliche Flucht fehlt mir auch, genauso die für den Schuss und überhaupt die ganze Sache rund um Pascha, ist er nun der Bruder oder nicht, das fühlt sich für mich im Moment unnötig in die Länge gezogen an.


    Vielleicht hat Jelena sich später von Konstantins Mutter wegen des gemeinsamen Erlebnisses so distanziert. Weil sie nicht darüber sprechen wollte und/oder konnte. Auf jeden Fall eine ganz üble Sache, denn natürlich wird ein achtjähriges Kind durch so etwas ohnehin schon schwer traumatisiert und erst recht, wenn es dann als Traum abgetan wird, über den keiner reden will.

    Die Sache fand ich auch echt übel. Noch nicht einmal, dass Jelena ihre Tochter mitgenommen hat, auch wenn ich nicht ganz nachvollziehen kann, warum, hat sie wirklich geglaubt, die Anwesenheit eines Kindes würde die Männer dort von irgendetwas abhalten können?

    Aber dass sie dieses traumatische Erlebnis der Erschießung dann als schlechten Traum abtun wollte, das war übel und erkärt für mich Einiges an der ditanzierten Beziehung von Maria zu ihrer Mutter.

  • So richtig hat mich das Buch leider noch nicht gepackt, es ist vor allem der Erzählstrang um Konstantin, der mich bei der Stange hält, wundert mich etwas, ein Buch mit nur diesem Erzählstrang oder so ähnlich würde so gar nicht in mein Beuteschema passen.

    Ich finde beide Erzählstränge interessant und fand anfangs auch die Wechsel zwischen den Zeitebenen in Ordnung. Inzwischen bin ich in beiden irgendwie so drin, dass ich jeden für sich gerne zu Ende hören würden - auch wenn das natürlich von der Erzählstruktur her nicht möglich ist.


    Wegen der Erschießungen - interessant auch, dass der Vater scheinbar (vermutlich) nicht alle Details kannte.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.

  • Über Roberts Arbeit erfährt man (bisher?) leider nichts, sowas finde ich echt nervig, zuviel offensichtlich gewollter Spannungsaufbau? Oder wird das später auch nicht geklärt, weil es für den Autor nicht so wichtig war?

    Ich verrate nicht zu viel, wenn ich bemerke, dass der Autor da sehr geheimnisvoll bleibt. Allerdings fehlen mir auch noch 30 Seiten oder so. :grin


    Vielleicht hat Jelena sich später von Konstantins Mutter wegen des gemeinsamen Erlebnisses so distanziert. Weil sie nicht darüber sprechen wollte und/oder konnte. Auf jeden Fall eine ganz üble Sache, denn natürlich wird ein achtjähriges Kind durch so etwas ohnehin schon schwer traumatisiert und erst recht, wenn es dann als Traum abgetan wird, über den keiner reden will.

    Nun ja, Jelena hat zu jedem ihrer Mädchen ein distanziertes Verhältnis. Ich kann nicht akzeptieren, dass sie sich so verhält, mag da geschehen sein, was will. Vielleicht war Jelena aber auch psychisch krank und konnte gar nicht anders:gruebel


    "Es war die Zwischenzeit, in der sich Jelana wohlfühlte. Sie war abgereist, aber noch nicht angekommen. Wie in den frühen Morgenstunden in ihrer Jugend... auf dem Wasser, treibend, unterwegs."


    So charakterisierte Alexander Osang sich selbst, auf die Auswirkungen der Erlebnisse seiner Großmutter angesprochen. Und es passt meiner Meinung nach auch perfekt zu Jelena, die bisher nie irgendwo ein sicheres und entspanntes Leben führen konnte.

    Das passt wirklich gut.

  • Dieser Abschnitt hat mir besser gefallen, was vor allem am gemeinsamen Ausflug in die Vergangenheit der Mutter liegt. Endlich kommt man ihr und auch Elena näher. Ich kann sie beide und ihre distanzierte Art, auch im Umgang mit den Menschen, die ihnen am nächsten stehen, besser nachvollziehen. Möglich, dass es daran liegt, dass Osang Konstantin sich für "sein Thema" öffnen lässt.


    Ich denke, dass Jelena ihre Tochter Maria mitgenommen hat, um (sexuelle) Übergriffe und Gewalt ihr gegenüber zu verhindern. Die älteren Töchter waren wohl zu alt, also ebenfalls potentielle Opfer. Maria sollte sie beschützen. Natürlich ist Jelenas Verhalten nicht richtig, aber ich kann sie verstehen. Wer weiß, wie ich in diesem Krieg gehandelt hätte, um meine Familie zu schützen?


    Leider hat die Mutter danach nie wieder darüber gesprochen und Maria bekommt nicht die Möglichkeit das aufzuarbeiten.

    Das Buch könnte auch "Das Schweigen der Elena Silber" heißen.

  • Das Buch könnte auch "Das Schweigen der Elena Silber" heißen.

    Guter Titel, den Untertitel dann vielleicht "Die Legenden der Familie Silber" - wobei beides für die Zeit damals typisch ist.


    Habe audible angeschrieben, sie wollen die Datei prüfen, warum es so leise ist.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.

  • "Das Schweigen der Elena Silber " wäre wirklich ein passender Titel, und dieses Schweigen setzt sich in der nächsten Generation fort.


    Ich denke auch, dass Konstantin sein Thema gefunden hat und sich ein bisschen öffnet dafür. Aber er hat noch einen weiten Weg vor sich...


    Saiya , du meinst die Erschießung, zu der die Mutter Maria mitgenommen hat, oder? Mir geraten im Kopf die Abschnitte etwas durcheinander. Deine Idee wäre eine Möglichkeit, aber sicher bin ich mir nicht.


    Insgesamt verurteile ich in den Erzählungen aus der Vergangenheit gar nichts. Das war eine harte, schlimme Zeit, und immer mussten diese Frauen intuitiv schnell entscheiden. So gut sie eben konnten.

  • Ich denke auch, dass Konstantin sein Thema gefunden hat und sich ein bisschen öffnet dafür. Aber er hat noch einen weiten Weg vor sich...


    Saiya , du meinst die Erschießung, zu der die Mutter Maria mitgenommen hat, oder? Mir geraten im Kopf die Abschnitte etwas durcheinander. Deine Idee wäre eine Möglichkeit, aber sicher bin ich mir nicht

    Konstantin... ja, einen weiten Weg, vor allem wenn er aufhören würde, sich so gegen die Idee zu sträuben, weil sie von seiner Mutter kommt.


    Und zur Erschießung, das war auch mein Gedanke. Die älteren Mädchen hätte sie beim Mitnehmen in Gefahr gebracht, Maria hatte das richtige Alter um als Sicherheit zu dienen.


    Saiya

    Diesen Gedanken habe ich bei Jelena oft, was hätte man selbst in der Situation getan. Die Sprachlosigkeit zwischen den Generationen macht alles noch schlimmer, die Geschichte kann sich so ständig wiederholen.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.

  • Genau die Situation meine ich.
    Und dieses Schweigen ist bezeichnend für eine ganze Generation.


    Ich verurteile aber auch nicht, die Reaktionen der nachfolgenden Generationen auf dieses Verhalten und die Verletzungen, die unweigerlich passieren, wenn man so aufwachsen muss bzw. von der eigenen Mutter so behandelt wird.


    Dass Konstantin noch einen weiten Weg hat, sehe ich ähnlich. Für mich als Leserin ist es aber gut, dass auch er, der uns als einzige echte Erzählperspektive zur Verfügung steht, sich endlich öffnet. Das tut der Geschichte gut.

  • Das Buch ist für mich in vielen Punkten nicht einfach zu lesen. Viele der Episoden sind wirklich so typisch für die damaligen Zeiten, ebenso viele Verhaltensweisen, dass sie auch gut für meine Vorfahren stehen können. Leider.


    Trotz allem kann ich mit solchen Konstantins (und ich kenne mindestens drei davon) nicht wirklich viel anfangen. Ich glaube nicht, dass Konstantin nur einen weiten Weg hat. Ich glaube, dass seine Suche sein ganzes Leben anhalten wird, und es lediglich Phasen geben wird, in denen er glaubt, wieder stärker zu sich gefunden zu haben.


    Die Passagen mit der Psychotherapeutin stoßen mich ab. Wird hier ein Klischee ausgewalzt, soll das humorvoll sein, oder was?


    Schade finde ich, dass wir auch in diesem Abschnitt nicht mehr über Jelenas Mann erfahren. Das ist wohl der Erzählperspektive geschuldet, und der Tatsache, dass sie wohl selbst nicht viel über ihren Mann weiß.

  • Trotz allem kann ich mit solchen Konstantins (und ich kenne mindestens drei davon) nicht wirklich viel anfangen. Ich glaube nicht, dass Konstantin nur einen weiten Weg hat. Ich glaube, dass seine Suche sein ganzes Leben anhalten wird, und es lediglich Phasen geben wird, in denen er glaubt, wieder stärker zu sich gefunden zu haben.

    Da wirst du Recht haben, es gibt solche Menschen.


    Die Passagen mit der Psychotherapeutin stoßen mich ab. Wird hier ein Klischee ausgewalzt, soll das humorvoll sein, oder was?

    Ich fand die Konstellation mit dem kranken Mann und dass Frau Born ihre Lasten in der Therapiestunde abläd, fand ich unpassend und zu viel. Ich mag es nicht so, wenn ich beim Lesen die Augen verdrehen muss.:hmm

  • Über Roberts Arbeit erfährt man (bisher?) leider nichts, sowas finde ich echt nervig, zuviel offensichtlich gewollter Spannungsaufbau? Oder wird das später auch nicht geklärt, weil es für den Autor nicht so wichtig war?

    So ging es mir im letzten Abschnitt auch noch. In diesem haben wir doch einiges über Robert erfahren. Ich hoffe jetzt mal, dass sich diese Salamitaktik im weiteren Verlauf des Buches fortsetzt.

    Das Weihnachtsfest fand ich auch ganz schlimm, beide Schwiegereltern auf ihre Weise und Robert noch obendrauf. Wobei er sich wenigstens nach außen weitgehend hinter seine Frau stellt.

    Robert steht ja leider nicht zu Elena, weil er sie liebt, sondern weil er seine Entscheidung vor den Eltern rechtfertigen will. Das fand ich ganz furchtbar. Auch die entfremndung Elenas von den Mädchen finde ich sehr traurig.

    Auf jeden Fall eine ganz üble Sache, denn natürlich wird ein achtjähriges Kind durch so etwas ohnehin schon schwer traumatisiert und erst recht, wenn es dann als Traum abgetan wird, über den keiner reden will.

    Das finde ich auch. Eine "Lügengeschichte" zu glauben bzw. eine wahre Begebenheit zu negieren und eine neue Wahrheit darüberzulegen und diese dann für gültig zu erklären, scheint bei Elena Überlebensstrategie gewesen zu sein. Bei ihrer Mutter ja auch schon und bei ihren Töchtern scheinbar auch.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Die Sache fand ich auch echt übel. Noch nicht einmal, dass Jelena ihre Tochter mitgenommen hat, auch wenn ich nicht ganz nachvollziehen kann, warum, hat sie wirklich geglaubt, die Anwesenheit eines Kindes würde die Männer dort von irgendetwas abhalten können?

    Anscheinend. Gerade aufgrund ihrer eigenen Missbrauchserfahrungen unverständlich. Vielleicht hat sie Maria für sich gebraucht und gedacht, dass sich die Männer in Gegenwart eines Kindes nicht an ihr vergreifen. Ich denke nicht, dass Elena mit den Erschießungen gerechnet hat.

    Edit:

    Ich lese gerade erst, dass Saiya das auch schon geschrieben hatte. Ich arbeite mich von oben nach unten durch eure Beiträge. Entschuldigt die Doppelung.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Edit:

    Ich lese gerade erst, dass Saiya das auch schon geschrieben hatte. Ich arbeite mich von oben nach unten durch eure Beiträge. Entschuldigt die Doppelung.

    Ich finde nicht, dass du dich dafür entschuldigen musst. Das ist doch Teil einer Leserunde und passiert allen. Ich schreibe lieber "frei Schnauze" ohne vorher kontrollieren zu müssen, ob jemand anderes vorher schon mal das Gleiche geschrieben hat. ;-)