Die Letzten ihrer Art - Maja Lunde

  • Produktinformation (Amazon):

    • Gebundene Ausgabe: 640 Seiten
    • Verlag: btb Verlag (21. Oktober 2019)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3442757908
    • ISBN-13: 978-3442757909
    • ASIN: B07Q44XX7J
    • Originaltitel: Przewalskis hest

    Kurzbeschreibung (Amazon):

    Über Mensch und Tier und das Tier im Menschen: Vom St. Petersburg der Zarenzeit über das Deutschland des Zweiten Weltkriegs bis in ein Norwegen der nahen Zukunft erzählt Maja Lunde von drei Familien, dem Schicksal einer seltenen Pferderasse und vom Kampf gegen das Aussterben der Arten. Ein bewegender Roman über Freiheit und Verantwortung, die große Gemeinschaft der Lebewesen und die alles entscheidende Frage: Reicht ein Menschenleben, um die Welt für alle zu verändern?

    Zur Autorin (Verlag):

    Maja Lunde wurde 1975 in Oslo geboren, wo sie auch heute noch mit ihrer Familie lebt. Sie ist eine bekannte Drehbuch- sowie Kinder- und Jugendbuchautorin. Die Geschichte der Bienen ist ihr erster Roman für Erwachsene, der zunächst national und schließlich auch international für Furore sorgte. Er stand monatelang auf der norwegischen Bestsellerliste und wurde mit dem Norwegischen Buchhändlerpreis ausgezeichnet.

    Meine Meinung:

    Die Letzten ihrer Art ist das dritte Buch aus der Reihe des Klima Quartetts von Maja Lunde. Wie schon in den Bänden zuvor spielt die Geschichte auf mehreren Zeitebenen, hier 1883, 1992 und 2064. Das gemeinsame Thema ist in diesem Buch das Przewalski Pferd.


    1883 macht sich Michail Alexandrowitsch Kowrow mit Wilhelm Wolff auf den Weg in die Mongolei um für den St. Petersburger Zoo ein Paar dieser Pferde zu fangen. Am Ende kommen die beiden mit 16 Tieren zurück, von denen ein Paar in Petersburg verbleibt und der Rest nach England gebracht wird.


    1992 geht Karin den Weg andersherum, sie bringt die fast ausgestorbenen Pferde zurück in die Mongolei, um sie dort wieder auszuwildern. Begleitet wird sie von ihrem Sohn, der dort von seiner Drogensucht loskommen möchte.


    2064 kämpfen Eva und ihre Tochter Isa ums Überleben. Durch den Klimawandel ist das Leben in Norwegen sehr mühselig geworden und der ehemalige Tierpark der Familie besteht nur noch aus wenigen Tieren. Darunter auch eine Stute der Przewalski Pferde und ihr Fohlen.


    Die Autorin schafft es jeder Zeit ihre eigene Sprache zu geben. So ist der Wechsel der Zeitebenen auch immer durch die Erzählweise erkennbar. Mir haben alle Ebenen gut gefallen, auch wenn ich mit Karin nicht wirklich warm geworden bin. Ihre Besessenheit von den Pferden und damit die Vernachlässigung ihrer sozialen Kontakte, fand ich etwas befremdlich. In den anderen Zeitebenen hatte ich einen besseren Zugang zu den Protagonisten. Im Zunkunftserzählstrang begegnen wir auch Lou aus „Die Geschichte des Wassers“ wieder, und erfahren was aus ihr geworden ist.


    Alles in allem konnte mich das Buch wieder begeistern, es ließ sich total flüssig lesen und durch die kurzen Kapitel liest man auch einfach immer weiter. Ich freue mich auf jeden Fall auch schon auf den letzten, abschließenden Teil der Reihe, auch wenn ich mir noch viel mehr Themen in diesem Stil vorstellen könnte.


    Von mir auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

    9 von 10 Punkte


    ASIN/ISBN: 3442757908

  • In diesem Buch begleiten wir auf drei Zeitebenen Menschen, denen die Przewalski-Pferde am Herzen liegen. Im Jahr 1883 reisen ein russischer Zoologe und ein deutscher Abenteurer aus St. Petersburg in die Mongolei, um ein paar Exemplare für den Zoo zu fangen. 1992 begleiten wir eine deutsche Tierärztin dorthin, die gemeinsam mit ihrem Sohn die dort weitestgehend ausgestorbenen Pferde wieder ansiedeln will. Und im Jahr 2064, nachdem das Klima gekippt ist, kämpft eine Norwegerin mit ihrer Tochter im ehemaligen Tierpark ihrer Familie ums Überleben.


    Die drei Zeitebenen sind sowohl sprachlich, als auch inhaltlich sehr unterschiedlich. Der historische Strang ist z.B. verfasst wie ein Reisetagebuch. Allen drei Strängen ist gemein, dass der Protagonist oder die Protagonistin einsam ist, keine bedeutsamen Beziehungen außerhalb der zu einem Elternteil oder dem eigenen Kind pflegt und Tiere in den Mittelpunkt des eigenen Lebens stellt. Durch eine Begegnung mit einer besonderen Person wird dieser Panzer aufgebrochen.


    Anders als in den ersten beiden Bänden, in denen Bienen und Wasser im Mittelpunkt standen, deren Fehlen direkte Auswirkungen auf das Klima und damit die Menschheit hat, sind die Pferde hier nur ein Beispiel für das menschengemachte Artensterben, unter anderem verursacht durch Tierfänger wie im historischen Strang. Die Protagonistin im zweiten Strang versucht mit der Auswilderung aktiv dagegen vorzugehen, im zukünftigen Handlungsstrang ist der Handlungsort ein Wildpark, der vor der Katastrophe dazu diente, den Menschen Tiere in artgerechter Umgebung nahezubringen.


    Das Buch lag viel zu lange auf meinem SUB, ich bin schon sehr gespannt auf Band 4.