Hier kann zu den Seiten 161 – 300 geschrieben werden.
'Der Winterkönig' - Seiten 161 - 300
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War gerade etwas verwirrt, da die Seitenangaben nicht mit meiner alten Ausgabe übereinstimmten. Aber wir lesen ja einfach in den Abschnitten. Also bin ich schon richtig.
Mich fasziniert, wie facettenreich die Charaktere beschrieben sind. Allen voran natürlich Arthur. Der Mann ist so was von integer, was seine Motivationen betrifft und dabei gerecht und mit einem Blick für die Unterdrückten und Schwachen - mich wundert, dass er offiziell noch kein Christ ist. (Wobei die Christen damals auch noch nicht so sanft und gütig waren und das mit der zweiten Wange auch nicht so gerne machten )
Das er einerseits so schnell und zielsicher das Ruder an sich reißt, aber andererseits immer wieder betont - und man glaubt ihm auch - dass er nur der Stellvertreter des verkrüppelten Kindes ist - das ist schon beeindruckend. Kein Wunder, dass der junge Derfel zu ihm aufsieht und ihm mit Freuden dienen will.
Arthur hat natürlich Untiefen - das spürt man von Anfang an. Ganz große Erzählkunst, finde ich. Dass er gegen seinen Freund kämpft und diesen tötet, um einen Krieg abzuwenden, und dass er zugibt, der Kampf habe ihm Freude gemacht, auch das ist eine Seite an ihm.
Und dann kommt Guinevere und raubt ihm den Verstand. Die Frau ist auf jedenfall seine Schwachstelle. Und sie ist gefährlich. Denn sie ist sicher nicht so verliebt wie er. Die geplante Hochzeit war so perfekt für das Reich. Aber jetzt ist wieder Krieg und ich fürchte, er wird das noch bereuen.
Beste Szene für mich, wie Nimue Derfel rettet. Wie sie die mächtige Magierin gibt und die Soldaten vor ihr im Dreck liegen und schließlich Derfel einen Eid schwören. Da habe ich sie richtig gefeiert.
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War gerade etwas verwirrt, da die Seitenangaben nicht mit meiner alten Ausgabe übereinstimmten. Aber wir lesen ja einfach in den Abschnitten. Also bin ich schon richtig.
Mich fasziniert, wie facettenreich die Charaktere beschrieben sind. Allen voran natürlich Arthur. Der Mann ist so was von integer, was seine Motivationen betrifft und dabei gerecht und mit einem Blick für die Unterdrückten und Schwachen - mich wundert, dass er offiziell noch kein Christ ist. (Wobei die Christen damals auch noch nicht so sanft und gütig waren und das mit der zweiten Wange auch nicht so gerne machten )
Das er einerseits so schnell und zielsicher das Ruder an sich reißt, aber andererseits immer wieder betont - und man glaubt ihm auch - dass er nur der Stellvertreter des verkrüppelten Kindes ist - das ist schon beeindruckend. Kein Wunder, dass der junge Derfel zu ihm aufsieht und ihm mit Freuden dienen will.
Arthur hat natürlich Untiefen - das spürt man von Anfang an. Ganz große Erzählkunst, finde ich. Dass er gegen seinen Freund kämpft und diesen tötet, um einen Krieg abzuwenden, und dass er zugibt, der Kampf habe ihm Freude gemacht, auch das ist eine Seite an ihm.
Und dann kommt Guinevere und raubt ihm den Verstand. Die Frau ist auf jedenfall seine Schwachstelle. Und sie ist gefährlich. Denn sie ist sicher nicht so verliebt wie er. Die geplante Hochzeit war so perfekt für das Reich. Aber jetzt ist wieder Krieg und ich fürchte, er wird das noch bereuen.
Beste Szene für mich, wie Nimue Derfel rettet. Wie sie die mächtige Magierin gibt und die Soldaten vor ihr im Dreck liegen und schließlich Derfel einen Eid schwören. Da habe ich sie richtig gefeiert.
Hach was für ein tolles Buch gleich zum Jahresanfang.
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Ich fand es auch faszinierend mit welchem Weitblick Arthur den Frieden in Britannien zu sichern versucht und dabei auch die kleinen Leute nicht aus dem Blick verliert, während andere einfach mal ganze Dörfer niedermetzeln.
Und dann steht er kurz vor dem Ziel und wirft alles weg für eine schöne Frau. Ich denke, dass Guinevere ein berechnendes Miststück ist und Arthur die große Liebe nur vorgaukelt.
(Wobei die Christen damals auch noch nicht so sanft und gütig waren und das mit der zweiten Wange auch nicht so gerne machten )
Mit dem sanft und gütig ist es ja leider bis heute bei vielen Christen nicht allzu weit her.
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Was du über Arthur schreibst, hollyhollunder sehe ich ähnlich. Aber genau das macht ihn so angreifbar, aber auch menschlich, was er ja dann sofort beweist.
In den unterschiedlichsten Interpretationen der Artus-Sage ist Guinevere ja einerseits die Schöne, Gute, Strahlende, andererseits aber zusammen mit dem großartigen Lancelot Arthurs Untergang. Es wird so erzählt, dass man auch noch Mitleid mit den beiden haben muss und sie natürlich arme Opfer waren.
Cornwell zerstört hier einfach den Sockel, auf die sie gehoben wurden von Anfang an. Das macht einfach Spaß zu lesen.
Sie ist ja auch normalerweise die Vorzeigechristin.
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Mit dem sanft und gütig ist es ja leider bis heute bei vielen Christen nicht allzu weit her.
Auch hier finde ich großartig, wie Cornwell die Schwächen beider so unterschiedlicher Religionen herausarbeitet. Die Ironie mit der er das macht, mag ich einfach.
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Saiya ja Cornwell stößt hier so einige Mythen über den Haufen. Im nächsten Abschnitt lernt man Guinevere ja noch näher kennen. Aber anfangs dachte ich auch, dass sie als Frau in dieser Männerwelt das Beste aus ihren Möglichkeiten machen wollte. Was man ihr nicht unbedingt vorwerfen kann. Und zu Liebesbeziehungen gehören ja immer zwei. Also sollte Arthur wirklich so willfährig bleiben, was sie betrifft, dann ist er mitschuld an allem was passiert. Und dass eine starke Frau wie Guinevere weiß was sie will, das gefällt ihm ja gerade an ihr. Sonst hätte er ja auch die ätherische brave Schönheit heiraten können.
Du hast nicht zu viel versprochen, was die Qualität des Buches betrifft.
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Das war übrigens keine Kritik an dieser starken Frauenfigur. Ich mochte sie in den ursprünglichen Geschichten nicht. Hier finde ich sie großartig. Sie ist alles andere als ein Mäuschen.
Ich freu mich, dass dir das Buch gefällt. Es ist ja immer ein Risiko dabei, wenn man ein Buch empfiehlt, dass einem vor über 20 Jahren gut gefallen hat. Ich bin selbst froh, dass es mich jetzt nach all der Zeit noch so begeistern kann.
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Für mich ist die Artus-Sage fast völliges Neuland, ein paar Namen habe ich schon gehört, sonst aber auch nix. Von daher ist mein Eindruck von Guinevere davon geprägt, dass sie die ganzen schönen Friedenspläne von Arthur zu nichte macht. Verstehen kann sie, dass sie sich diesen Mann angelt, sympathisch ist sie mir bisher nicht.
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Mich fasziniert, wie facettenreich die Charaktere beschrieben sind. Allen voran natürlich Arthur. Der Mann ist so was von integer, was seine Motivationen betrifft und dabei gerecht und mit einem Blick für die Unterdrückten und Schwachen - mich wundert, dass er offiziell noch kein Christ ist. (Wobei die Christen damals auch noch nicht so sanft und gütig waren und das mit der zweiten Wange auch nicht so gerne machten )
Das mit dem Wange hinhalten gilt doch immer nur für die anderen. Arthur ist so vernünftig und gütig. Wie er Derfel dazu bringt nichts über den Überfall zu sagen aber ihn trotzdem spüren lässt, die richtige Entscheidung damit zu treffen, aber dennoch für Gerechtigkeit sorgt und einen Krieg verhindert. Großartig. Ich würde ja sagen, Owain hat selbst Schuld. Das Massaker war ekelhaft und das nicht um der Verteidigung willen sondern reine Gier.
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Für mich ist die Artus-Sage fast völliges Neuland, ein paar Namen habe ich schon gehört, sonst aber auch nix. Von daher ist mein Eindruck von Guinevere davon geprägt, dass sie die ganzen schönen Friedenspläne von Arthur zu nichte macht. Verstehen kann sie, dass sie sich diesen Mann angelt, sympathisch ist sie mir bisher nicht.
Das kann ich 1:1 so übernehmen, ich hab auch noch nicht viel über die Arthus-Sage gelesen oder gesehen, man kennt halt die Geschichte mit Excalibur und der Tafelrunde. Ich finde Guinevere bisher auch sehr unsympathisch und vor allem sehr berechnend. Das Arthur sich hinreißen lässt, seinen so sorgfältig vorbereiteten Frieden einfach zu opfern hat mich schon ein bisschen überrascht. Blind vor Liebe fällt mir dazu nur ein
Abgesehen davon gefällt mir das Buch inzwischen sehr viel besser, ich hab mich an den Schreibstil gewöhnt und finde vor allem die verschiedenen Religionen sehr interessant, dass man zB. nur bei zunehmendem Mond heiratet oder sich nie entgegen dem Sonnenlauf dreht.
Das Massaker, das Orwain veranstaltet hat, fand ich ganz furchtbar. Ich war froh, dass Derfel dieses Kind verschont hat und sich nicht an dem Gemetzel von Kinder und Frauen beteiligt hat.
Arthur hat natürlich Untiefen - das spürt man von Anfang an. Ganz große Erzählkunst, finde ich. Dass er gegen seinen Freund kämpft und diesen tötet, um einen Krieg abzuwenden, und dass er zugibt, der Kampf habe ihm Freude gemacht, auch das ist eine Seite an ihm.
Das find ich auch sehr gut an Cornwells Geschichte - seine Charaktere haben alle so eine Tiefe und so viele Facetten. Auch Nimue find ich sehr interessant und bin gespannt, wie es mit ihr noch weitergeht.
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Wenn ich eine Romanfigur großartig finde, hat das bei mir selten etwas mit Sympathie zu tun. Das gilt hier auch für Guinevere.
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Ich habe nach über 20 Jahren das meiste vergessen. Ich weiß aber noch, dass ich sie furchtbar fand. Damals mochte ich Figuren, die gut sind, wie Derfel, Arthur und Galahad. Heute weiß ich die Merlins, Sansoms, Guiniveres usw. viel mehr zu schätzen. Ohne sie wäre es ganz schön langweilig.
Ich glaube auch nicht, dass sie ihr ganzes Potential in diesem ersten Roman entfaltet. Es kommen ja noch zwei. An die kann ich mich aber noch weniger erinnern.
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Ah ok, na da bin ich gespannt
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Wenn ich eine Romanfigur großartig finde, hat das bei mir selten etwas mit Sympathie zu tun. Das gilt hier auch für Guinevere.
Sympathie ist vielleicht das falsche Wort. Aber ich mag es schon, wenn die Figuren auch Wesenszüge haben, die ich verstehe, also nicht nur schwarz oder weiß sind, nicht nur "böse" oder "schlecht". Und ganz prinzipiell mag ich einfach starke Frauen - auch wenn sie auf der "falschen Seite" stehen oder eigennützig, so wie Guinevere.
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Ich habe nach über 20 Jahren das meiste vergessen. Ich weiß aber noch, dass ich sie furchtbar fand. Damals mochte ich Figuren, die gut sind, wie Derfel, Arthur und Galahad. Heute weiß ich die Merlins, Sansoms, Guiniveres usw. viel mehr zu schätzen. Ohne sie wäre es ganz schön langweilig.
Da kann ich nur zustimmen. Ohne starke Gegenspieler wäre ein gutes Buch echt langweilig. Ich denke gerade an "Teufelskrone" und den gehaßt-geliebten John.
Ich habe nach über 20 Jahren das meiste vergessen. ...
Ich glaube auch nicht, dass sie ihr ganzes Potential in diesem ersten Roman entfaltet. Es kommen ja noch zwei. An die kann ich mich aber noch weniger erinnern.
Das ist ja das Schöne, dass man tatsächlich die Feinheiten alle vergisst und so ein tolles Buch nach so langer Zeit problemlos nochmal ganz neu entdecken kann (ging mir mit Lieblingsbüchern schon mehrmals so). Und ich freue mich, dass es noch zwei weitere Bücher gibt. Nach dem dritten Abschnitt bin ich jetzt total infiziert.
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Da kann ich nur zustimmen. Ohne starke Gegenspieler wäre ein gutes Buch echt langweilig. Ich denke gerade an "Teufelskrone" und den gehaßt-geliebten John.
Ich dachte da spontan an Gollum. Eine Figur die keiner mag, aber notwendig und wichtig ist.
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So, ich bin auch endlich weitergekommen...
Wenn ich eine Romanfigur großartig finde, hat das bei mir selten etwas mit Sympathie zu tun. Das gilt hier auch für Guinevere.
Das geht mir genauso - ich finde Guinevere hier nicht wirklich sympathischer als in anderen Versionen der Geschichte - aber sie ist eine um Längen interessantere Figur, so wie sie hier dargestellt wird.
Ich habe nach über 20 Jahren das meiste vergessen. Ich weiß aber noch, dass ich sie furchtbar fand. Damals mochte ich Figuren, die gut sind, wie Derfel, Arthur und Galahad. Heute weiß ich die Merlins, Sansoms, Guiniveres usw. viel mehr zu schätzen. Ohne sie wäre es ganz schön langweilig.
Ja, ich mag gut beschriebene Antagonisten auch sehr. Ohne Konflikt kein gutes Buch, oder? Allerdings muss ich gestehen, dass der Sansum mir hier ein wenig zu sehr ins klischeehafte abdriftet. Alle anderen Figuren finde ich interessant, vielschichtig (naja, vielleicht mit Ausnahme von Lancelot), aber bei Sansum finde ich nichts davon. Viellmehr habe ich das Gefühl, hier einen weiteren Aufguss von "wir brauchen noch einen richtigen Widerling, nehmen wir doch einen christlichen Priester, das kommt immer gut".
Missversteht mich bitte nicht, ich will nicht sagen, dass es diese Art Priester nicht gibt - aber da Cornwell eigentlich eher differenziert mit Religionen und Weltsichten umgeht, finde ich ihn doch ein wenig enttäuschend.
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Ellemir , vielleicht hat dieser heilige Sansum es aber auch einfach verdient, ebenfalls vom Sockel gehoben zu werden. Ich denke, Cornwell hat sich dabei etwas gedacht.
Es gibt ja auch noch 2 weitere Bände. Vielleicht bekommt er und sogar Lancelot mehr Vielschichtigkeit. Obwohl der edle Ritter gerne weiter so blöd bleiben darf. Mir gefällt er so am besten.