The Light in Us - Emma Scott

  • The Light in Us von Emma Scott

    Klappenbroschur, 419 Seiten

    LYX-Verlag, Köln 2019

    Ins Deutsche übertragen von Inka Marter

    Original: „Rush“, erschienen 2015


    ASIN/ISBN: 3736310447


    Inhaltsangabe (Buchrückseite):

    Charlotte Conroy stand am Anfang einer großen Karriere als Geigerin, doch dann zerbrach ihr Leben - und die Musik in ihr verstummte. Aus Geldnot nimmt sie den Job als Assistentin für einen jungen Mann an, der sein Augenlicht bei einem Unfall verloren hat. Noah Lake war Fotograf und Extremsportler, immer auf der Jagd nach dem nächsten Adrenalinrausch. Nun stößt er alle Menschen von sich, unfähig, sein Schicksal anzunehmen. Allein Charlotte gelingt es, hinter seine Fassade aus Zorn und Schmerz zu dringen. Und sie ist entschlossen, ihm zu beweisen, dass das Leben noch so viel mehr zu bieten hat ...


    Die Autorin (Buchklappe):

    Emma Scott schreibt vorzugsweise Liebesgeschichten mit nicht so perfekten Charakteren, über Menschen mit einer Künstlerseele, Menschen, die Bücher lieben und schreiben. Diversität, Toleranz und Offenheit sind ihr ein wichtiges Anliegen. Mit ihren tiefgründigen und emotionalen Liebesgeschichten hat sie sich eine treue und begeisterte Fangemeinde erschrieben.


    Meine Meinung:

    Die Ausgangssituation erinnerte mich sehr an “Ein ganzes halbes Jahr” von Jojo Moyes: durch einen Sportunfall schwerverletzter (in diesem Fall blinder) bestaussehender junger Mann bekommt Unterstützung durch eine liebevolle junge Frau, die ihm neben Hilfe auch ihre Zuwendung schenkt. Da ich das Buch von Jojo Moyes wirklich grandios fand, habe ich anfangs „The light in us“ mit Vorsicht gelesen. Doch zum Glück entwickelt es sich sehr schnell in eine andere Richtung und kann durch eigene Qualitäten punkten.


    Die Liebesgeschichte zwischen Charlotte und Noah steht hier ganz eindeutig im Vordergrund. Und die ist sehr be- und anrührend geschildert. Wie sie sich näherkommen und dann auch, wie sie ihre Probleme gemeinsam - aber auch gestärkt alleine - meistern. Stellenweise wars für mich hart an der Grenze zum kitschigen, manchmal unrealistisch und völlig übertrieben, aber das konnte ich ganz gut ausblenden.


    Was wirklich sehr schön war, waren die teilweise poetischen Sätze zwischendurch. „Hoffnung ist die Abstufung von Grau“ – der Satz passt nicht nur perfekt zum Inhalt des Buches, sondern wird mir wohl noch eine Weile in Gedanken bleiben. Erzählt wird abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Charlotte und Noah. Das hat für mich zu diesem Buch gut gepasst, denn so erfahren wir als LeserInnen die Gedanken und Beweggründe von beiden. Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen, man kann wirklich ganz tief in das Buch und das Leben der beiden Protagonisten eintauchen.


    Fazit: Ein schöner Liebesroman, teilweise für mich zu übertrieben. Aber dafür mit schönen Sätzen und da er so anrührend war, dass ich sogar das ein oder andere Tränchen vergossen habe, gibt es doch knappe neun von zehn Eulenpunkten.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Inhalt:

    Charlotte Conroy stand am Anfang einer großen Karriere als Geigerin, doch dann zerbrach ihr Leben und die Musik in ihr verstummte. Aus Geldnot nimmt sie den Job als Assistentin für einen jungen Mann an, der sein Augenlicht bei einem Unfall verloren hat. Noah Lake war Fotograf und Extremsportler, immer auf der Jagd nach dem nächsten Adrenalinrausch. Nun stößt er alle Menschen von sich, unfähig, sein Schicksal anzunehmen. Doch Charlotte ist entschlossen, ihm zu beweisen, dass das Leben noch so viel mehr zu bieten hat ...


    Rezension:

    Charlotte Conroy wurde als Wunderkind bezeichnet und vor ihr lag eine vielversprechende Karriere als Geigerin, doch ein Schicksalsschlag sorgte dafür, dass die Musik in Charlotte verstummte.

    Als Charlotte dann der Job als Assistentin von Noah Lake angeboten wird, nimmt sie an, um ihre Geldsorgen zum Verstummen zu bringen.


    Noah war Extremsportler und hat über seine Erfahrungen für Planet X geschrieben, bis einer seiner Sprünge entsetzlich schief ging und er seitdem blind ist. Noah kann sich mit seinem Schicksal nicht abfinden und verkriecht sich immer mehr, bis Charlotte in sein Leben tritt.


    "The Light in Us" ist ein Einzelband von Emma Scott, der aus den wechselnden Ich-Perspektiven der zweiundzwanzig Jahre alten Charlotte Conroy und des vierundzwanzig Jahre alten Noah Lake erzählt wird.


    Zuerst die Juilliard, dann die Philharmoniker. Das war das Ziel von Charlotte bis zu einem Schicksalsschlag, der dafür gesorgt hat, dass die begabte Violinistin die Musik in ihr nicht mehr so spüren konnte wie zuvor. Als Kellnerin und Barkeeperin versucht sie sich über Wasser zu halten, doch bis auf die wenigen Probestunden, um nicht aus der Übung zu kommen, versucht Charlotte nicht mehr vorzuspielen. Der Job als Assistentin von Noah Lake ist eine glückliche Fügung, der Charlotte auf eine harte Probe stellt.

    Charlotte hat mir als Protagonistin sehr gut gefallen! Sie ist freundlich, hat ein großes Herz und ist willensstark. Noah hat es ihr nicht immer leicht gemacht, aber ich fand es so wunderbar, wie Charlotte mit ihm umgegangen ist und auch Noahs Entwicklung fand ich klasse!


    Noah entstammt einer privilegierten Familie und war Extremsportler, immer auf der Suche nach dem nächsten Kick und hat als Journalist für Planet X gearbeitet. Bis einer seiner Sprünge beim Klippenspringen entsetzlich schief gegangen ist und er gerade noch mit seinem Leben davon gekommen ist. Er musste das Laufen und Sprechen neu erlernen und hatte Hoffnung, dass auch sein Augenlicht wiederkommen würde, doch die Hoffnung schwand mit jedem Tag in der Dunkelheit und Noah zog sich immer mehr zurück, wollte sein neues Leben nicht akzeptieren und will sich nicht darin zurechtfinden.

    Man trifft ihn an einem Tiefpunkt in seinen Leben und dank Charlottes Geduld durfte man erleben, wie er sich Schritt für Schritt zurück ins Leben gekämpft hat. Er war nicht immer sehr nett, aber man konnte seine Zerrissenheit und Trauer, seine Verzweiflung immer spüren und gut nachvollziehen, was ihn greifbar gemacht hat!


    Die Geschichte der beiden hat mir ebenfalls sehr gut gefallen, auch weil diese sich sehr gut lesen ließ!


    Ich glaube, ich habe bisher nur ein Buch gelesen, in dem einer der Protagonistin ebenfalls blind ist und besonders bei Noah fand ich es spannend, weil er nicht von Geburt an blind ist, sondern ein Leben in Farbe gelebt hat. Nun muss er die Farbe in seiner Welt wiederfinden und lernen, wie er als blinder Mensch leben kann, ohne das es ihn groß in seinem Leben einschränkt. Und dieser Kampf zurück ins Leben hat mir bei Noah richtig gut gefallen! Er hat Charlotte als Hilfe, aber besonders eine Entscheidung von Noah zum Ende hin habe ich sehr bewundert und fand ich echt klasse!

    Ich habe keine großen Kritikpunkte, allerdings war bei mir gut hundert Seiten vor dem Ende auf einmal die Luft raus und ich musste das Buch zur Seite legen, weil die Geschichte mich plötzlich nicht mehr packen konnte. Mir hat dann auch das gewisse Etwas gefehlt, das das Buch für mich zu einem Highlight gemacht hätte, aber auch so hat mir die Geschichte von Charlotte und Noah richtig gut gefallen!


    Fazit:

    "The Light in Us" ist ein mitreißender Einzelband von Emma Scott!

    Die Geschichte von Charlotte und Noah konnte mich stellenweise wirklich berühren, besonders Noahs Entwicklung hat mir hier richtig gut gefallen und ich mochte die beiden zusammen richtig gerne!

    Ich vergebe sehr gute vier Kleeblätter.

    ASIN/ISBN: 3736310447