Der Kampf um das LW (ab 31.12.2019)
- Batcat
- Geschlossen
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Doch, Clare, ich darf, aber es gibt nichts zu tun. Nachts genau gar nichts. Wohin sollen die Leute auch fahren? Also bin ich in 100% Kurzarbeit. Soweit schön und gut. Leider wurden als Bemessungsgrundlage statt des Durchschnitts 2019 die Monate Januar bis März 2020 herangezogen, also ungefähr die schlechtesten eines jeden Jahres, in denen ich per zweiwöchigem unbezahltem Urlaub zudem noch Überstunden abgebummelt habe. Im März war es schon so schlecht, dass wir um die 3 Euro pro Stunde verdient und genau deshalb der Betrieb in Kurzarbeit gegangen ist. Wäre das Jahresmittel erhoben worden, hätte ich locker das Doppelte bekommen, beim letzten Quartal wäre sogar das dreifache an Kurzarbeitergeld herausgesprungen. Nun geht es aber nicht nur um mich, da die ganze Branche ebenso wie die Gastronomie ein Saisongeschäft ist. Das wissen die zuständigen Bürokraten aber scheinbar nicht, oder es interessiert sie nicht. Ebensowenig, dass ein großer Teil meines Einkommens auf Trinkgeld, Wochen- , Feiertags- und Nachtzuschlägen beruht, die für die Bemessung ebenfalls allesamt ignoriert wurden. Natürlich kann und werde ich Grundsicherung beantragen, aber es fühlt sich falsch und würdelos an, dass ich dazu gezwungen werde. Das LW nickt verständnisvoll.
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Dem LW und mir wurde heute vor Augen geführt, was mein Job dieser Gesellschaft wert ist. Da tröstet es nicht, dass es vielen, vielen anderen aus Taxigewerbe, Gastronomie und ähnlichen Jobs ebenso gehen wird.
Ich denke nicht, dass es sich um ein gesellschaftliches Problem handelt, sondern es sich um ein politisch bis bürokratisch an der Lebenswirklichkeit vorbeigehendes Problem handelt, im übrigen unabhängig davon wer regiert und ich weiß, wer noch schlechter von den aktuellen Zuständen betroffen ist. Das LW meint, dass Kenntnisse im Sozialrecht nicht immer hilfreich sind.
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Ich bin im Moment einfach nur müde.
Ich winke daher einfach nur mal kurz in die Runde und drücke all die, die einen Drücker brauchen.
Das LW weist mir den Weg in Richtung Bett.
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Ich kann verstehen, warum du das als falsch und würdelos empfindest und es ist wirklich bitter.
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Herzlichen Glückwunsch und alles Liebe zum Geburtstag, liebe vingela! Hab eine wunderbaren Tag!
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Und das LW nicht vergessen! Jetzt trinkt es erstmal seinen Earl Grey und freut sich auf den Friseurbesuch um 10. Runter mit der Matte!
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Auch von mir flattern jede Menge guter Wünsche nach Westen zu vingela.
Wenn ich es richtig sehe, dürfte die Sonne für dich scheinen, oder? -
Das LW bestaunt meine frisch geschnittene Frisur.
Und die Bibliothek hat wieder geöffnet, unter strengen Auflagen, aber trotzdem: ich bin richtig froh darüber
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Das LW begibt sich zur Siesta.
LG, Bella
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harimau So sind leider die Gesetze, wovon man keine Abgaben zahlt, daraus kann man auch keine Leistungen beanspruchen. Das ist übel, wenn man Leistungen benötigt.
Das ist mir klar, und das akzeptiere ich auch. Es wäre nur fair gewesen, als Bemessungsgrundlage den jährlichen Monatsdurchschnitt (Ohne Trinkgeld und Zuschläge) heranzuziehen, statt das denkbar mieseste Quartal. Nur kann sich der deutsche Durchschnittsbeamte wohl nicht vorstellen, dass es Menschen gibt, auf deren Konto nicht, globalen Widrigkeiten wie Rezession, Pandemie oder Weltuntergang zum Trotz, mit feiner Regelmäßigkeit das feste Salär aufläuft. Das dürfte Salonlöwin mit "bürokratisch an der Lebenswirklichkeit vorbeigehend" gemeint haben. Recht hat sie. Vor allem wenn man bedenkt, wie z.B. die Autoindustrie Abermillionen an Kurzarbeitergeld kassiert, dann Milliarden an die Aktionäre ausschüttet, um zu guter Letzt auf einem Autogipfel neue Prämien vom Staat zu verlangen. Die ich dann, sobald ich wieder Steuern zahle, mitbezahlen darf. Das LW jubelt vor Begeisterung.
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Das LW hat Appetit auf Eis und durchstöbert den Gefrierschrank.
LG, Bella
das Problem ist, dass die wenigstens Menschen auch nur ansatzweise über den Horizont ihres eigenen Lebens schauen.