Was machen die Eulen gerade? (2020)

breumel schrieb:

Wie denn, wenn sie einen nicht verstehen? Daran sind schon die Erzieherinnen gescheitert, die wirklich gerne den Omas Informationen (Läuse-Alarm, neue Wechselkleidung benötigt etc.) mitgegeben hätten...

Da muss man sich dann auch schon mal bemühen. Wie Saiya schon sagte: Integration ist keine einseitige Bringschuld. Wenn wir auf sie zugehen macht es das einfacher. Wir kennen uns hier aus, kennen die Sprache und das Land und was hier wie läuft. Warum nicht einfach mal jemandem helfen, der hierhin gekommen ist anstatt zu meckern, dass sie sich nicht integrieren?

Aber es gibt doch ganz viel Integrationshilfen, viele staatliche Unterstützung, viele Freiwilligenvereine. Die Fürsorge in Deutschland ist doch sogar recht groß.

ich glaube nicht, dass es Breumel nicht darum geht nicht auf die Leute zuzugehen, wie sie geschrieben hat, bemühen sich die Kindergärtnerinnen ja durch aus und das werden sicher nicht die einzigen sein. Normalerweise versucht man es doch mit Händen und Füssen und irgendwann kann man sich dann auch verständigen und auf beiden Seiten lernt man dazu.

Aber es gibt halt auch welche, die einfach nicht wollen und auch solche Bemühungen ignorieren, weil sie es nicht für nötig erachten.

Es gibt halt welche, die nicht können und welche die nicht wollen. Auf beiden Seiten.... Wie in allen Bereichen des Lebens

Genau streifi . Und ich habe bei jemandem, der vielleicht 50 Jahre alt ist und nach 40 Jahren immer noch nichts kann den Verdacht, dass er nicht will.

Es ist eben kein grundloses Meckern, sondern drückt eher die Enttäuschung aus, dass sich manche die schon längst integriert sein könnten anscheinend gar keine Mühe geben mit Deutschen zu kommunizieren. Da liegt der Verdacht nahe, dass da grundlegende Ablehnung oder gar Verachtung für unsere Lebensart die Ursache ist

Ist es denen zu verdenken, wenn man mitbekommt, wie manche mit ihnen umgehen?

Ich finde das von beiden Seiten fürchterlich.

Auch wenn wir nicht diejenigen sind, die so agieren. Aber woher sollen sie es wissen?

am Besten immer freundlich auf die Leute zugehen, wenn sie einem blöd kommen, kann man immer noch reagieren So versuche ich das normalerweise wenn ich neue Leute kennenlerne. Egal wie sie aussehen und woher sie kommen....

Auch wenn man die Sprache gar nicht versteht, kann man erspüren, ob es jemand freundlich mit einem meint.

Tante Li schrieb:

Auch wenn man die Sprache gar nicht versteht, kann man erspüren, ob es jemand freundlich mit einem meint.

Das stimmt. Trotzdem sind manche schon so schlecht hier behandelt worden, dass sie von Anfang an misstrauisch sind. Das sollte man auch bedenken.

Und wahrscheinlich reicht es leider sogar, nur wenige schlecht zu behandeln, um allen ein schlechtes Gefühl zu vermitteln.

Das denke ich auch. Das spricht sich ja auch irgendwie rum. Ich finde das so traurig.

Als ich noch im alten Job war, habe ich öfter Leute gesehen, die von wer weiss wo her kamen und total duckmäuserisch durch die Stadt liefen. Warum muss das so sein?

Ich kenne halt leider eher die andere Variante - die, die nicht wollen. Die Kinder lernen deutsch und müssen dann beim Elternsprechtag als Übersetzer fungieren, beim Elternabend sind die Eltern gar nicht zu sehen und auch sonst eher unauffällig. Aber dann nicht duckmäuserisch, sondern eher zu stolz, als hätten sie die Sprache und den Kontakt nicht nötig.

Ich würde ja schon wissen wollen, was die Menschen in meiner Umgebung so reden...

Booklooker schrieb:

Das denke ich auch. Das spricht sich ja auch irgendwie rum. Ich finde das so traurig.

Als ich noch im alten Job war, habe ich öfter Leute gesehen, die von wer weiss wo her kamen und total duckmäuserisch durch die Stadt liefen. Warum muss das so sein?

Ob das so sein muss kann ich nicht sagen - da müsste man sich jeden Fall einzeln anschauen und die persönliche Entwicklungsgeschichte oder aktuelle psychische Belastung erforschen.

Ich meinte damit, ob ein Mensch einen anderen so fertig machen muss. Ganz egal, ob der was schlimmes erlebt hat oder nicht.

Das muss natürlich in keinem Fall sein!

Booklooker schrieb:

Ich meinte damit, ob ein Mensch einen anderen so fertig machen muss. Ganz egal, ob der was schlimmes erlebt hat oder nicht.

Wo willst du da anfangen - das fängt doch auf dem Schulhof schon an. Zu dick, keine Markenklamotten, zu unmodern, No Name Handy, kein Geld, zu individuell, zu schlau, zu dumm, nicht angepasst, die falschen Eltern ...

Die einen reagieren verschüchtert, die anderen werden selbst zu Bullies. Das ist keine Frage der Nationalität und nicht nur eine Frage der Erziehung. Und es tritt in allen Schulformen auf.

Ich sehe schon. Du verstehst mich nicht.

Aber egal...

Ich ergänze meinen Beitrag um das Detail, der Betreffende ist 55 Jahre alt und kam mit 15 nach Deutschland und immer noch den türkischen Pass.

Er hat kein Interesse an das Aufbewahren irgendwelcher Papiere, er hielt das bisher einfach nicht für wichtig.

Dieses Desinteresse habe ich bei vielen ähnlichen Personen festgestellt.

breumel schrieb:

Wo willst du da anfangen - das fängt doch auf dem Schulhof schon an. Zu dick, keine Markenklamotten, zu unmodern, No Name Handy, kein Geld, zu individuell, zu schlau, zu dumm, nicht angepasst, die falschen Eltern ...

Die einen reagieren verschüchtert, die anderen werden selbst zu Bullies. Das ist keine Frage der Nationalität und nicht nur eine Frage der Erziehung. Und es tritt in allen Schulformen auf.

So muss es aber nicht unbedingt sein. Mein Küken geht seit der 5. Klasse auf Privatschulen. Nicht weil wir zu viel Geld haben und Snobs sind, sondern weil ich die Nase voll von Staat. Schulen hatte. Während ihr altes Gymnasium jede Menge Kids mit reichen Eltern hatte und es da durchaus um Marke ging, ist es am jetzigen Gymnasium total anders. Beides Privatschulen, aber das Gymnasium auf das sie jetzt geht ist in katholischer Trägerschaft. Da herrscht ein völlig anderer Umgang miteinander, gelten andere Werte und haben viele Schüler Migrationshintergrund. Das ist toll zu erleben. Es geht, wenn man will auch ganz anders. Keine Anpassung um jeden Preis, aber ein Miteinander auf Augenhöhe.

Man muss es aber auch wollen.

Angie Voon Unsere Gesamtschule engagiert sich bei "Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage", aber so richtig greift es halt leider nicht. Wobei es weniger Rassismus als das "ganz normale" Mobbing ist, und auch nicht so auffällig sondern Lästern, Ausgrenzung etc. Das gab es schon zu meiner Schulzeit, aber es ist in WhatsApp Zeiten schlimmer geworden.