Rob Alef
Immer schön gierig bleiben
Rotbuch Verlag
ISBN:978-3-86789-184-4
Zum Autor: (Buchdeckel)
Forb Alefs Geschichten spielen in einer bis zur Kenntlichkeit verfremdeten Welt, in der Detaillierte Recherchen und Phantastik, präzise Dialoge und eigenwillige Figuren voll satirischer Momente ihre ganz eigene Sogwirkung entfalten.
Mein Eindruck:
Ein spannender, höchst amüsanter Kriminalfall, in dem Fiktion und Wirklichkeit ganz selbstverständlich miteinander verwoben sind.
Als auf einem Friedhof in Berlin eine geschminkte Frauenleiche gefunden wird, gehen die Ermittlungen ergebnislos in alle möglichen Richtungen. Schließlich entscheidet sich Hauptkommissar Pachulke, einen untergetauchten Rechtsmediziner einzubinden. Er hat eine Erfindung gemacht, mit der man das letzte Bild, das ein Mensch vor seinem Tod sieht, auf der Iris abbilden kann. Er wohnt im Kopf eines Denkmals für den unbekannten Soldaten, der von einem riesigen Plastiktütenberg schon fast zugedeckt ist. Früher war da mal der Treptower Park an der Spree, heute wohnen in dem Plastikberg Menschen, die keine Wohnung in der Stadt bekommen. Sie haben sich Höhlen gegraben. Für die Polizei ist die Gegend eine no-go-area. In aller Öffentlichkeit lädt hier das ganze Land Brandenburg seinen Plastikmüll ab. Erinnert frappierend an die Müllberge in der Dritten Welt und ist wahrscheinlich auch bewusst so gedacht. Die Jagd nach dem Mörder ist irrwitzig, höchst spannend und manchmal auch skurril, die Übergänge von Realität und Fiktion manchmal nicht auf das erste durchschaubar. Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen. Höchst empfehlenswert für Liebhaber intelligenter Krimis.