Jahre an der Elbchaussee - Lena Johannson

  • Über die Autorin (Amazon)

    Lena Johannson, 1967 in Reinbek bei Hamburg geboren, war Buchhändlerin, bevor sie freie Autorin wurde. Vor einiger Zeit erfüllte sie sich einen Traum und zog an die Ostsee. Bei Rütten & Loening und im Aufbau Taschenbuch sind ihre Romane „Dünenmond“, „Rügensommer“, „Himmel über der Hallig“, „Der Sommer auf Usedom“, „Die Inselbahn“, „Liebesquartett auf Usedom“, „Strandzauber“, „Sommernächte und Lavendelküsse“ sowie die Kriminalromane „Große Fische“ und „Mord auf dem Dornbusch“ lieferbar.


    Produktinformation (Amazon)

    Format: Kindle Ausgabe

    Dateigröße: 2879 KB

    Seitenzahl der Print-Ausgabe: 436 Seiten

    Verlag: Aufbau Digital; Auflage: 1 (6. Dezember 2019)

    Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.

    Sprache: Deutsch

    ASIN: B07N8GMY8M



    Gute und schwere Zeiten

    Ende der zwanziger Jahre steht Friedas Hochzeit kurz bevor. Die Schokoladenmanufaktur hat immer größere Erfolge und Frieda hat endlich ihren Platz im Familien-Kontor gefunden. Doch dann taucht plötzlich und unerwartet ihre erste große Liebe wieder auf und Frieda ist sich unsicher. Doch als die Nazis an die Macht kommen ist auch mit einem Mal das Leben ihrer besten Freundin Clara, die Jüdin ist, in Gefahr…

    Per hat ein Haus an der Elbchaussee gekauft, sie wollen endlich einen Termin für die Hochzeit festlegen – aber immer kommt etwas dazwischen. Dann taucht Jason wieder auf, ihre große Jugendliebe. Sie muss noch einiges klären bevor sie ihr Leben mit Per beginnen kann. Doch wird der dafür Verständnis haben? Sehr belastend für Frieda ist auch das sich langsam verändernde politische Klima. Nicht nur Clara ist Jüdin sondern auch das uneheliche Kind ihres Bruders Hans. Und dann gibt es auch noch eine Enttäuschung….


    Meine Meinung

    Mir hat schon der erste Teil ‚Die Villa an der Elbchaussee‘ gut gefallen. Allerdings finde ich diesen zweiten Teil noch einen Tick besser als den ersten. Ich war schnell wieder in der Geschichte drinnen und konnte mich auch wieder gut in die Protagonisten hineinversetzen. In Frieda, die ihren Bruder im Knast besuchte, und immer wieder neue Kreationen für ihre Pralinen fand. Und sich außerdem darum kümmerte, dass sie ordentliche und gute Kakaobohnen bekam. Die sich um ihre immer noch beste Freundin Clara kümmerte und um die Tochter ihres Bruders Hans. Auch in Per konnte ich mich gut hineinversetzen, obwohl…., nein das schreibe ich jetzt nicht, ich würde spoilern. Eine Person, die ich nicht so mochte, war Friedas Mutter Rosemarie, warum kann sich der Leser denken, wenn er das Buch liest. Sogar in Hans konnte ich mich gut hineinversetzen, auch wenn Frieda ihn gegen Ende des Buches zunächst nicht verstand, ich hatte kapiert, was Sache war. Das Buch war sehr gut zu lesen, denn es war ein angenehmer Schreibstil und es gab keine Unklarheiten im Text. Außerdem hat die Autorin es wieder verstanden Spannung aufzubauen und diese bis zum Ende zu halten. Es hat mich gefesselt, letztendlich regelrecht in seinen Bann gezogen und sehr gut unterhalten. Im Nachwort werden auch Ereignisse, die historisch sind, erwähnt. Ein Glossar hat mir jetzt nicht unbedingt gefehlt, da ich die Personen kannte, aber wäre es dabei gewesen, hätte ich das noch besser gefunden. Trotzdem spreche ich eine Leseempfehlung aus und vergebe die volle Bewertungszahl.


    ASIN/ISBN: B07N8GMY8M

  • Jahre an der Elbchaussee ist der zweite Band um die Familie Hannemann. Er beginnt 1925, Frieda ist immer noch mit Per verlobt, Hans sitzt noch im Gefängnis und vieles hat sich in der Firma eingespielt. Der Umzug in größere Räume steht an und irgendwie fehlt wohl auch die Zeit zur Hochzeit. Erst als Jason, Friedas erste große Liebe, plötzlich wieder auftaucht und Frieda vor eine Entscheidung stellt, wird Frieda klar, worauf und auf wen sie sich im Leben verlassen kann.


    Das Buch hat dann noch weitere 2 Teile, die ab 1928 und ab 1935 spielen und jeweils wichtige Episoden aus der Familiengeschichte erzählen. Zum Inhalt möchte ich eigentlich gar nicht mehr schreiben, da es doch viel vorweg nehmen würde.


    Lena Johannson gelingt es nahtlos an Band 1 anzuschließen, man ist ziemlich schnell wieder im Buch. Ich fand es spannend Friedas Weg und ihre Entwicklung weiter zu verfolgen. Als Jason wieder auftaucht hat man das Gefühl, Frieda ist plötzlich wieder ein impulsiver Teenager, aber schnell erkennt man, wie erwachsen sie doch in den Jahren geworden ist. Was sie über all die Jahre begleitet ist ihre Leidenschaft für die Herstellung von feinster Schokolade, egal, was um sie herum auch passiert. Ihre Arbeitsbesessenheit nimmt manchmal wirklich unvernünftige Züge an, aber glücklicherweise hat sie eine Familie und Freunde um sich, die sie immer wieder auffangen.


    Ich war mit sehr viel Freude dabei, als sie auch angefangen hat die Welt ein wenig zu erkunden und Hamburg auch zu verlassen. Am Ende zieht es sie aber doch immer wieder zurück nach Hamburg und ihrer Familie, aber sie entdeckt auch, wie schön Fernreisen sein können.


    Das Buch endet 1939, kurz vor Beginn des Krieges und lässt so offen, wie die Firma und die Familie wohl diesen überstehen wird. Dies wird dann wohl im dritten Band erzählt, der im Juni erscheinen wird.


    Auf dieses freue ich mich schon sehr, mochte ich das Buch doch gerade am Ende nicht gerne aus der Hand legen.


    Von mir eine volle Leseempfehlung!


    9 von 10 Punkte

  • Dies ist nun der zweite Band der Geschichte einer Schokoladen-Dynastie.

    Die Geschäfte laufen gut und Friedas Hochzeit mit Per Möller steht bevor. Er hat auch schon ein Haus an der Elbchaussee gekauft. Dann aber taucht Friedas Jugendliebe auf und ihre Gefühle geraten ziemlich durcheinander. Sie muss erst einmal das Vergangene abschließen, bevor sie sich auf Neues einlassen kann. Aber noch etwas belastet Frieda, denn die Nazis ergreifen die Macht und ihre Freundin Clara, die Jüdin ist, gerät in Gefahr.

    Auch dieses Buch ist angenehm zu lesen. Dennoch hat mir der erste Band etwas besser gefallen. Die Örtlichkeiten sind gut und bildhaft beschrieben, so dass man sich alles sehr schön vorstellen konnte. Die politischen Verhältnisse haben Einfluss auf das Leben der Familie.

    Die Charaktere sind sehr realistisch und individuell ausgearbeitet. Frieda hat sich weiterentwickelt. Sie ist eine starke junge Frau, aber manchmal zeigt sie auch Züge, die mir nicht so gefallen. Dann verletzt sie auch die Menschen, die es gut mit ihr meinen. Per ist ein netter und liebevoller Mann. Auch Clara ist ein sehr lieber Mensch, mit dem ich wirklich mitfühlen konnte. Dagegen ist mir Friedas Mutter Rosemarie nicht sympathischer geworden.

    Mir gefällt die Geschichte um die Familie Hannemann sehr gut und ich bin schon gespannt, wie es weitergeht.


    8/10

  • Ich hatte ein wenig Schwierigkeiten, in das Buch zu kommen, denn irgendwie war mir Frieda auf einmal total unsympathisch. Das Hin und Her, ob Per nun der Richtige ist, weil Jason wieder aufgetaucht ist, dann ihre verbalen Ausfälle gegenüber Freunden, weil sie innerlich so aufgewühlt ist, das konnte ich gar nicht nachvollziehen oder verzeihen.


    Doch dann berappelt sie sich und der Roman konnte mich wieder fesseln. Die Feinheiten der Schokoladenherstellung, was neue Sorten anging, war interessant und zu gerne hätte ich die Tee-Schokolade gekostet.


    Die Reise nach Amerika, als Frieda einen Teil ihrer Familie kennenlernt, fand ich rührend. Schlimm jedoch, wie sich schon früh der Judenhass durchsetzt, wie gut, dass es auch vernünftige Menschen gab. Meine Lieblingsfigur ist ohnehin Ernst, der inzwischen Geschäftspartner geworden ist.


    Für mich war der zweite Teil nach Einstiegsschwierigkeiten wieder spannend zu lesen, der dritte Teil folgt in Kürze, denn das Buch endet in einer schweren Zeit kurz vor Kriegsausbruch, und ich möchte gern wissen, wie Familie Hanemann den 2. Weltkrieg übersteht.


    von mir 8 Punkte